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Chocolart-FestivalSchoko-Jieper in Wernigerode trotz Corona

130.000 Besucher in Wernigerode zur ChocolART? Undenkbar wegen Corona. Dennoch findet das Festival ab 28. Oktober statt.

Von Holger Manigk 23.10.2020, 01:01

Wernigerode l Auf den großen Schokomarkt zum ChocolART-Festival müssen Wernigeröder und Gäste der bunten Stadt am Harz vom 28. Oktober bis 1. November verzichten. Doch mit einer Vielzahl von kleineren realen und virtuellen Erlebnissen sollen ihnen dennoch süße Genussmomente geboten werden – unter dem Titel ChocoZeit.

„Uns war recht früh klar, dass das Festival in seiner üblichen Form mit 120.000 bis 130 .000 Besuchern in diesem Corona-Jahr nicht möglich ist“, erläutert Roman Müller. Wie der Vizechef der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG) erläutert, habe man deshalb lange an einer neuen Gestalt für das bislang erfolgreiche Veranstaltungskonzept gefeilt.

Da die rund 50 Konditoren, Chocolatiers und Confiserien aus aller Welt sich ab Mittwoch, 28. Oktober, nicht wie gewohnt an Ständen in der Altstadt präsentieren können, geben sie nun digital Einblicke in Produktion und neueste Leckereien. Dazu wurden und werden eigens Kurzfilme gedreht. Im neu eigerichteten Bereich „Choco TV Kochen“ zeigt unter anderem Eberhard Schell, Chef einer Manufaktur in Baden-Württemberg, wie schokoladige Tomatenantipasti zubereitet werden.

Wem dabei das Fachsimpeln und der Geschmack echter Schokolade fehlt, kann sich für digitale Kostproben mit dem „Chocoversum by Hachez“ anmelden. „Die Teilnehmer bekommen ein Paket mit verschiedenen Spezialitäten und Sorten von Vollmilch bis Zartbitter zugeschickt,“ sagt Müller. Zuhause können sie dann vor dem Bildschirm unter Anleitung der Experten aus Hamburg 90 Minuten lang schlemmen und Fragen zum kulinarische Erlebnis stellen.

Doch ganz werden die „echten“ Erlebnisse in der Stadt nicht gestrichen, betont Jessica Pfeiffer von der WTG. „Wir haben viele Schoko-Fans, die sonst extra wegen des Festivals nach Wernigerode reisen“, so Müller. „Viele haben im Vorfeld eine Unterkunft gebucht und fragen sich nun: Lohnt es sich trotzdem, nach Wernigerode zu fahren?“, ergänzt Pfeiffer und beantwortet die Frage mit einem klaren „ja“.

Ihnen werden tägliche Stadtführungen mit dem Schokoladenmädchen geboten, der „Salon de Chocolat“ der Harzer Schmalpurbahnen, der inklusive Appetithappen zum Brocken dampft, und spezielle Schokomenüs, die Köche in zahlreichen Wernigeröder Restaurants auf die Teller zaubern. Dazu kann im Café „Genuss-Momente“ im Wohnpark in der ehemaligen Argenta-Schokoladenfabrik die neue Brockensplitter-Torte probiert werden. Bäcker und Konditor Silberbach biete wieder sein Schokoladenbrot mit regionalen und fair gehandelten Zutaten an, informiert die WTG.

Erstmals zählt das Schloss zu den Partnern des Schokofestivals. Am Freitagabend, 30. Oktober, werden in der historischen Halle kleine „Kultur-Pralinés“ gereicht. Parallel musiziert das Philhrmonische Kammerorchester im Fürstlichen Marstall „Once around the world“. Der Kunsthandwerkermarkt im Harzmusem wird am Sonnabend, 31. Oktober, nachgeholt, dazu der Bücherflohmarkt in der Stadtbibltiothek. Ab 17 Uhr führt ein Laternenumzug vorbei an Feuerschalen und wärmendem Kakao durch den Bürgerpark.

Somit könne Wernigerode trotz Corona-Pandemie fünf Tage voller süßer Versuchung erleben, verspricht Roman Müller. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, um neue Formate auszuprobieren. Die digitalen Angebote sollen im nächsten Jahr weitergeführt werden – auch wenn wir dann hoffentlich wieder das Festival mit echtem Markt feiern können.“