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Weihnachtlich Turmblasen in Deutschlands Mitte

Der Weihnachtsmarkt in Tangerhütte am letzten Adventswochenende war klein, aber gut besucht.

Von Birgit Schulze 18.12.2016, 13:47

Tangerhütte l Es wurde ganz ruhig auf dem sonst so quirligen Weihnachtsmarkt in Tangerhütte, als sich am Freitagabend zur Eröffnung alle Blicke auf ein einziges hell erleuchtetes Rathausfenster richteten. Zum ersten „Turmblasen“ ließen Fred Lonzer, Karl-Heinz Reinke und Ralf Kissener als „Tangertrio“ Weihnachtsmelodien von oben erklingen. Nun hat Tangerhütte keinen großen Kirch- oder anderen Turm zu bieten, ein Türmchen am Rathausgiebel aber (früher beherbergte es das Büro des Tangerhütter Ortsbürgermeisters) hat es schon zu bieten und das kam am Freitag groß raus.

„Es gibt große und kleine Märkte“, sagte Ortsbürgermeister Gerhard Borstell bei der Eröffnung, die er gemeinsam mit Pfarrerin Claudia Rost und Einheitsgemeinde-Bürgermeister Andreas Brohm vornahm. Und sagte auch: „In Tangerhütte hat man noch Platz, sich zu unterhalten“ Und das klappte gut. Drei Tage lang ließ auch der Weihnachtsmann mit sich reden - auch mit den Älteren kam er ins Gespräch. Die sechsjährige Maria aus Grieben hatte ihm statt eines Gedichts ein selbst gemaltes Bild mitgebracht.

Für seine Gedichtrezitationen bekannt ist auch Tangerhüttes Ortsbürgermeister. Das im Vorjahr spontan gereimte „Wenn es zur Dezemberzeit ...“ wurde an die aktuelle Wetterlage angepasst und auf die abschließende Frage „... wenn man sich begegnet hier in Deutschlands Mitte. Was ist dann?“ gab es diesmal mehrstimmig die Antwort: „Weihnachtsmarkt in Tangerhütte!“

Zum Weihnachtsmarkt in Tangerhütte gehört neben verschiedenen Buden und Leckereien, Kinderkarussell und Entenangeln seit Jahren auch der Schülerclub, der im Gebäude der Volkssolidarität ein Bastelcafé organisierte. Der Verein „Elterninitiative Kinderträume“ verkaufte am Sonntag Plätzchen und Waffeln für Projekte wie die geplante Spielplatzsanierung an der Otto-Nuschke-Straße. Und nicht zuletzt machten die vielen musikalischen Höhepunkte vom Posaunenchor Cobbel und dem Kinderchor „Tangerspatzen“ über Philipp Hanke, das Musikprojekt „Mäntrie“, bis zum Elbchor den Weihnachtsmarkt bunt und sorgten für ein sich wandelndes Publikum.

Pfarrerin Claudia Rost sprach von der Zeit des Wünschens und wünschte allen, dass sie „einstimme können in das Fest des Lebens“. Bürgermeister Andreas Brohm sprach von einem Wunsch, der schon in Erfüllung gegangen sei: Dass der Weihnachtsmarkt in Tangerhütte auch in diesem Jahr stattfinden konnte. „Er ist so etwas wie das Finale der Veranstaltungen in der Einheitsgemeinde, die mit viel Engagement vorbereitet wurden. Wenn wir uns alle beteiligen, ist vieles möglich.“, sagte er.