Preise für Bauland, Häuser und Eigentumswohnungen in Stendal steigen deutlich
Stendal hat die höchsten Quadratmeterpreise / Eigentumswohnungen nehmen steile Entwicklung

Stendal
Wer gehofft hatte, dass in Folge der Corona-Pandemie die Grundstückspreise in der Altmark sinken, wird enttäuscht sein. Noch sei kein Einfluss erkennbar, stellte Klaus Schikora vom Landesamt für Vermessung und Geoinformation klar, als er den Grundstücksmarktbericht für den Landkreis Stendal und den Altmarkkreis Salzwedel vorstellte. Über die langfristigen Auswirkungen könne man derzeit nur spekulieren. Einige spannende Erkenntnisse präsentierte Schikora trotzdem:
Wie entwickelt sich die Nachfrage nach Bauland?
Offenbar schwindet bei den Altmärkern die Lust, sich auf einen Grundstückskauf einzulassen. Zumindest ist die Zahl der notariell beglaubigten Verträge seit zehn Jahren rückläufig, wie Klaus Schikora informierte. Über die Maßen möchte er diese Entwicklung jedoch nicht dramatisieren. Dass 2020 insgesamt 3182 Verträge unterzeichnet wurden, bedeutet im Vergleich zum Jahr 2010 einen Rückgang von 250. „Das ist nicht die größte Schwankungsbreite“, schätzt Schikora ein.
Wie viel kostet Bauland im Landkreis Stendal?
Das hängt – wie bei Immobilien üblich – von der Lage ab. Wer in Stendal bauen möchte, muss im altmarkweiten Vergleich wenig überraschend am tiefsten in die Tasche greifen. 36 bis 45 Euro pro Quadratmeter werden hier im Durchschnitt fällig. Die Bodenpreise entwickelten sich dabei in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben. Damit ist die größte Stadt der Altmark aber noch weit entfernt von den Preisen (mehr als 100 Euro pro Quadratmeter) in den Großstädten Magdeburg und Halle. Im landesweiten Vergleich gehört der Landkreis Stendal aber zu den günstigsten. „Man findet hier auch Grundstücke, wo der Quadratmeter nur 15 Euro kostet“, so Schikora. Nur eben nicht in der Stadt, sondern auf dem Dorf. „Dort ist die Nachfrage auch größer“, so Schikora.
Wie viel kosten bereits gebaute Häuser?
Nicht jeder ist gewillt, in einen Neubau zu investieren, sondern zieht den Kauf eines fertigen Hauses vor. Wer diesen Weg gehen möchte, muss mehr bezahlen als in der Vergangenheit.
Kreisweit sind die Preise für freistehende Ein- oder Zweifamilienhäuser von 2018 (86414 Euro) bis 2020 (107076 Euro) durchschnittlich um 24 Prozent gestiegen. Nirgendwo muss man dabei so viel bezahlen wie in Stendal. Der durchschnittliche Preis liegt hier jenseits der 170000 Euro. Wie viel man hinblättern muss, hängt nicht zuletzt vom Baujahr ab. Für Häuser, die nicht älter als 30 Jahre sind, liegt der durchschnittliche Preis bei einer Wohnfläche von 114 Quadratmetern bei 232000 Euro.
Diese Entwicklung spiegelt sich im Landkreis bei Reihenhäusern und Doppelhaushälften noch nicht wider. Der Durchschnittspreis sank im Vergleich zu 2018 um ein Prozent auf 73982 Euro. Diese Entwicklung ging jedoch an Stendal vorbei. Die Kaufpreise sind hier konstant im Mittel zwischen 100000 und 150000 Euro angesiedelt.
Wie sieht es bei den Eigentumswohnungen aus?
„Hier haben sich die Preise auf den Landkreis bezogen fast verdoppelt“, bilanziert Klaus Schikora. Der Durchschnittspreis sprang von 73000 Euro (2018) auf 136000 Euro (2020). Dazu habe beigetragen, dass in Tangermünde sehr viel hochpreisige Eigentumswohnungen entstanden sind.
In Stendal muss man zwischen 90000 und 100000 Euro investieren.