1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Hotel und Restaurant Gothisches Haus Wernigerode: Warum Promis den Harz lieben

Hoteldirektorin im InterviewVon Florian Silbereisen bis Wincent Weiss: Warum Promis dieses Hotel im Harz lieben

20 Jahre sind seit der Wiedereröffnung des Gothischen Hauses vergangen. Seither geben sich Promis und normale Gäste in dem Wernigeröder Nobelhotel die Klinke in die Hand. Im Interview verrät Hoteldirektorin Antje Märker, welche Marotten die Promis haben und was im Restaurant auf den Tisch kommt.

Von Ivonne Sielaff Aktualisiert: 02.06.2023, 09:04
Antje Märker (51) leitet das Gothische Haus in Wernigerode seit 2011. In dieser Zeit hat sie als Direktorin viel erlebt.
Antje Märker (51) leitet das Gothische Haus in Wernigerode seit 2011. In dieser Zeit hat sie als Direktorin viel erlebt. Foto: Ivonne Sielaff

Wernigerode - Florian Silbereisen, Jan Josef Liefers, Christina Stürmer, Wincent Weiss: Wenn Wände reden könnten - die des Gothischen Hauses in der Harzstadt Wernigerode hätten jede Menge Geschichten erzählen.

Volksstimme: Im Mai 2003 ist das Gothische Haus nach umfassendem Umbau wiedereröffnet worden, zählt seither zu den besten Hotels Wernigerodes. Was macht den Charme des Hauses aus?

Antje Märker: Ob Koch, Zimmerservice oder Empfang – wir sehen uns alle als Gastgeber, egal in welcher Funktion. Das macht unser Haus aus – und das spüren unsere Gäste. Wir bieten unseren Gästen ein Rundumpaket mit Spa, Restaurant und unseren Veranstaltungen. Und Wernigerode als Destination ist natürlich ein Glücksfall. Ein Hoch auf unsere Stadt.

Wie meinen Sie das?

Wernigerode ist touristisch sehr gut aufgestellt. Davon profitieren alle im Tourismusgewerbe. Der Gast kommt zu uns, kann sein Auto abstellen und gleich anfangen zu genießen. Er ist mittendrin. Er kann loslaufen – und es ist alles da, um superschöne Tage zu erleben – ob Schloss, Bimmelbahn, Stadtführung. Restaurants und vieles mehr.

Wer ist der typische Gast des Gothischen Hauses?

Wir sind als Ganzjahreshotel aufgestellt. Die Zielgruppe wechselt aber im Laufe eines Jahres. Im September, Oktober sind es die Wanderer, im Sommer die Sommerurlauber. Zu unseren Zielgruppen gehören nicht nur klassische Urlauber. Wir beherbergen Gäste für Freundestreffen, Mädelswochenenden, Hochzeiten, Familientreffen. Besonders ans Herz gewachsen sind uns unsere Stammgäste, von denen wir viele haben und an die wir uns gern erinnern. Manche haben wir bereits als Kinder kennengelernt. Und sie kommen immer noch zu uns – mit ihren Firmen, ihren Freunden, ihren Familien.

Promi-Gäste von Jan Josef Liefers bis Florian Silbereisen nächtigen im Gothischen Hus in Wernigerode

Als Hoteldirektorin haben Sie hier doch bestimmt schon einige Prominente getroffen.

Ja, zum Beispiel Alex Christensen, Alvaro Soler, Jan Josef Liefers, Christina Stürmer, Wincent Weiss. Als TV-Kommissarin Claudia Michelsen ihren „Polizeiruf 110“ im Harz gedreht hat, hat sie ein paar Wochen hier gewohnt. Das war für uns sehr spannend. Wir konnten einen Teil des Produktionsalltags mit erleben und waren gefühlt nahe am Produktionsset dran.

Lesen Sie auch:Staus, volle Straßen - wie viele Touristen verträgt Wernigerode?

2021 gastierte „Deutschland sucht den Superstar“ in Wernigerode. Die drei Juroren Florian Silbereisen, Ilse DeLange und Toby Gad haben hier bei uns geschlafen. Produzent Toby Gad hat gleich nach dem Einchecken ein Foto vom Markt und Rathaus auf Instagram gepostet, auf dem man genau sehen konnte, wo er untergebracht ist. Er wollte seine Freude mit seinen Fans teilen. Und das hat uns auch gefreut.

Das war sicherlich aufregend für Sie und Ihr Team. Sind Prominente anders als „normale“ Gäste?

Sie sind immer sehr umgänglich – egal wer es ist. Sie wollen nicht erkannt werden, wollen als normaler Mensch wahrgenommen werden. Wir gehen ganz natürlich mit ihnen um. Sie schätzen es, einfach Mensch zu sein. Sicherlich hat der ein oder andere ein paar Eigenheiten. Aber das bringt der Job mit sich. Jeder hat so seine eigenen Rituale, besonders wenn der Aufenthalt beruflich ist. Wir versuchen da, alle Wünsche zu erfüllen, tun das sehr gerne – auch wenn es manchmal herausfordernd ist. Unser Hotel ist für sie ein Zuhause auf Zeit – und das nicht nur für Prominente, sondern für alle. Für uns sind alle Gäste gleich.

Im Hotel-Restaurant des Gothischen Hauses isst man „Typisch Harz“

Sie leiten das Gothische Haus seit 2011. Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

Einen typischen Arbeitstag gibt es bei mir nicht. Ich erledige organisatorische Dinge, plane mit dem Führungsteam die nächsten Monate und das kommende Jahr, beschäftige mich mit den Mitarbeitern und mit den Gästen. Die Kontrolle passiert ganz nebenbei. Ich sehe mich dabei als Teil des Teams.

Lesen Sie auch: So will das Harzer Kultur- und Kongresshotel HKK Familien, Paare und Urlauber mit Hunden anlocken

Mein Arbeitstag startet unterschiedlich. Mal um 6 Uhr morgens, mal später. Das hängt immer davon ab, wie der Hoteltag ist. Es darf keine Routine aufkommen. Ich muss wissen was tagsüber passiert, aber auch was vor um 9 Uhr passiert ist. Ein Hotel schläft nie.

Das Restaurant im Gothisches Haus wurde am 31. Mai mit dem Label „Typisch Harz“ ausgezeichnet. Wie wichtig ist Ihnen Regionalität?

Sehr wichtig. Unser Restaurant wurde als erstes Restaurant in Wernigerode mit diesem Label ausgezeichnet. An dem regionalen Gedanken haben wir in den letzten Jahren stark gearbeitet – nicht nur im Restaurant. Zum Beispiel auch in unserem Spa-Bereich. Highlights sind da die verschiedenen Körperanwendungen rund um das Thema „So duftet der Harz“.

Die Auszeichnung „Typisch Harz“ ist das Sahnehäubchen für unsere Bemühungen – ist Anerkennung und Ansporn zugleich. Darauf sind wir megastolz. Das ist ein Erfolg für unseren Projektleiter Gastronomie Ronny Kallmeyer und sein ganzes Team.

Wie „typisch Harz“ ist das Restaurant denn?

Das fängt schon bei den Produkten an: Harzer Höhenvieh, Forellen aus Wendefurth, Bio-Eier und Honig aus der Region. Brot vom Bäcker Silberbach, Säfte von Dr. Bosse. Die Gäste legen Wert darauf.

Wir haben zum Beispiel ein Heimat-Harz-Menu. Auch beim „Harzer Abendbrot“ kann man sich einmal durch den Harz essen. Es geht weiter mit der Oma von Ronny Kallmeyer und ihrer Nudelsuppe. Das sind Erinnerungen an die Kindheit. Und Kindheit gehört zum Heimatgedanken dazu.

Die Gäste mögen es, wenn ihnen eine Geschichte erzählt wird, wenn sie unsere Vision verstehen. Wir wollen ihnen Genussmomente geben. Das können sie für sich mitnehmen.

Was die Gäste im Gothischen Haus am liebsten mitgehen lassen

Apropos mitnehmen: Gäste lassen in Hotels doch gerne mal „Souvenirs“ mitgehen – zum Beispiel Bademäntel, Handtücher oder Seifen. Was ist bei Ihnen der Renner?

Der Gast muss bei uns kein Handtuch zur Erinnerung mitnehmen. Er kann es auch neu kaufen. Was die Gäste besonders mögen, sind unsere Fritzchenkissen. Die sind 40 mal 40 Zentimeter groß und sehr kuschlig. Die Nachfrage ist groß. Und ja, ab und zu fehlt mal eins. Aber das merken wir immer sofort. Die schönste Erinnerung an unser Haus sind unsere neuen Hexen-Weingläser. Eigens dafür hat Ronny Kallmeyer diese Gläser mit einer kleinen Hexe versehen. Nach dem Genuss im Restaurant können diese an der Rezeption erworben werden