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B 180 Bürgermeister wehrt sich gegen Abstufung

Die B 180 soll zur Kommunalstraße abgestuft werden. René Gehre, Ortsbürgermeister von Bottmersdorf/Klein Germersleben ist dagegen.

Von Mathias Müller 02.08.2018, 01:01

Klein Germersleben l „Die B 180 kann keine Kommunalstraße sein“, sagt René Gehre (FDP), Ortsbürgermeister von Bottmersdorf/Klein Germersleben. Er spricht sich entschieden gegen den Plan des Landes Sachsen-Anhalt aus, die Trasse zur Kommunalstraße herabzustufen. Die Bundesstraße 180 verläuft von Wanzleben, wo ein Anschluss zur B 246 besteht, über Bottmersdorf und Klein Germersleben in den Salzlandkreis und ist ein wichtiger Zubringer für die B 81.

„Wer von ‚umgeleiteten Verkehrsströmen‘ durch den vierspurigen Ausbau der B 81 spricht, hat sich in unseren Ortsteilen Klein Germersleben und Bottmersdorf werktags noch nicht an die Straße B 180 gestellt. Die Verantwortlichen für den Verkehr in unserem Land sollten besser sich vor Ort anschauen, was los ist, als nur vom Schreibtisch zu entscheiden“, verdeutlicht Gehre. Oft begegne sich in den kleinen Orten der überregionale Schwerlastverkehr, was zu gefährlichen Situationen auch bei den Anwohnern führe.

Auch die Bordsteine und Gehwege würden durch Überfahren beim Ausweichen stark geschädigt werden. „Der vor allem werktags auf der B 180 laufende Durchgangsverkehr stellt dabei oft hohe Ansprüche an die Nerven der Anlieger“, sagt Gehre. Er schlägt dem Land vor, die Anwohner in Bottmersdorf und in Klein Germersleben nach der Verkehrsdichte auf der B 180 zu befragen.

Hinzu komme, das die Bundesstraße 180 für viele Verkehrsteilnehmer auch eine Umgehung der Autobahnen 14 und 2 in Richtung Westen darstelle. Davon könne man sich in den Ortschaften Klein Germersleben und Bottmersdorf überzeugen. „Diese Argumente allein sollten beweisen, dass die jetzige B 180 keine Kommunalstraße ist und werden darf“, bekräftigt Gehre. Der Ortsbürgermeister befürchte zudem, dass sich durch „Mautflüchtige“ nach der Einführung der Straßenbenutzungsgebühr auf Bundesstraßen der Verkehr auf der dann womöglich ehemaligen B 180 erhöhen werde.

„Die finanziellen Konsequenzen daraus nun auch noch auf die ohnehin finanziell gebeutelten und schon mit diesem Fiasko allein gelassenen Kommunen abzuwälzen, in dem man die B 180 auch noch zur Kommunalstraße abstuft, kann und wird unsere Kommune Stadt Wanzleben-Börde nicht verkraften“, sagt Gehre. Eine sich daraus ergebende Vernachlässigung der Infrastruktur dürfe nicht Ziel der Landespolitik sein.

Seit Jahren versuche Bottmersdorf/Klein Germersleben nach den Worten des FDP-Politikers einen Anschluss der Ortsteile durch einen die B 180 begleitenden Radweg nach Wanzleben zu bekommen. Das Befahren der Bundesstraße mit dem Rad sei wegen des starken Durchgangsverkehrs zu gefährlich. Die Grundstücke dafür seien bereits bereitgestellt worden, mehr sei im Augenblick leider nicht machbar.

„Meine Empfehlung ist, dass man sich seitens der Politik einmal an ihre Vorhaben aus dem Wahlkampf, nämlich der Förderung der ländlichen Infrastruktur, erinnert, und dass sich die betroffenen Kommunen, Etgersleben aus dem Salzlandkreis ist ja ebenfalls betroffen, in ihrem Vorgehen abstimmen und gegen die Pläne der Landesregierung gemeinsam votieren“, erklärt René Gehre. Besser sei es, den Kommunen die Chance zu lassen, ihre Kindertagesstätten und Schulen zu entwickeln, als Straßenlasten vom Land übernehmen zu müssen.