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Stendaler Aktion Mit Spenden wird Kindern Kultur ermöglicht

Eine Stiftung und Unternehmen aus Stendal sammeln Spenden: Das Geld soll Kindern gemeinschaftliche Kultur ermöglichen.

Von Nora Knappe 15.07.2020, 01:01

Stendal l Sich aus Angst vor dem Corona-Virus nicht hinaustrauen und lieber auf Gruppenaktivitäten verzichten, ist das eine. Das andere ist, sich einen Ausflug oder einen Museumsbesuch nicht leisten können. Und dann war und ist da noch die derzeit coronabedingte Unmöglichkeit, Kultur und Bildung umfänglich öffentlich anbieten zu können, was Einnahmeverluste mit sich bringt.

Alles drei denken die Stendaler Kaschade-Stiftung und das Unternehmensnetzwerk Altmark (UNA) zusammen. Mit einer Spendenaktion „Füreinander da!“ wollen sie jetzt im Landkreis Stendal sowohl regionale Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Künstler und Kulturschaffende als auch insbesondere Kinder und Jugendliche unterstützen.

Wie das geht, erklärt UNA-Vorsitzender Thomas Barniske als einer der beiden Initiatoren: „Mit Hilfe von Spendengeld wollen wir für Grundschulen, Kindergärten und Kinderheime Eintrittskarten für Museen, Tierparks, Theater, Kino oder Schwimmbäder kaufen oder wir kümmern uns um die Organisiation der Fahrt dorthin oder bringen Künstler und Einrichtungen zusammen.“

Das Interesse an solcherlei Unternehmungen sei da, doch manchmal hapere es eben am Geld, hat Barniske in Gesprächen bislang mitbekommen. „Manchmal sind es nur ein oder zwei Kinder, deren Eltern sich den Eintritt für den Klassenausflug nicht leisten könnten, auch da helfen wir dann.“

Den Initiatoren ist es gleichwohl wichtig, nicht den Eindruck zu erwecken, als redeten sie hiermit die Corona-Gefahr klein und animierten die Menschen zu leichtsinnig gemeinschaftlichen Aktivitäten. „Auf gar keinen Fall wollen wir damit sagen, dass die Pandemie vorbei ist und jetzt bitte schön alle wieder rausgehen sollen“, betont darum Rainer Erdmann, Vorsitzender der Kaschade-Stiftung. „Dass die Schulen und Kindergärten ihr Miteinander bislang teils noch restriktiv handhaben, ist richtig so.“

Zudem hänge alles davon ab, dass die entsprechenden Angebote wieder öffentlich zugänglich und Gruppenbesuche erlaubt sind. Darum soll es konkret auch erst nach den Sommerferien losgehen und die Aktion bis mindestens Ende 2021 laufen.

Eine finanzielle Grundlage gibt es bereits: 1000 Euro tut die Kaschade-Stiftung in die Kasse, 500 Euro kommen von den Stendaler Stadtwerken und 500 Euro gibt es aus Privatspenden. „Aber es geht nicht nur um Geld“, sagt Erdmann, „auch wenn Künstler kostenlos auftreten möchten oder ein Betrieb oder Verein eine Führung anbieten, können sie sich gern bei uns melden.“

Wenngleich das alles nicht als Wirtschaftshilfe zu verstehen sei, solle es doch ein kleiner Beitrag sein, jene Einrichtungen zu unterstützen, die finanzielle Einbußen hatten, sagt Erdmann. Und: „Wir möchten den Kindern endlich wieder Abwechslung und Erlebnisse als Gruppe ermöglichen.“