Wanzleber Feuerwehr kann auf starke weibliche Unterstützung zählen - Jugendfeuerwehr bewährt sich als Einstieg Im Einsatz sind alle gleich - egal ob Mann oder Frau
Die Wanzleber Feuerwehr feiert am 7. September ihr 130-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass rückt die Volksstimme in den nächsten Tagen die Wehr in einer Serie ins Licht. Heute: Die weibliche Riege der Einsatzabteilung.
Wanzleben l Wenn in Wanzleben die Sirene oder die Pieper der Feuerwehrkameraden ertönen, springen auch einige Frauen in ihre Feuerwehranzüge. Es sind Janine Werner (22), Christin Bedau (21), Nicole Pluntke (23) und Saskia Lüdde (19). Auch Susanne Konczalla würde schon gern mit ausrücken, aber die 17-Jährige muss noch bis zu ihrem 18. Geburtstag warten, um auch richtig aktiv werden zu dürfen.
Susanne Konczalla war noch nicht einmal ein Schulkind, als Nicole Pluntke ihre ersten Schritte in den Reihen der Wanzleber Feuerwehr unternahm. Schuld war damals ihr Bruder Kai Pluntke, heute Kreisbrandmeister im Landkreis Börde und damals Jugendwart bei der Wanzleber Feuerwehr. Er schleppte sein Schwesterchen mit zur Feuerwehr und die fand Gefallen daran. Mehr noch: Nicole Pluntke erzählte auch in der Schule von dem Spaß, den man bei der Jugendfeuerwehr haben kann, und erregte damit Aufmerksamkeit bei Janine Werner und Christin Bedau. Auch sie schnupperten bei der Jugendfeuerwehr hinein und blieben. Mittlerweile konnte Janine Werner für ihre zehnjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt werden, Christin Bedau steht die gleiche Auszeichnung im nächsten Jahr bevor. Beide kümmern sich im Team seit April des vergangenen Jahres um den Nachwuchs der Feuerwehr - und sind so als Betreuer der derzeit 15 Mitglieder zählenden Jugendfeuerwehr vielleicht noch einmal öfter im Gerätehaus als mancher männliche Kamerad.
Auch Susanne Konczalla ist schon seit 2005 der Wanzleber Feuerwehr treu. "Ich fand damals die Fackelumzüge so cool und wollte immer mitgehen", beschreibt sie ihren Weg zur Feuerwehr. Saskia Lüdde hatte es da vielleicht ein wenig einfacher, sie brauchte einfach nur ihrem Vater, selbst Mitglied der Wanzleber Feuerwehr, zu folgen. Und das tat sie auch.
Die Dienstabende zweimal im Monat haben ihren festen Platz in den Kalendern der fünf jungen Damen. Dass die regelmäßige Weiterbildung - nicht zuletzt auch durch andere Ausbildungsmaßnahmen außerhalb des heimischen Gerätehauses - etwas bringt, zeigen nicht zuletzt auch die Dienstgrade, die sie tragen. Während Christin Bedau Oberfeuerwehrfrau ist, ist Nicole Pluntke Hauptfeuerwehrfrau und Janine Bedau bereits Löschmeisterin. Die beiden anderen jungen Frauen sind derzeit noch Feuerwehranwärter, haben aber auch noch einige Ziele.
Auch vor dem Umgang mit der Technik haben die Damen keine Angst. In verschiedenen Lehrgängen eigneten sie sich beispielsweise das Wissen als Maschinisten an und sie wissen auch, wie man mit der Kettensäge, dem Atemschutz oder dem Sprechfunk umgeht. Janine Werner ist zudem die einzige weibliche Gruppenführerin in der Wanzleber Feuerwehr.
Ihr Können beweisen sie auch regelmäßig im Einsatz. "Wenn wir zu Hause sind, fahren wir auch zum Einsatz", erklärt Christin Bedau. Gemeinsam mit Janine Werner und Nicole Pluntke zählt sie auf, dass sie beim Hochwasser ebenso im Einsatz waren wie nach einem Unwetter in Bernburg oder beim Zugunglück in Hordorf. "Wir machen eigentlich alles, ob Technische Hilfeleistung, Unfälle oder Brände", sagt Janine Werner.
Und eines sind sich die fünf Frauen bewusst: Den Respekt ihrer männlichen Kameraden haben sie. Doch sie sagen auch: "Im Einsatz sind alle gleich, das muss auch so sein!"