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Theater der Altmark Die einzige Konstante ist der Wechsel

Die neue Spielzeit am Theater der Altmark in Stendal ist vielversprechend. Auf einer Revue wurde das Programm vorgestellt.

Von Birgit Tyllack 25.08.2019, 23:01

Stendal l Gut besucht war sie, die Spielzeitrevue 2019/2020 am Sonnabend im Großen Haus des Theaters der Altmark (TdA). Der laue Augustabend hielt viele Stendaler nicht davon ab, nach der Sommerpause nun endlich wieder das „schönste Theater der Altmark der Welt” in Stendal zu betreten.

Intendant Wolf E. Rahlfs, seine Stellvertreterin Cordula Jung, Schauspieler und Mitarbeiter hatten ein gut zweistündiges Programm vorbereitet, das dem Publikum einen Blick auf die nächste Theatersaison ermöglichte. Durch den unterhaltsamen Abend führte Hausherr Rahlfs, der gleich zu Beginn – frei nach Heraklit –erklärte, warum die Spielzeit kein übergeordnetes Motto mehr hat: „Wechsel ist die Konstante der heutigen Zeit!”

Darum stehen Klassiker wie Fontanes „Effi Briest”, aber auch neuere Stücke wie „Die lächerliche Finsternis” von Wolfram Lutz auf dem Spielplan.

„Effi Briest” erzählt die Geschichte einer lebenslustigen, jungen Frau, die an den gesellschaftlichen Konventionen letztlich zerbricht. „Die lächerliche Finsternis” auf der anderen Seite handelt von der Reise zweier deutscher Soldaten den Hindukusch hinauf. Sie begegnen den seltsamsten Gestalten und ihre Reise wird zu einer Reise in die Finsternis, wo sich alle Gewissheit auflöst.

Das Theater der Altmark in Stendal wird den Zuschauern auch in der nächsten Spielzeit Abende in allen Farben bescheren: bewegende, tragikomische und lachmuskelstrapazierende.

Bewegend wird es zum Beispiel bei „24 Stunden im Leben einer Frau” von Éric-Emmanuel Schmitt (Premiere im September), tragikomisch mit den „Tschechow-Variationen” (Premiere im Januar 2020) und äußerst komisch bei „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“. Das britische Erfolgsstück ist im nächsten Jahr das Open-Air-Stück im Gerberhof und am Arendsee.

Natürlich kommt das junge und junggebliebene Publikum nicht zu kurz. Hier spannt sich der Bogen vom Wintermärchen „Die kleine Hexe” über das neue Klassenzimmerstück „Freie Wahl” bis hin zu „Die Werkstatt der Schmetterlinge”, eine szenische Lesung über einen Dinge-Gestalter, der sich mit den langweiligen Regeln der Gestaltung nicht abfinden mag. Warum sollte ein Baum nicht singen können?

Fans des Puppenspiels werden bereits am kommenden Wochenende auf ihre Kosten kommen, wenn Claudia Tost die streitlustigen „Zwei Monster” tanzen lassen wird.

Was ist das TdA ohne musikalische Inszenierungen? Immerhin hat es tolle Sänger und Sängerinnen im Ensemble. Und so kann man sich auf „That‘s life”, einen musikalischen Abend im Oktober mit Andreas Dziuk, Andreas Müller und der Bigband der Musik- und Kunstschule freuen. Und im Dezember wird es weihnachtlich - groovig mit „Rockin‘ around the Christmas tree”.

Bereits im September liefert ein Liederabend mit Barbara Wurster und Andreas Dziuk eine unterhaltsame Mischung von Zarah Leander über Udo Jürgens bis hin zu Barbara Schöneberger. Bei „Bestellt und nicht abgeholt” ist fast alles dabei, was das musikalische Herz höher schlagen lässt.

Mehr als 19 Produktionen wird es in der neuen Saison am Theater der Altmark geben. Auch eine Fortsetzung der beliebten Stendaler Ritter Roland-Saga wird dabei sein. Wenn die dringend notwendige energetische Sanierung des TdA tatsächlich stattfinden wird, sorgen sogenannte Ausweichspielstätten dafür, dass der Theaterbetrieb weitergeht. Gespielt würde dann im Altmärkischen Museum, in der Stadiongaststätte des 1. FC Lok Stendal, in der Grundschule Nord, im Haus der Vereine, in der Kleinen Markthalle, in der Kunstplatte, in der Kunst- und Musikschule, in den Uppstall Kinos und in der Salzkirche Tangermünde.

Bevor die Zuschauer am Sonnabend in die laue Nacht beziehungsweise in das Theater-Café entlassen wurden, versammelten sich die mitwirkenden Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne für John Lennons „Imagine” und besangen somit eine bessere Welt, an der das TdA mit seinen Stücken ein Stückchen weit mitarbeiten will. Informationen über alle Produktionen finden sich im Spielzeitheft. Reservierungen nimmt gern die Theaterkasse unter 03931/ 63 57 77 entgegen.