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Feuer Halali in Torfhaus brennt komplett aus

Die Polizei schätzt den Schaden auf bis zu drei Millionen Euro. Die Betreiber wollen das Restaurant im Oberharz wieder aufbauen.

Von Dennis Lotzmann 12.05.2020, 10:20

Torfhaus l Nur wenige Stunden vor dem geplanten Neustart nach der coronabedingten mehrwöchigen Zwangspause ist das beliebte Restaurant Halali im niedersächsischem Torfhaus am Sonntagvormittag bei einem Großfeuer komplett ausgebrannt. Trotz eines nahezu ganztägigen Einsatzes von bis zu 136 Einsatzkräften zahlreicher Feuerwehren konnte das in typischer Harzer Blockbohlenbauweise errichtete Gebäude nicht erhalten werden. Ein Sprecher der Polizei in Goslar bezifferte den Schaden am Montag nach ersten Schätzungen auf zwei bis drei Millionen Euro. Nach seinen Worten ist die Brandursache bislang unklar. Voraussichtlich heute wollen Ermittler und Sachverständige vor Ort mit ihrer Ursachenforschung beginnen.

Das Feuer war am Sonntag gegen 10 Uhr bemerkt worden – offenbar von Touristen. Laut Polizei griffen die Flammen rasch auf Dachstuhl und Gebäudefassade über. Bei den Löscharbeiten seien zwei Kameraden der eingesetzten Feuerwehr Bad Harzburg verletzt worden, so einer Sprecher der Polizei-inspektion Goslar weiter.

Dabei habe es sich um eine Kameradin mit Kreislaufproblemen und einen Feuerwehrmann, der beim Einsatz gestürzt sei und sich Rippenverletzungen zugezogen habe, gehandelt, so der Goslarer Kreisbrandmeister Uwe Fricke. Beide hätten die Klinik bereits wieder verlassen können.

Nach Frickes Worten waren tagsüber die Feuerwehren aus Clausthal-Zellerfeld, Altenau und Bad Harzburg sowie zur Ablösung und Unterstützung Kameraden aus Schulenberg, Bettingerode, Westerode und Harlingerode stundenlang im Einsatz. Beim Eintreffen habe das Gebäude im hinteren Teil bereits in voller Ausdehnung gebrannt. Der Löscheinsatz habe sich wegen des Blechdachs schwierig gestaltet. Drei Drehleitern mussten eingesetzt werden, um die massive Dachhaut zu öffnen. Um von hier aus die Flammen zu bekämpfen, seien zwei Löschlanzen eingesetzt worden. „Gegen 14.20 Uhr hatten wir das Feuer soweit unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten allerdings bis gegen 21 Uhr an“, berichtet der Kreisbrandmeister. Die wenige Meter entfernte Bundesstraße 4 musste während der Löscharbeiten bis in die Abendstunden voll gesperrt werden.

Am Tag danach dominierte in Torfhaus Entsetzen. Gleichwohl geben sich die Gesellschafter der Torfhaus Harzresort GmbH optimistisch. „Wir sind sehr bestürzt, Gott sei Dank ist niemand von unseren Mitarbeitern verletzt worden. Ein besonderer Dank gilt den Einsatzkräften“, so Harzresort-Geschäftsführer Tom Hüttenmeister. Das Halali, das wegen der Corona-Pandemie seit 17. März geschlossen war und am gestrigen Montag wieder öffnen sollte, werde aller Voraussicht nach abgerissen werden müssen.

Aber: „Die GmbH ist sowohl gegen die gesetzlich verordnete Corona-Schließung als auch gegen den Brandschaden gut versichert.“ Oberstes Ziel sei es, möglichst viele Jobs zu erhalten und den Resort-Gästen schnelle Übergangslösungen anzubieten.

Die Ziele skizziert der 35-jährige Geschäftsführer klar: Das Halali solle so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden. Zudem wolle die Harzresort GmbH den Standort Torfhaus weiter stärken und plane „erhebliche Investitionen“.

Urlaub in Deutschland stehe hoch im Kurs, das Berghotel und die Ferienhäuser seien trotz des Brandes geöffnet. Die Verantwortlichen hoffen auf Unterstützung der Politik, um ihre Pläne in Torfhaus schnell realisieren zu können.