Pfingstbrauch „Pfingstochsen“ schmücken seit mehr als 70 Jahren kleines Dorf bei Tangerhütte
Wenn die Uetzer „Pfingstochsen“ in ihrem kleinen Dorf in der Altmark junge „Maien“, also frische Birkenbäumchen, an die Häuser anschlagen, dann führen sie damit eine jahrzehntealte Tradition fort. Anders als einst sind heute aber nicht mehr nur unverheiratete Männer dabei.

Uetz - Speck und Eier, auch mal die eine oder andere Wurst oder hochprozentige Wegzehrung gibt es für die Uetzer Pfingstochsen, wenn die ihre Maien im Dorf verteilen. Die Birkenbäumchen, mit denen der Ort zu Pfingsten geschmückt wird, schlugen früher nur junge, unverheiratete Männer an den Häusern an, die sich dann in der folgenden „freien Nacht“ das eine oder andere Späßchen bei den Bewohnern erlauben durften.
Heute sind die jungen, unverheirateten Männer unter den Uetzer Pfingstochsen selten geworden und die jungen Männer von damals mit ihrem Brauch gereift. Die Älteren im Dorf berichteten von der Tradition seit mindestens 70 Jahren.
Wie lange es die Tradition der „Pfingstochsen“ eigentlich schon gibt, das weiß im kleinen Uetz keiner mehr so ganz genau, irgendwie finden sie sich aber in jedem Jahr wieder zusammen, berichtet Ortsbürgermeisterin Sandra Mischko (vormals Raebel). Inzwischen wird die gemeinschaftliche Aktion über eine Whats-App-Gruppe organisiert, erzählt sie.
Neu ist auch ein einheitlicher Look der Pfingstochsen, denn die hatten eigens bedruckte T-Shirts organisiert. Doch manches bleibt auch beim Alten auf einem kleinen Dorf wie Uetz. So freuen sich die „Pfingstochsen“ in Uetz jedes Jahr darauf, die Naturalien, die es zur Belohnung von den Einwohnern gibt, im Anschluss gemeinsam zu verzehren.
Mit Traktor und Anhänger werden die jungen Birkenbäumchen aus dem Wald geholt, und im Ort verteilt. Unterwegs wird kräftig gesungen, damit auch alle die Pfingstochsen kommen hören. Manfred Stolpe vom Karnevalsverein hat beim Umzug der Pfingstochsen seit Jahren den Stammplatz auf dem Traktor, 14 weitere Männer aus dem Dorf zogen mit und das zum Teil in eigenen „Pfingstochsen“-Shirts. Ortsbürgermeisterin Sandra Mischko ist begeistert, dass gerade in so kleinen Orten wie Uetz alte Traditionen aufrecht erhalten werden. In ihrem Dorf leben gerade mal 190 Menschen.