1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. DRK-Trainingstag statt Pferdemarkt

Übung DRK-Trainingstag statt Pferdemarkt

Nach monatelanger Corona-Zwangspause hat wieder eine Ausbildung des DRK-Kreisverbandes Östliche Altmark stattgefunden.

Von Donald Lyko 06.09.2020, 20:45

Stendal l Ein groß angelegter Ausbildungstag am ersten September-Wochenende – Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie wäre das undenkbar gewesen. Denn besagtes Wochenende ist der jährliche Großeinsatz für die Ehrenamtlichen der DRK-Sanitätsbereitschaft: Havelberger Pferdemarkt. „Dann sind wir mit 60 bis 80 Leuten im Einsatz“, erklärt Thomas Borgman, Fachdienstleiter Sanitätsdienst. Viele nehmen dafür Urlaub, das Wochenende wird für andere Aktivitäten geblockt. So war es auch für 2020, darum hatten am Sonnabend 26 Frauen und Männer Zeit, um an der Übung des Sanitätsdienstes teilzunehmen, auch Mitglieder der Wasserwacht, der Rettungshundestaffel und vom Fachbereich Logistik/Verpflegung. Gruppenleiter Dominic Münchow hatte federführend die Organisation übernommen, die Ausbildung fand im Domizil des DRK-Katastrophenschutzes in der Osterburger Straße statt.

Der Übung am Sonnabend sollen, wenn coronabedingt möglich, wieder die regelmäßigen monatlichen Ausbildungen folgen – als Vorbereitung auf die Einsätze. Die DRK-Kreissanitätsbereitschaft ist unter anderem bei Großveranstaltungen dabei. „Wir übernehmen die Erstversorgung, bis der Rettungsdienst eintrifft“, erklärt Dominic Münchow.

Mögliche Situationen, auf die die Ehrenamtlichen treffen können, wurden an Fallbeispielen trainiert. An einer Station hatte sich ein Mädchen im Badesee eine Glasscherbe in den Fuß getreten, an der zweiten hatten es die Sanitäter mit einer schwankenden, verwirrten Person zu tun, die sich kaum auf den Beinen halten konnte und eine leichte Platzwunde am Kopf aufwies. Für die Übung ein fiktives Szenario, aber auch praktisch schon mehrfach erlebt, bestätigt Thomas Borgman, der seit 30 Jahren ehrenamtlich beim DRK aktiv ist. In einer Schüler-AG hatte er angefangen. „Ich möchte es nicht aufgeben“, sagt er, denn im Laufe der Jahrzehnte sei eine Gemeinschaft zusammengewachsen, sei ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden. Ein Vorteil für die Einsätze: „Man kennt den anderen, kann sich auf ihn verlassen. Die Qualität hat sich in den Jahren aufgebaut, wir arbeiten seit Jahren Hand in Hand.“ Er sei „echt stolz auf dieses Team“, so Borgman. Seinen Hut ziehe er nicht nur vor den Ehrenamtlichen selbst, fügt Dominic Münchow hinzu, sondern auch vor den Familien, „die unsere Arbeit akzeptieren und tolerieren“.

Für diese Gemeinschaft wünschen sich beide weitere Mitstreiter, vor allem 18- bis 25-Jährige. „In dem Bereich sind wir zurzeit schwach aufgestellt“, so Münchow, denn junge Leute verlassen dann zur Ausbildung oder zum Studium die Region. Danach würden wieder viele zum DRK-Ehrenamt zurückfinden. Ab 14 Jahren kann man dem Sanitätsdienst beitreten.

Kontakt bei Ehrenamtsinteresse: Enrico Schmitt (Leitung), DRK-Kreisverband Östliche Altmark, Moltkestraße 33, 39 576 Hansestadt Stendal, Telefon: 03931/64 65 34, E-Mail: e.schmitt@drk-stendal.de