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Feuerwehr Neues Gerätehaus in Eilsleben feierlich eingeweiht

Mit dem gebührenden Großaufgebot ihrer Ortsfeuerwehren hat die Verbandsgemeinde Obere Aller die offizielle Indienststellung des neuen Gerätehauses in Eilsleben zelebriert. Warum es ein langer Weg zum Erfolg war.

Von Ronny Schoof 25.01.2023, 06:15
Modernes Feuerwehrwesen: Ein großer Monitor gibt eine stetige Übersicht zu Anwesenheit, Zuständigkeit, Einsatzbereitschaft und Status der Feuerwehr.
Modernes Feuerwehrwesen: Ein großer Monitor gibt eine stetige Übersicht zu Anwesenheit, Zuständigkeit, Einsatzbereitschaft und Status der Feuerwehr. Ronny Schoof

Eilsleben - „Es ist vollbracht.“ Ein Satz biblischen Ausmaßes. Aber in ganz weltlicher Hinsicht auch drei Worte, die am 21. Januar 2023 Gefühls- und Gedankenlage aller Beteiligten allumfassend auf den Punkt brachten. Ausgesprochen hatte sie Verbandsgemeindebürgermeister Frank Frenkel als Einleitung seiner Einweihungsrede, und nicht nur jene Feststellung wurde bei diesem für Eilsleben und die Obere Aller nahezu historischen Anlass ausgiebig beklatscht und würdigend beklopft.

Nüchtern betrachtet, ist es eine große grau-rote, fünftorige Garage nebst Werkstatt und Aufenthaltsräumen. Doch das wird dem Zweck und der Bedeutung des Objekts sowohl für die Feuerwehr als auch für die Verbandsgemeinde freilich nicht gerecht. Erst recht nicht dem Aufwand, der dafür betrieben wurde. Selbst der Begriff Gerätehaus verbietet sich fast angesichts seiner funktionellen Dimension. Entstanden ist eine Art Feuerwehrzentrale mit allerlei Ausstrahlungskraft und Annehmlichkeiten. Das wurde auch noch einmal in den Grußworten der Ehrengäste deutlich.

So merkte beispielsweise Kreisbrandmeister Matthias Schumann an: „Das sucht schon seinesgleichen, denn derlei Objekte sind im Landkreis rar gesät. Dass ihr das nicht zuletzt auch mit so viel Eigenleistung realisiert habt, zeigt, dass ihr eine solide Kameradschaft und Gemeinschaft mit einem großen Willen habt.“ „Gratulation! Wir sind schwer begeistert, was hier geschaffen wurde“, zollte auch Ummendorfs Partnerwehr aus Polle (Niedersachsen) Respekt.

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Fertig: das neue Feuerwehr-Gerätehaus in Eilsleben.
Fertig: das neue Feuerwehr-Gerätehaus in Eilsleben.
Foto: Ronny Schoof

Dass tatsächlich viele Jahre Anlauf vor dem erreichten Ziel gelegen haben, merkte Fabian Rehberg als Leiter der Ortswehr Eilsleben/Ummendorf an. Für sie ist dieses Dienstdomizil entstanden – und das nicht ohne Grund. Rehberg zählte die ganze lange Reihe an Argumenten auf, die den Neubau letztlich erforderlich machten, angefangen damit, dass die räumlichen Bedingungen im bisherigen Objekt weder Norm noch ausreichend Platz noch zeitgemäße sanitäre Grundbedürfnisse erfüllten.

Ein elementarer Schritt schließlich war die freiwillige Fusion der Feuerwehren Eilsleben und Ummendorf (2016); sie bildete das Fundament für eine beispielhafte Erfolgsgeschichte. „Denn“, ließ Rehberg wissen, „wir sind mit unserer Einsatzabteilung die drittstärkste Feuerwehr im Landkreis, bei den Atemschutzgeräteträgern sogar die zweitstärkste.“ Man müsse daher über Grundsteinlegung oder Richtfest hinaus auch den ganzen Vorlauf als Meilenstein hin zum neuen Gerätehaus betrachten.

Rehberg selbst ist in seiner Funktion ein Teil dieser langen Strecke: Allein auf Eilsleber Seite waren seit den intensiven Bestrebungen für ein neues, gemeinsames Dienstgebäude vier Wehrleiter tätig: Jörg Bockwoldt, Johannes Erben, Andreas Beinroth und nun Fabian Rehberg. „Johannes ist dabei derjenige, der mit Abstand am meisten geleistet hat“, betonte Rehberg. „Er blieb dem Projekt, das er entscheidend mit angeschoben hat, treu. Er hatte den besten Einblick, was wohl auch daran lag, das er in der Realisierungsphase an 74 Bauberatungen teilgenommen hat.“

Nicht minder zog der Ortswehrleiter den Hut vor den Mitgliedern: „Wir haben hier gut 3000 Stunden Eigenleistung reingesteckt – und es ist an der Außenanlage immer noch einiges zu tun. Mit diesem Umfang haben wir nicht gerechnet, aber ohne stünden wir heute sicherlich noch nicht hier.“

Selbige Anerkennung äußerte Frank Frenkel und dankte in diesem Zusammenhang auch dem Verbandsgemeinderat als entscheidungstragende Instanz. Immerhin handelt es sich bei dem Neubau um die bislang aufwendigste Investitionsmaßnahme der Oberen Aller. Frenkel dazu: „Der Rat hat die nötige Weitsicht und auch Langmut und Leidensfähigkeit angesichts der stetigen Kostensteigerungen aufgebracht. Wir stehen nun bei stattlichen knapp vier Millionen Euro, das ist kein Pappenstiel. Dafür ist es in architektonischer, funktioneller und ausstattungstechnischer Hinsicht ein Vorzeigeobjekt, kurzum ein hochmodernes Feuerwehrhaus, das keine Wünsche offen lässt.“

Johannes Erben als einer der Pioniere des Projekts und nun Gemeindewehrleiter Obere Aller meinte: „Ein langer und mühseliger Weg ist geschafft. Es sollen und können sich hier alle Abteilungen wiederfinden.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Auch wenn die Alters- und Ehrenabteilung sich im Ummendorfer Gerätehaus sehr wohl fühlt und das auch weiterhin nutzen will.“

Zugleich kündigte Erben einen öffentlichkeitswirksamen Aktionstag am und im Gerätehaus an, der viel auch viel Neugier befriedigen dürfte: „Am 7. Juni veranstalten wir hier einen Tag der offenen Tür für alle.“