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Verwaltungsidee Zwei Feste sollen zu einem werden

Das Fest zum Weltkindertag auf dem Mönchskirchhof und das Stadtseefest sollen zum „Stendaler Kinder- und Familienfest am Stadtsee“ werden.

Von Thomas Pusch 12.01.2017, 00:01

Stendal l Wenn sich die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Frauen, Familie und Soziales am kommenden Montag, 16. Januar, zu ihrer nächsten Sitzung treffen, wird es auch um die Zusammenlegung des Stadtseefestes und des Festes anlässlich des Weltkindertages auf dem Mönchskirchhof gehen. „Stendaler Kinder- und Familienfest am Stadtsee“ soll die neue Veranstaltung dann heißen.

Die Verwaltung begründet die Initiative damit, dass beide Veranstaltungen inhaltlich als Familienfeste ausgerichtet seien und recht kurz nachein­ander stattfinden. Das Fest auf dem Mönchskirchhof ist an den Weltkindertag gebunden, der 1954 vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, auf den 20. September gelegt wurde. Das Stadtseefest hingegen hat in den vergangenen Jahren Anfang oder Ende August, aber auch schon Anfang September stattgefunden.

Bereits vor zehn Jahren war die Stadt in Sachen Feste aktiv geworden. Sie plante, das Stadtseefest und das Fest zum Weltkindertag nur noch abwechselnd jeweils alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Das war Teil der Neukonzipierung der Aufgaben des Stadtteilmanagements Stendal-Stadtsee. Darin hieß es, „die eingeschränkten personellen und finanziellen Ressourcen“ würden diese Feste nur noch alle zwei Jahre zulassen. Zudem sollten die Vorbereitung und Verantwortung für das Stadtseefest vom Stadtteilmanagement an die Stendal-Information übertragen werden.

In der Diskussion um den Haushaltsplan 2007 hatte die Stadtverwaltung schon einmal einen Anlauf genommen, das große Weltkindertagsfest nur noch im Zweijahresrhythmus zu feiern. Das war auf den Widerstand der PDS-Fraktion gestoßen.

Im Hauptausschuss setzten sich Mario Blasche und Helga Zimmermann, mittlerweile Fraktion Die Linke/Bündnisgrüne, massiv für die Beibehaltung des bisherigen alljährlichen Rhythmus ein. Es seien gute Feste mit großer Beteiligung der Bürger und vieler Vereine, argumentierte Helga Zimmermann. Daraufhin lenkte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) sehr schnell ein: „Dann lassen Sie uns das für die Zukunft so weiterführen wie bisher.“ Die Finanzierung sei ohnehin nicht ausschlaggebend gewesen für den Vorschlag.

Und so ist es auch in diesem Jahr. „Finanzielle Einsparungen sind hier nicht primär der Grund. Falls es zu Kostenersparnissen kommt, wird dieses Geld an anderer Stelle für die Kinder- und Jugendarbeit Verwendung finden“, erklärte Stadtsprecher Klaus Ortmann gegenüber der Volksstimme. In erster Linie sei es der Aufwand zweier Veranstaltungen, die thematisch und zeitlich eng beieinander liegen. Diese beiden Feste seien natürlich auch für die Teilnehmer aus den Vereinen, die ja einen großen Teil der Feste gestalten, sehr kräftezehrend.

Das kann Benjamin Ollendorf vom Stadtteilmanagement durchaus nachvollziehen. „Es ist für viele Akteure aus dem sozialen Leben nicht mehr leistbar, auf beiden Festen präsent zu sein“, sagte er. Beide Veranstaltungen seien toll und es sei immer auch schade, wenn ein Fest gestrichen werde, aber in dem neuen Rahmen könne es wohl besser umgesetzt werden. „Es hat Vor- und Nachteile“, räumte Ollendorf ein.

Insgesamt stellt die Stadt rund 13  000 Euro für das neue Fest zur Verfügung, das Stadtseefest hatte 9000 Euro, das Kinder- und Familienfest 4000 Euro gekostet. Die Entscheidung trifft letztlich der Hauptausschuss am 6. Februar.