Radwegenetz Von Tangermünde bald sicher per Rad nach Miltern
Der Bau des Radweges zwischen Tangermünde und Miltern rückt in greifbare Nähe. Firmen haben Angebote abgegeben. Der Zeitraum für die Umsetzung des Projektes ist klar definiert. Ein mehr als 20 Jahre dauerndes Vorhaben kommt damit zum Ende.

Tangermünde - Seit zwei Jahrzehnten ist eine sichere Verbindung für Radfahrer zwischen Tangermünde und Miltern im Gespräch. Bis heute existiert sie nicht.
Wer mit dem Fahrrad zwischen beiden Orten pendeln möchte, fährt entweder über den Konventsteig – einen landwirtschaftlichen Weg – oder er ist mutig und fährt mit den Autos auf der Fahrbahn der gut frequentierten Landesstraße L 30.
Zum Ende dieses Jahres könnte die zweite Variante der Vergangenheit angehören und das Radfahren an dieser Stelle viel sicherer werden. Der Grund: Meike Portius, Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Nord, nennt einen Bautermin.
Gebaut wird abschnittweise mit halbseitiger Sperrung
Auf Volksstimme-Anfrage teilte sie jetzt mit: „Die avisierte Bauzeit geht vom 5. September bis 18. November 2022.“ Drei Firmen hatten bis zum Vergabetag, 28. Juli, ihr Angebot abgegeben. Meike Portius weiter: „Die Realisierung der Baumaßnahme erfolgt unter abschnittsweiser halbseitiger Sperrung der L30.“
Mit dieser Aussage rückt die kürzeste und zugleich auch sicherste Verbindung für Radfahrer aus Tangermünde, die nach Miltern oder weiter nach Langensalzwedel beziehungsweise Stendal möchten, in greifbare Nähe. Ein Weg entlang der Landesstraße L 30 soll nun entstehen.
Bereits Anfang 2021 stand fest: Alle Wege für die Umsetzung des Projektes sind geebnet, um mit dem Bau beginnen zu können. Auf Anfrage hatte im November 2021 Andreas Tempelhof, Pressereferent im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, mitgeteilt: „Geplant ist ein Baubeginn Mitte des kommenden Jahres.“ Nun steht nach Aussage der Regionalbereichsleiterin Anfang September als Baubeginn fest.
Die Kosten für das knapp zwei Kilometer lange und zwei Meter breite Bauvorhaben liegen bei etwa 550 000 Euro. Tempelhof erklärte weiter: „Der Radweg verläuft entlang der Landesstraße 30, die sich in der Baulastträgerschaft des Landes befindet. Somit wird das Land Sachsen-Anhalt den Radweg finanzieren, auch wenn die Baukosten von den bisher geschätzten abweichen sollten.“ Dies gelte ausschließlich für den reinen Radweg entlang der Landesstraße.
Auch die Stadt Tangermünde wird im Rahmen dieses Projektes zur Kasse gebeten. In zwei Bereichen ist sie am Bau des Radweges beteiligt. Einerseits werde es erforderlich sein, so der Pressereferent, zur Erschließung von Ackerflächen den Radweg auf einem kurzen Abschnitt als gemeinsamen Rad- und Wirtschaftsweg auszubauen. Der dafür entstehende Mehraufwand am Wirtschaftsweg werde von der Stadt getragen werden. Um das Vorhaben rund zu machen, wird der Radweg in Tangermünde nicht im Nirgendwo enden, sondern an den bereits vorhandenen Radweg in der Kirschallee angebunden werden.
Kommune beteiligt sich an der Anbindung zur Stadt
Dieser Übergangsbereich wird im Zuge der Arbeiten mitgestaltet. 2021 waren dafür 67 000 Euro in den städtischen Haushalt eingestellt und, da sie vergangenes Jahr nicht in Anspruch genommen worden waren, in das Jahr 2022 übertragen worden.
Fest steht auch die Gestaltung der Wegeoberfläche: Bis in die Kirschallee wird der neue Radweg mit einer Asphaltdecke hergestellt.
Mehr als 20 Jahre sind seit der Idee zum Bau dieses Radweges vergangen, weil ungeklärte Grundstücksfragen das Vorhaben in der Schublade hatten versinken lassen. Um den Weg bauen zu können, musste Land angekauft werden, das sich in Privatbesitz befand.
Die Einigung in dieser Frage gelang erst in jüngster Vergangenheit und brachte das Vorhaben wieder auf die Tagesordnung. Und letztendlich brachte es das Projekt auch zur Ausführung.