Feier Das Wasser steigt, doch bei Harbke wird das Flözerfest gefeiert
Im dritten Anlauf klappt's: Das erste Flözerfest am Lappwaldsee findet im Bereich des ehemaligen Grenzkohlepfeilers auf Harbker Seite statt.

Harbke - Da der Pegel noch stetig steigt, wird der Grenzkohlepfeiler bald komplett unter Wasser liegen. Ein Flözerfest könnte dort dann allenfalls als Schwimm- und Tauchveranstaltung laufen. Deshalb war es dem Planungsverband Lappwaldsee als ausrichtende Instanz auch so wichtig, die Premiere des Flözerfests im Bereich dieser geschichtsträchtigen Abbaustelle – in den 1970ern und 1980ern betrieben DDR und BRD hier eine seltene Kooperation – zu zelebrieren. Nach den coronabedingten Absagen 2020 und 2021 kann man es nun endlich angehen – und zur Freude der Veranstalter auch noch trockenen Fußes an der vorgesehenen Uferstelle.
„Die Besucher erwartet dort, einem normalerweise nicht zugänglichen Bereich, eine bunte Palette an Angeboten und Aktionen“, kündigt der Planungsverband an. Das Programm spiegele die „einzigartige deutsch-deutsche Geschichte des Tagebaus wider“ und wecke Vorfreude auf die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten am Grünen Band.
Ballons zeigen Endstand an
Dazu zählen Bootsfahrten, außergewöhnliche Ausblicke auf den See, Pferdekutschfahrten am Wasser, Führungen mit See-Gästeführern und Erläuterungen zur Rekultivierung des ehemaligen Tagebauareals. Für die Kinder wurden Mitmachangebote vorbereitet. Zu den festen Programmpunkten zählt eine Mittagsandacht mit der Helmstedter Pröpstin Katja Witte-Knoblauch um 12 Uhr am Seeufer.
Im Anschluss an das Fest, das mit seinen Angeboten bei freiem Eintritt von 11 bis 19 Uhr ans Ufer lockt, wird um 20 Uhr im Harbker Kulturhaus der Film „Zwischen uns … war mal eine Grenze“ gezeigt. Er entstand im Sommer 2021 an Orten entlang des Eisernen Vorhangs, konzipiert und umgesetzt von Kindern, Jugendlichen und Senioren aus der Gemeinde Hohe Börde und aus der Region Helmstedt. Für den Besuch der Filmvorführung wird um Anmeldung gebeten, Telefon: 05351/177777.
Vor zwei Jahren wurde ein Kohle-Förderbandträger als bergbautypisches Monument im Bereich des ehemaligen Grenzkohlepfeilers am Uferbereich in Harbke abgelegt. Dieses Relikt wird später als Ziel für Tauchgänge im See dienen. Zum Flözerfest befestigen die Organisatoren Ballons am Förderbandträger. Die Ballons werden den künftigen Endwasserstand erahnen lassen.
Das Festgelände wird nur vom Ende der Runstedter Straße in Harbke aus zugänglich sein. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Parkplätzen im Ort gibt es am Veranstaltungstag einen Busshuttle-Transfer von Helmstedt nach Harbke und zurück. Vom Planungsverband heißt es dazu: „Es wird dringend empfohlen, dieses Angebot zu nutzen.“