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Eltern-Café Ein Blick hinter die Kulissen der Gemeinschaftsschule Sülzetal

Beim „Eltern-Café“ informieren sich die Besucher an der Gemeinschaftsschule „Sülzetal“ in Langenweddingen über das Unterrichtskonzept und die Ausstattung der Schule mit Fachräumen.

Von Udo Mechenich Aktualisiert: 30.11.2024, 14:25
Lehrer und Schüler stellen am Tag der offenen Tür die Fachkabinette und das Unterrichtskonzept an der Gemeinschaftsschule in Langenweddingen  vor. Zur Stärkung gönnt sich Besucher Klaus Jacobs eine heiße Kartoffelsuppe mit Wurst.
Lehrer und Schüler stellen am Tag der offenen Tür die Fachkabinette und das Unterrichtskonzept an der Gemeinschaftsschule in Langenweddingen vor. Zur Stärkung gönnt sich Besucher Klaus Jacobs eine heiße Kartoffelsuppe mit Wurst. Foto: Udo Mechenich

Langenweddingen. - Schüler und Lehrerkollegium an der Gemeinschaftsschule „Sülzetal“ in Langenweddingen haben ein „Eltern-Café“ organisiert. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Tag der offenen Tür. Mamas und Papas, Omas und Opas konnten einerseits einfach nur in der Schule vorbeischauen, um sich über das Lehrkonzept und die Unterrichtsmaterialien zu informieren. Andererseits aber auch verschiedene Angebote nutzen, um miteinander und dem Lehrpersonal ins Gespräch zu kommen. Gleich beim ersten Rundgang zeigte Schulleiterin Pia Trautner-Böl weit über 50 Besuchern die Räume und Werkstätten innerhalb des Gebäudekomplexes.

„Wir haben in diesem Jahr unseren Tag der offenen Tür nicht mit dem Weihnachtsmarkt verbunden. Wir nennen es schlicht nur Eltern-Café. So sollen sich mit unterschiedlichen Partnern Gespräche ergeben. Unsere künftigen Schüler können natürlich auch schon einmal ein bisschen Schulluft schnuppern“, beschreibt Trautner-Böl die Idee. Die neuen Fünftklässler würden sich dann vielleicht im August 2025 am ersten Tag nicht ganz so verloren fühlen.

Ungezwungene Gespräche

Solche Orientierungstage sind Gang und Gäbe, um Unsicherheiten zu klären. Gerade der Übergang von der vierten in die fünfte Klasse ist wichtig für die weitere schulische Entwicklung. „Heute gibt es bei uns die Möglichkeit des ungezwungenen Gespräches mit Klassen- oder auch Fachlehrern. In den vergangenen Jahren haben wir eine kontinuierliche Schülerzahl gehabt und können uns nicht über mangelndes Interesse beklagen“, berichtet die Schulleiterin weiter. So präsentierten Schüler aus allen Jahrgangsstufen in ihren Räumen Unterrichtsergebnisse.

Marion Morawa erklärt zwei jungen Besucherinnen die Abläufe in der Arbeitsgemeinschaft Töpferei.
Marion Morawa erklärt zwei jungen Besucherinnen die Abläufe in der Arbeitsgemeinschaft Töpferei.
Foto: Udo Mechenich

Großer Anziehungspunkt waren natürlich die Fachräume. Jeanette Seitz (Bio- und Chemielehrerin) demonstrierte beispielsweise im Chemieraum die Möglichkeiten. Hier machte sie hier auch einige Experimente.

Der Anbau ist dem fachlichen Arbeiten vorbehalten. Hier gibt es eine Töpferei. Marion Morawa (Lehrerin für Deutsch und Geschichte) leitet diese Arbeitsgemeinschaft. „Diese Idee spricht viele Kinder, Jungs und Mädels, total an“, erklärte sie. In der kleinen Werkstatt wird im Anbau gebastelt. In der großen Werkstatt stehen 16 Holzwerkbänke, alle unter anderem mit einem Schraubstock ausgestattet. Aber auch große Apparaturen, wie beispielsweise eine Standbohrmaschine, können die Schüler hier nutzen.

„In der fünften Klasse sieht der Lehrplan das Arbeiten mit Holz vor, in der sechsten folgt der Kunststoff. In der siebten behandeln wir Metall. Hierzu gehört auch schon das technische Zeichnen. Klasse acht ist individuelle Lernzeit. Da gibt es beispielsweise Lötkurse und auch Videoprojekte. In der neunten beschäftigen wir uns dann mit dem Thema Energie“, erläutert Lisa Stawitz (Technik- und Informatiklehrerin) das Konzept. Außerdem gibt es im Anbau einen Sportraum, einen Raum mit Tischtennisplatten und Dartscheiben sowie den Kreativraum.

Im Hauptgebäude stellten sich auch die Mini-Marathonis vor. Bei dieser Laufgruppe können alle im Alter ab zwei Jahren mitmachen. „Die Jugendlichen müssen von diesen Zock-Geräten wegkommen. Da braucht es eine vernünftige Alternative. Genau das sind die Mini-Marathonis. In der Gruppe gemeinsam bewegen – das macht einfach Spaß“, erklärt Betreuerin Andrea Banz. „Schule ist eben nicht nur Lernen und Büffeln, sondern auch Gemeinschaft und Zusammenhalt“, betont die Leiterin der Mini-Marathonis, Lehrerin Jana Stache.

Schloss Hundisburg besucht

Schulsozialarbeiter Jens Tacke lobt die Idee des Eltern-Cafés. „Rundgänge und Infostände, Gespräche untereinander aber auch mit Lehrern und Schülern sind für die Eltern der Kinder, die jetzt in der vierten Klasse sind, eine wunderbare Gelegenheit, um sich auszutauschen. Hier geht es um die Möglichkeiten der Schullaufbahn, die es nach der Vierten gibt. Einzelgespräche kann man dabei nicht hoch genug einschätzen.“ Vor dem Beginn des Eltern-Cafés gab es bereits einen Ausflug der 5a zum Haus des Waldes am Schloss Hundisburg. Betreut wurden die Kinder dabei vom Leiter der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Gelebte Geschichte/Waldgarten“, Klaus Jacobs. „Im Rahmen der AG haben wir zu diesem Projekttag eingeladen. Das ist eine tolle, pädagogische Idee, um sich mit der Natur auseinanderzusetzen. Hier bekommen die Kinder zum Beispiel Früchte des Waldes in die Hand gedrückt und müssen erraten, von welchem Baum sie stammen.“

Faszination Natur: Einen extra Fachraum gibt es an der Gemeinschaftsschule Sülzetal auch für den Biologieunterricht.
Faszination Natur: Einen extra Fachraum gibt es an der Gemeinschaftsschule Sülzetal auch für den Biologieunterricht.
Foto: Udo Mechenich

Unter die Besucher mischte sich auch der Bürgermeister des Sülzetals, Jörg Methner. Er war beeindruckt angesichts des breiten Spektrums der Fachräume. „Wir müssen für unsere Schule Werbung machen. Man braucht nach der vierten Klasse nicht nach Magdeburg zu wechseln, um ein praktisches Lehrangebot zu bekommen. All diese Facetten in einem hervorragenden Gebäude mit einem engagierten Kollegium formen hier in Langenweddingen ein Super-Komplett-Angebot.“

Auch für Langenweddingens Ortsbürgermeister Martin Wolff (SPD) sind solche Tage der Präsentation ein „unverzichtbares Muss. Das Dorf Langenweddingen muss den Kontakt zur Schule immer wieder mit neuen Impulsen beleben. Das Dorf braucht die Schule. Die Schule braucht das Dorf. Heute kann jeder das breite Spektrum der praktischen Angebote an der Gemeinschaftsschule live erleben.“