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Ilsenburger Manfred Böde vom Deutschen Roten Kreuz ausgezeichnet 100. Blutspende – Sohn gibt den Anstoss

29.07.2010, 04:21

Ein familiärer Notfall, die Frühgeburt seines Sohnes, hat ihn selbst zum Blutspender werden lassen. Mittlerweile konnte das DRK dem Ilsenburger Manfred Böde zum 100. "Aderlass" gratulieren.

Von Rainer Marschel

Ilsenburg. Das gab es für Irene Oels vom Deutschen Roten Kreuz (Bereich Ilsenburg/Nordharz/Wernigerode) in diesem Jahr erst zum dritten Mal. Der Ilsenburger Manfred Böde reihte sich am frühen Dienstagabend in der Prinzess-Ilse Grundschule erwartungsgemäß wieder in die Schlange der wartenden Blutspender ein. Doch dieses Mal wurde er nicht ohne Grund bevorzugt "abgezapft". Böde hatte bereits seine 100. Blutspende. Traditionell gibt es zu diesem Anlass außer einem ausdrücklichen Dank und einer Urkunde auch einen Präsentkorb, dessen Inhalt ihn noch eine ganze Weile an dieses Ereignis erinnern dürfte.

Den Ausschlag gegeben hatte 1980 die Geburt seines Sohnes. Dieser kam als "Frühchen" zur Welt und war daher dringend auf eine Blutspende angewiesen. Von da an nahm Böde zunächst unregelmäßig die Angebote des Deutschen Roten Kreuzes zur Blutabnahme wahr. Das sollte sich allerdings recht schnell ändern.

Seit Jahrzehnten ist er für das DRK "eine feste Adresse", sofern er nicht im Urlaub oder krank ist: "Mir geht es darum, anderen zu helfen. Schließlich kann man selbst jederzeit einmal darauf angewiesen sein."

Böde ermuntert ausdrücklich auch andere zur Blutspende: "Allerdings könnte man das Ganze auch um einiges lukrativer machen, ohne es direkt bezahlen zu müssen." Was er damit meint, ist eine Art Bonusheft (analog jenem beim Zahnarzt), welches beispielsweise ab einer bestimmten Anzahl den Arztbesuch ohne die obligatorischen 10 Euro Praxisgebühr ermöglichen würde: "Das Ganze ein bisschen lukrativer gestalten, schon haben wir mehr Leute, und die periodisch immer wiederkehrenden Engpässe während der Ferien wären Geschichte. Das DRK sollte sich darüber mal einen Kopf machen, zumal es ja auch so eine Spende bliebe."

Weshalb man auf eine solche pragmatische Idee beim Deutschen Roten Kreuz nicht schon längst selbst gekommen ist? Genau das fragt sich der Jubilar schon lange.

Wie auch immer, der 52-jährige Böde geht im Schnitt bis zu vier Mal jährlich Blut spenden. Mehr sei bei ihm aus terminlichen Gründen nicht drin. Aber er hofft, dass er gesundheitlich noch so fit bleibt, dass er daran noch lange festhalten kann.