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Ilsenburger Unternehmer will an Stelle der Ruine ein Mehrfamilienhaus bauen Hotel "Blauer Stein" wird abgerissen

Von Jörg Niemann 29.08.2013, 03:18

In Ilsenburg geht es in den kommenden Tagen der Ruine des "Blauen Stein" an den Kragen. Das ehemalige Hotel, das im zweiten Weltkrieg auch als Lazarett diente, wird komplett abgerissen. Auf dem Gelände soll ein Mehrfamilienhaus gebaut werden.

Ilsenburg l Wer in Ilsenburg noch einmal einen letzten Blick auf den "Blauen Stein" richten möchte, der sollte sich beeilen. Das baufällige Haus wird gegenwärtig eingerüstet und soll in Kürze abgerissen werden.

Erworben hat die Ruine der Ilsenburger Diplom-Ingenieur für Elektroenergieanlagen Uwe Meier. Seit vielen Jahren gab es Probleme mit dem Haus, denn das herrenlose Anwesen hatte laut Grundbuch keinen Eigentümer, dafür aber finanzielle Belastungen im sechsstelligen Bereich. So fand sich lange kein Käufer, denn neben dem Gebäudeabriss hätte dieser die Altschulden übernehmen müssen. Diese Probleme wurden jetzt gelöst.

"Anfangs wollte ich zumindest den Keller stehen lassen, aber die Statiker haben mir davon abgeraten. Das gesamte alte Gemäuer wird nun abgetragen, um noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Mehrfamilienhauses an gleicher Stelle zu beginnen", erklärte der Investor. Sein Ziel ist es, dass die äußere Hülle des Hauses bis zum Winter fertig ist, damit in der kalten Jahreszeit der Innenausbau erfolgen kann. "Das wäre eine gute Lösung, und meine Mitarbeiter hätten auch im Winter eine gesicherte Arbeit", sagte Meier, dem in Wernigerode die Firma Harzer Industrie-Service gehört.

Uwe Meier hat auch das ebenfalls seit Langem leer stehende "Lug ins Land" gekauft. Auch dort soll investiert werden - allerdings setzt er dabei auf Sanierung statt Abriss. "Die Bausubstanz des Hauses ist wesentlich besser, so dass sich ein Sanieren lohnt." Der "Blaue Stein" sei "beim besten Willen nicht mehr zu retten", sagte Meier.

Für Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) haben sich mit der Übernahme zwei Probleme gelöst. "Ich kann Herrn Meier nur danken, dass er den Mut aufbringt und in die Objekte investiert. Die Ruinen standen unserer Stadt nicht gut zu Gesicht", sagte Loeffke.