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Umleitungsdebakel Sorge in Blumenberg wächst

Mit der Vollsperrung der B 246a steigen Sorge und Frust im Hahneberger Weg in Blumenberg. Die Straße wird als Abkürzung genutzt.

Von Sabrina Trieger 17.09.2016, 01:01

Blumenberg l „Die Autofahrer brettern hier mit 80 Sachen und mehr über den Hahneberger Weg. Egal, ob hier Kinder spielen oder nicht, es wird einfach nicht abgebremst“, erklärt Zweifach-Mutter Anna Hahn die Verkehrssituation vor ihrer Haustür. Zwei Nachbarskatzen seien auch schon seit dem der Großteil des Verkehrs statt der Umleitung über Bottmersdorf lieber die Abkürzung über den kommunalen Weg nimmt, totgefahren worden. „Auch meine beiden Freigänger sind schon Opfer von Rasern geworden, so dass ich sie schwerverletzt zum Tierarzt bringen musste“, erzählt sie. „Wir haben auch schon der Polizei Bescheid gegeben. Die Beamten sind dann auch zwei Wochen lang Streife gefahren. Doch das hat nichts gebracht. Denn sobald die Fahrer ein Polizeiauto sehen, bremsen sie ab. Ein Blitzgerät wäre sinnvoller gewesen“, ist sich die Blumenbergerin sicher, die auch eine verkehrsberuhigende Maßnahme, wie beispielsweise eine Schwelle quer über die Fahrbahn, begrüßen würde. „Denn bis jetzt waren es Katzen, die angefahren worden sind. Es könnten aber auch Kinder sein“, mahnt sie.

Die Anwohner-Forderung um eine bauliche Veränderung der Fahrbahn, um Raser und Verkehrsrowdys zu maßregeln, lehnte der Landkreis am Freitag auf Volksstimme-Nachfrage kategorisch ab. „Hier kann nur ordnungsrechtlich etwas gemacht werden. Sprich, die Polizei müsste kontrollieren und Geschwindigkeitsmessungen ansetzen“, sagte Katrin Schade von der Straßenverkehrsbehörde. „Das Problem ist, dass man es keinem Autofahrer verbieten kann, hier lang zu fahren. Auch wenn es sich nicht um die ausgewiesene Umleitungsstrecke für die B246a-Baustelle zwischen Wanzleben und Blumenberg handelt, die ja über Bottmersdorf führt.“

Apropos Baustelle: Denn die ist ja schließlich Auslöser für das ganze Umleitungsdebakel. Seit Anfang August wird zwischen Wanzleben und Blumenberg auf der B246a gebuddelt. Die Bauarbeiten ziehen sich länger hin als geplant, weil der Durchlass anders als anfangs gedacht komplett erneuert werden muss. Die Aufhebung der Vollsperrung, die eigentlich bereits für Mitte August vorgesehen war, wird nun von den Verantwortlichen für nächste Woche angekündigt. „Hier ist ein Ende in Sicht. Die Bauleute sind auf der Zielgeraden“, versicherte die Landkreismitarbeiterin. „Am Donnerstag soll auf dem Teilstück die Schwarzdecke eingebaut werden. Damit könnte die Strecke ab Sonnabend, 24. September, wieder für den Verkehr freigegeben werden“, erklärt Benno Magnus, zuständiger Sachgebietsleiter vom Landesstraßenbaubetrieb (LSBB), auf Nachfrage.

„An dem Durchlass waren eigentlich nur kosmetische Arbeiten am Ein- und Auslauf geplant. Jedoch ist erst beim Aufnehmen des Fahrbahnabschnittes festgestellt worden, dass sowohl die Seitenwände als auch das vorhandene Gewölbe marode sind“, erklärt er weiter. Die ursprünglich für 7000 Euro geplante kosmetische „Aufpeppung“, wie sie Benno Magnus nennt, schlägt nun mit Kosten von insgesamt 38 000 Euro zu Buche, die vom Bund getragen werden. „Das Ergebnis gleicht einem Neubau“, fügt Benno Magnus hinzu, dem der Ärger um die Umleitungsumfahrung über den schon mehr als maroden kommunalen Weg bereits bekannt ist. „Das Problem ist, dass wir uns als LSBB nicht einmal an einer Reparatur des Hahneberger Weges beteiligen dürfen, weil er nicht die offizielle Umleitung ist.“

Deshalb hatten vergangene Woche die Bauhofmitarbeiter der Stadt begonnen, die schlimmsten Schlaglöcher auf dem zwei Kilometer langen Weg zu flicken.