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Neues Stück der Theatergruppe wird zur Diplomarbeit des Regisseurs Thomas Malkowski Oschersleber Gymnasiasten suchen nach dem Sinn des Lebens

Von Christina Stapel 08.11.2012, 08:20

Oschersleben l Ein Gruppe in weiß gekleideter Schüler steht einem ganz in schwarz gekleideten Jungen gegenüber. Der Junge erklärt: "Ich glaube, dass nichts von Bedeutung ist." Seine Mitschüler sind empört über diese Äußerung. Zunächst versuchen sie, ihn mit Worten davon zu überzeugen, dass es durchaus Dinge gibt, die von Bedeutung sind. Als der Junge sich davon nicht überzeugen lässt, beschließen sie: "Lasst uns mit Steinen nach ihm werfen."

Der Junge heißt Pierre Anthon und ist eine Romanfigur aus dem Jugendbuch "Nichts: Was im Leben wichtig ist" von Janne Teller. Unter Regie des Studenten Thomas Malkowski proben derzeit 15 Schüler des Oschersleber Gymnasiums an der Umsetzung der Geschichte von Pierre Anthon, die ein dramatisches Ende hat.

Die Idee, das Buch als Theaterstück umzusetzen, stammt von dem Leiter der Arbeitsgemeinschaft, Volker Malkowski. Sein Neffe Thomas hat die Dialoge geschrieben. Der 25-Jährige studiert "Szenische Künste mit dem Schwerpunkt Theater" in Hildesheim und schreibt derzeit seine Diplomarbeit. "In der Arbeit geht es darum, welche didaktischen Probleme anfallen, wenn man mit Schülern chorisches Theater macht", erzählt der Oschersleber.

Beim chorischen Theater sprechen und handeln die Schauspieler häufig in der Gruppe. "Es war interessant zu sehen, wie unbeholfen die Schüler am Anfang damit umgegangen sind und wie gut sie es jetzt umsetzen", sagt Thomas Malkowski.

Einmal in der Woche proben die Mädchen und Jungen der Klassen sechs bis neun das Theaterstück. Am 22. und 23. November werden sie "Nichts: Was im Leben wichtig ist" um 19 Uhr in der Aula des Oschersleber Gymnasiums aufführen.

"In der kommenden Woche fahren wir auf Theaterfahrt nach Schierke, dann proben wir jeden Tag", erklärt der Student, der während seiner Schulzeit in der Theatergruppe mitgespielt hat. "Es gibt einige Szenen, die wir noch gar nicht geprobt haben, weil sie zu lang oder intensiv sind. Das werden wir in Schierke nachholen. Außerdem werden wir an Textdetails und Bühnenpräsenz arbeiten", sagt er.

Die Rollen der Figuren hat Malkowski so geschrieben, dass sie entweder zu den Schülern passen oder völlige Gegenbesetzungen sind. "Ich spiele Pierre Anthon", erklärt der zwölfjährige Karl Friedrich Klix und fügt hinzu: "Mir gefällt die Rolle gut, denn ich spiele den Außenseiter." Laura Michelle Priebe hat die Rolle der Agnes übernommen. Als Ich-Erzählerin führt sie das Publikum in die Geschichte von Pierre Anthon und seinen Mitschülern ein. "Mir gefällt am meisten, wenn wir synchron sprechen", so die Elfjährige, die für die Theaterprobe ganz in weiß gekleidet ist.

"Die weißen und schwarzen Sachen sollen plakativ das Gute und das Böse darstellen. Wobei die Mitschüler von Pierre Anthon auch böse werden ohne es zu merken", erklärt Malkowski. Denn um ihren Mitschüler davon zu überzeugen, dass etwas Bedeutung hat, tragen sie einen Berg der Bedeutung zusammen. Für diesen muss jeder der Mitschüler etwas opfern, was ihm oder ihr viel bedeutet.

"Für den Spannungsbogen haben wir die Grausamkeit der Geschichte etwas rausgenommen und uns mehr auf alltägliche Situationen konzentriert, mit denen die Schüler auch Erfahrungen haben", sagt Malkowski. Er hofft, dass das Publikum durch das Stück zum Nachdenken bewegt wird.

Wer Karten für die Aufführung des Schüler-Theaters haben möchte, kann diese beim Sekretariat des Oschersleber Gymnasiums unter Telefon (0 39 49) 23 47 1 bestellen oder an der Abendkasse vor der Aufführung kaufen.