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Landkreis Börde Lkw-Fahrer verursachen massive Schäden

Große Sachschäden verursachen Lkw-Fahrer im Gewerbegebiet Sülzetal/Osterweddingen.

Von Udo Mechenich 05.02.2021, 10:30

Osterweddingen l Aktuell gibt es im Gewerbegebiet Sülzetal/Osterweddingen eine Baustelle an der Kreuzung Appendorfer Weg/Euroglasstraße, Kreisstraße 1224/Bahnhofstraße. Die Kreisstraße 1224 ist für den Durchgangsverkehr komplett gesperrt. Auf der Verbindung Appendorfer Weg/Euroglasstraße wird der Verkehr auf eine Spur reduziert. Hier regelt eine Ampel den Verkehr.

Unterirdisch werden an dieser Kreuzung im Gewerbegebiet die Kabel für eine neue Ampel verlegt sowie oberirdisch die Ampelanlage und der Steuerungskasten aufgebaut. Hier gab es einen schweren Unfall mit Todesfolge. Die Ampel soll nun künftig die Sicherheit erhöhen.

„Wir haben hier seit geraumer Zeit ein riesengroßes Problem. Viele Verkehrsteilnehmer ignorieren unsere Umleitung. Hier kommt es zu Sachbeschädigungen. Hier werden die Absperrungen beiseite gestellt. Die Folge sind viele Verkehrsunfälle in diesem Bereich“, ärgert sich Polizeiobermeister Rene Krätzig aus dem Osterweddingener Polizeirevier bei dem Vorort-Termin. Die Absperrungen hätten gerade auch den Sinn, dass die Bauarbeiter in aller Ruhe und mit der nötigen Sicherheit ihre Aufgaben erledigen können.

„Hier werden Schachtarbeiten durchgeführt, hier werden Kabel verlegt. Hier entstehen neue Rad- und Gehwege. Nun gibt es aber die Sorte der rücksichtslosen Fahrer, die die Absperrungen anpacken und beiseite stellen, sodass sie doch den eigentlich gesperrten Weg benutzen können. Dabei entstehen massive Schäden an den Seitenstreifen und den schon fertigen Geh- und Radwegen. Begrenzungspfosten werden einfach umgenietet. Beleuchtungsmaste geschrammt“, listet Krätzig die Schäden auf.

Für den Bereich der Baustelle gebe es eine offizielle Umleitung. Diese werde nicht wahrgenommen, weil der kürzeste Weg durch die Baustelle führe, so Krätzig weiter. Die Umleitung existiere schon seit dem 22. Dezember 2020, sodass sich schon frühzeitig alle Fahrer darauf hätten einstellen konnten, dass es hier zu Behinderungen kommen werde, informiert Krätzig. Die Absperrung selbst wurde dann am Dienstag, 12. Januar, aufgestellt.

„Die Baustelle ist recht ärgerlich“, urteilt sein Kollege, Polizeioberkommissar Dirk Böschel. Erst kürzlich habe es den Fall gegeben, dass sich ein polnischer Lastwagenfahrer im Baustellenbereich festgefahren hatte. Schon dadurch allein sei ein großer Schaden entstanden. „Er wird frei gezogen, soll die Umleitung nutzen, ignoriert unseren Hinweis, fährt wieder durch die Baustelle und bleibt 50 Meter weiter erneut liegen und hat den nächsten Gehweg kaputt gefahren.“

So lange auf der Baustelle gearbeitet werde, würde das Problem nicht existieren, berichtet Böschel. Kaum aber hätten die Arbeiter ihr Werkzeug zusammengepackt, gehe es los. „Wir können nur permanent kontrollieren. Kaum sind wir aber weg, kommen sie schon wieder. Auch schon im Vorfeld sehen wir ständig die Lkw, die bis an unsere Absperrung ranfahren, obwohl sie bereits weit im Vorfeld mit Schildern gewarnt werden, dass sie hier in eine Sackgasse reinfahren. Das wissen die also. Versuchen es aber trotzdem.“

Wer so durchfahre, müsse mit einer Verwarnung rechnen, warnt Böschel. Wer auch noch etwas an der Beschilderung ändere, der begehe sogar eine Straftat. „Das kann als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr gewertet werden. Viele nehmen das aber alles billigend in Kauf, weil es ihnen immer noch besser erscheint, als draußen herum zu fahren und so Zeit zu verlieren.“

Diese Kreuzung sei ein Nadelöhr, weil viele Lkw zu den Lagerhallen von Amazon und Edeka wollen, beschreibt Böschel die Situation. Die Behinderung müssten die Fahrer jetzt aber akzeptieren. „Das ist ja nicht für ewig.“

Allein an sechs Stellen zeigen bei dem Vorort-Termin Rene Krätzig und Dirk Böchel dem Bürgermeister der Gemeinde Sülzetal, Jörg Methner (SPD), die Schäden, die 40-Tonner beim Befahren der Seitenbanketten verursacht haben. Reifenspuren, mit Gräben von über einem halben Meter Tiefe, sind die Folge.

Die Verwaltung der Gemeinde schätzt den Gesamtschaden jetzt schon auf mindestens 80.000 Euro.

Auch Methner ist fassungslos angesichts der Rücksichtslosigkeit der Lkw-Fahrer. „Hier entstehen große finanzielle Schäden. Aus diesem Grund finde ich es gut, dass unsere beiden Regionalbereichsbeamten hier verstärkt kontrollieren. Wir haben schon einige erwischt. Sie müssen jetzt mit einem gehörigen Strafgeld rechnen.“ Nach Auskunft seiner Bauexperten könnten, in Abhängigkeit vom Wetter, Mitte März die Arbeiten abgeschlossen sein.