Leseclub Besonderes Projekt startet in Seehausen
Im Hort von Seehausen gibt es ab demnächst einen Leseclub. Damit wird hier ein Projekt umgesetzt, welches in der Region einzigartig ist. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, entsteht ein zentraler Anlaufpunkt, um den Kindern das Lesen näher zu bringen.

Seehausen - In der Seestadt geht künftig nichts ohne die frühzeitige Förderung in Sachen Lesen. Das lässt sich der Bund eine ganze Stange Geld kosten. Für die Einheitsgemeinde ist der Leseclub ein Aushängeschild, denn etwas Vergleichbares gibt es in der Region nicht.
Eine fünfstellige Summe floss für die Projektumsetzung nach Seehausen. Dafür wurden Mobiliar, Medien wie Bücher, Lernspiele und Bastelmaterialien angeschafft. „Vor der Einrichtung des Raumes ist er zusätzlich noch einmal von den Vätern renoviert worden“, beschreibt Mitarbeiterin Birgit Malyska. Der Raum selber ist gemütlich eingerichtet. Es gibt Leseecken, Polster und viele Regale für die Bücher. Das Team ist im Augenblick dabei, alles herzurichten und die verschiedenen Medien einzusortieren.
Einige Kinder dürften beim Volksstimme-Termin schon einmal einen Blick hineinwagen. Die Begeisterung der fünf Mädchen ist direkt zur spüren und auch Birgit Malyska ist schon ganz aufgeregt. „Am Freitag, 24. Juni, gibt es die offizielle Eröffnung und dann kann es losgehen“, sagt sie. Da ist sie mit der Schülerin Marlene auf einer Welle. „Da gibt es ja viele Bücher“, wirft diese ein und freut sich. Klar, sie ist auch ein echter Bücherwurm. Die vier anderen Mädchen schauen ebenfalls schon einmal interessiert in einige Bücher.
Bei den Materialien handelt es sich nicht nur um Kinderbücher. Es gibt Fachbücher und wissenschaftliche Werke, kindgerecht verfasst. Das macht die fünf Mädchen neugierig und die Vorfreude ist groß. Birgit Malyska wird hier künftig mit ihren Kolleginnen Justine Schmidt und Dörte Böse aktiv sein. „Der Plan ist, hier zwei Gruppen von bis zu zehn Kinder zu bilden und dann in den Leseclub zu starten“, verrät sie.
Künftig können von dem Projekt aber auch weitere Kindertagesstätten, Schulen und Horte in der Einheitsgemeinde profitieren, denn es sollen Bücherpakete angeboten werden, die auszuleihen sind. Das Material dazu ist ab dem Start reichlich vorhanden und das Team kann sogar noch interessante Medien nachordern. Das gehört alles zum künftigen Angebot des Clubs, der über das Förderprogramm „Kultur macht stark“ bedient wird.
Den Zuschlag für die Aufnahme in dieses Programm hat der Hort schon 2021 bekommen. Wegen der Corona-Pandemie hat sich die Umsetzung etwas verzögert. Die Idee für die Teilnahme hat Birgit Kottisch, die Fachmoderatorin der Kindertagesstätten in der Einheitsgemeinde, entwickelt. Außerdem musste ein ausführlicher Antrag gestellt werden und Amtsleiter Kai Pluntke und Kita-Leiterin Ines Mönch unterzeichneten letztendlich den Kooperationsvertrag dazu.
Alle sind ganz froh, dass das Projekt nun starten kann. „Die Förderung des Lesens ist ganz wichtig für die Kinder“, sagt Pluntke. „Es ist schön, dass wir das auf diese Weise begleiten können.“ Es gehe darum, den vorhandenen Bedarf abzudecken, denn es gebe immer wieder Kinder, die Probleme mit dem Lesen haben. Um dem entgegenzusteuern, sei der Ansatz, bereits im Hort etwas dagegen zu tun, eine gute Sache. „Der Leseclub leitet dann gut über zu den Angeboten der Schulen und auch der Maker-
Thek der Stadt- und Kreisbibliothek in Wanzleben“, sagt Kai Pluntke.
Letztere besucht inzwischen mobil viele Schulen in der gesamten Südregion des Landkreises Börde und bietet dort Projekte an. Daraus ergebe sich ein Konstrukt, was in dieser Form einmalig in Deutschland sein dürfe.
Das findet auch Birgit Malyska. „Der Leseclub ist für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren da“, sagt sie. Auch sie sieht die Notwendigkeit für das Angebot. „Wir haben bei uns Kinder, die schon auf einem guten Stand sind, aber auch Beispiele, bei denen intensive Betreuung notwendig ist“, erläutert sie. Daher werde der Leseclub in Seehausen nicht nur für die beiden zu bildenden Gruppen da sein. „Vielmehr sollen unsere Medien auch zum freien Gebrauch im Hort bestimmt sein“, betont sie. Wenn beispielsweise zwei Kinder in der Betreuung Interesse an bestimmten Büchern hätten, dann sollen sie ihren Wunsch auch erfüllt bekommen.
In erster Linie gehe es aber um den Spaß miteinander. „Das sagt schon unser Motto aus“, so die Mitarbeiterin. „Das heißt: Wir lachen miteinander, aber lachen keinen aus.“ Letztendlich werden künftig auch soziale Kontakte geknüpft. Durch den angebotenen wissenschaftlichen Stoff die gibt es sogar Unterstützung für die Schule.
