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Begeisterter Nachwuchs So geht erfolgreiche Jugendarbeit bei der Feuerwehr Stendal

Warum das Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Stendal für die jungen Menschen und ihre Betreuer so wichtig ist.

Von Anna Lisa Oehlmann 04.08.2025, 15:57
Vorbilder aus der Familie haben die Freundinnen  Martha Nikolai (von links), Lena-Emilia Komrowski und Anna Kagelmann zur Jugendfeuerwehr Borstel und ins Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Stendal gebracht.
Vorbilder aus der Familie haben die Freundinnen Martha Nikolai (von links), Lena-Emilia Komrowski und Anna Kagelmann zur Jugendfeuerwehr Borstel und ins Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Stadt Stendal gebracht. Fotos: Anna Lisa Oehlmann

Stendal - Um Nachwuchs für die freiwillige Feuerwehr zu gewinnen und zu halten, müssen sich die ehrenamtlichen Betreuer einiges einfallen lassen. Beim 30. Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Hansestadt Stendal zeigt sich im Rückblick, warum das Zeltlager bei den Jugendlichen und den Betreuern so beliebt ist.

„Viele, die auf den Fotos zu sehen sind, sind bis heute im aktiven Feuerwehrdienst“, erzählt Lagerleiterin Sarah Stoppok. „Es ist wichtig, dass schon die Jugendlichen verstehen: Wir alle sind Stendal. Wir sind eine große Stadtfeuerwehr“, sagt die Buchholzerin.

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Auch sie hat im Jugendzeltlager Freundschaften geschlossen. „Hier haben wir die Möglichkeit, ein Netzwerk aufzubauen, das uns im Einsatz hilft“, erklärt sie. Das Lager, das für die Jugendlichen dank der Unterstützung der Stadt Stendal, der Feuerwehrfördervereine und der Stadtwehrleitung kostenfrei angeboten wird, soll auch eine Belohnung sein.

Es ist ein Dankeschön, dass die Jugendlichen Interesse daran zeigen, anderen helfen zu wollen

Sarah Stoppok, Freiwillige Feuerwehrfrau aus Buchholz

Und das spüren auch die Nachwuchsfeuerwehrleute – so wie Anna Kagelmann, Lena-Emilia Komrowski und Martha Nikolai. Die drei jungen Frauen von der Feuerwehr Borstel kennen sich schon seit der Kinderfeuerwehr. Sie alle haben Vorbilder aus der Familie, die sich als aktive Einsatzkräfte bei der Ortswehr Borstel engagieren. Ihr Zelt haben sie mit Mädchen aus anderen Jugendfeuerwehren geteilt.

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Die Nachtwanderung hat den Dreien am besten gefallen. Die war nicht so anstrengend wie die rund 30 Kilometer lange Fahrradtour, die unter anderem nach Bindfelde und Hassel geführt hat. Dort galt es, verschiedene Stationen zu absolvieren.

Zusammenarbeit bei der Jugendfeuerwehr in Stendal gefragt

In Chausseehaus war Zusammenarbeit gefragt. Mit verbundenen Augen wurde der Nachwuchs über einen Parcours gelotst. „Anna hat gut dirigiert“, sagt Lena-Emilia Komrowski. Die Kommunikation zwischen den beiden Freundinnen hat gut funktioniert. Martha Nikolai konnte sich an der Station blind auf einen der Jungs von der Jugendfeuerwehr Uchtetal/Vinzelberg verlassen. „Das ging, obwohl wir uns nicht richtig kannten“, sagt die Zwölfjährige.

Bei ihrem ersten Zeltlager hat sie schnell Anschluss gefunden. „Es ist schön, dass ich dieses Mal nicht allein von meiner Feuerwehr bin“, sagt die Borstelerin.

Emily-Sophie Mißfeld, Erik Zimmermann und Till Samland von der Jugendfeuerwehr Stendal beim Zeltlager der Jugendfeuerwehr im Altoa in Stendal.
Emily-Sophie Mißfeld, Erik Zimmermann und Till Samland von der Jugendfeuerwehr Stendal beim Zeltlager der Jugendfeuerwehr im Altoa in Stendal.
Foto: Anna Lisa Oehlmann

Ein weiterer Programmpunkt war das Neptunfest. Die gute, ausgelassene Stimmung hat Till Samland am meisten begeistert. Die Momente, als die „Täuflinge“ ins Wasser geworfen wurden, werden ihm im Gedächtnis bleiben.

Wie gut er mit seiner Gruppe zusammenarbeiten kann, hat der Zwölfjährige bei der Nachtwanderung festgestellt. Dort galt es, gemeinsam eine Strecke mit dem Laufen über eine vorgegebene Anzahl von Kisten zu überwinden. Spielerisch hat der Nachwuchs bei der spätabendlichen Tour einiges dazugelernt.

Bei Nachwanderung lernt Feuerwehrjugend wichtige Fertigkeiten

Erik Zimmermann weiß jetzt, wann die Feuerpatsche zum Einsatz kommt – zum Beispiel bei Wald- oder Flächenbränden. Viele der Teilnehmer, so wie seine Kameradin Emily-Sophie Mißfeld, trifft er alle zwei Wochen bei der Jugendfeuerwehr Stendal.

„Man lernt hier immer neue Leute kennen und macht viel kameradschaftlich“, erzählt die 14-Jährige. Die Stendalerin ist zum vierten Mal beim Jugendzeltlager dabei. Sie ist traurig, dass es im kommenden Jahr schon ihr letztes Zeltlager sein wird. „Die Woche geht immer so schnell vorbei“, sagt sie. Sie fiebert schon daraufhin, als freiwillige Feuerwehrfrau bei Einsätzen dabei zu sein.