HSB-Netz vor ERweiterung? Mit der Harzer Schmalspurbahn bis in die Westernstadt Pullman City: So steht es um das Projekt
Die Strecke der Harzer Schmalspurbahnen soll bis an die Westernstadt in Hasselfelde erweitert werden. Die Verantwortlichen informierten nun über den aktuellen Stand des Vorhabens.

Hasselfelde. - Die Idee, die Westernstadt Pullman City in Hasselfelde an das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) anzubinden, besteht schon seit langer Zeit. Und viele Jahre war es still um das Projekt. Vor zwei Jahren wurde jedoch eine Studie in Auftrag gegeben, die die Umsetzung des ambitionierten Vorhabens prüfen sollte. Die Ergebnisse liegen seit kurzer Zeit vor. Nun informierten Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Gesellschafter über den Stand des Projekts und welche Vorteile sie sich von einer Streckenerweiterung vor die Tore der Westernstadt versprechen.
Streckennetz soll angepasst werden
Zwar seien es für die Harzer Schmalspurbahnen zurzeit „herausfordernde Zeiten“, stellte der HSB-Aufsichtsratsvorsitzender und Harz-Landrat Thomas Balcerwoski (CDU) zunächst klar. Doch das sehr alte Streckennetz müsse an neue Gegebenheiten angepasst werden und Punkte, die für Touristen interessant geworden sind, erschlossen werden, sagt er auch im Hinblick auf eine mögliche Streckenerweiterung in Richtung Braunlage. Zudem erhoffe er sich durch die Anbindung, dass die Selketalbahn für Touristen attraktiver werde.
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Der Bürgermeister der Stadt Oberharz am Brocken, Ronald Fiebelkorn (CDU), unterstrich ebenfalls die Bedeutung und den Nutzen, die sowohl Touristen als auch die Region von der Anbindung hätten. „Wir sollten uns nicht nur auf dem Bestehenden ausruhen, sondern sollten auch bereit sein, neue Wege zu gehen.“ Die Stadt, ein Gesellschafter der HSB, stehe hinter dem Projekt.
Idee für Anbindung an Pullman City gibt es schon lange
Die Idee, den beliebten Themenpark Pullman City mit der HSB anzufahren, gibt es bereits seit 2001. Schon damals wurde eine Anbindung geprüft. Der Versuch scheiterte jedoch, unter anderem aus Kostengründen. In einer neuen Machbarkeitsstudie wurde schließlich die technische und wirtschaftliche Umsetzung des Vorhabens untersucht.
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Das Ergebnis bescheinigt: Beide Möglichkeiten sind gegeben, wie HSB-Geschäftsführerin Katrin Müller nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung und Gesellschafterversammlung in Hasselfelde bekräftigte. Die Studie stelle auch die Basis für einen Fördermittelantrag. Wenn dieser bewilligt werde, sei eine Förderung von 60 Prozent möglich. Laut der Machbarkeitsstudie liegen die geschätzten Kosten – Stand jetzt – bei 17 Millionen Euro, so der Landrat. Der Antrag werde aber nicht mehr in diesem Jahr gestellt.
Möglicher Streckenverlauf nach Pullman City
Auch eine mögliche Strecke haben die Verantwortlichen bereits im Sinn: In der Studie habe es drei verschiedene Vorschläge gegeben, die schließlich zu einer favorisierten vierten Variante geführt habe. Diese soll von Stiege aus vor Hasselfelde ausscheren und direkt nach Pullman City führen.
Nun wolle der Landkreis Harz als Bauherr gemeinsam mit den HSB das Projekt planen, unter anderem um das nötige Baurecht zu schaffen. In den kommenden Wochen werde es nächste Gespräche mit der HSB-Geschäftsführung bezüglich der Streckenerweiterung geben.
Neben der Anbindung zu Pullman City sei es auf der Aufsichtsratssitzung auch um die HSB an sich gegangen. Gesprochen habe man über den Fuhrpark, mögliche Umrüstungen und die personelle Situation, informierte Landrat Balcerowski zu Beginn.