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Kostensteigerung Unfallgefahr auf Schulsportplatz

Große Eindellungen auf dem Kunststoffbelag des Sportplatzes in der Großen Dammstraße in Wernigerode: Die Stadt sucht die Ursache.

Von Ivonne Sielaff 08.06.2019, 04:00

Wernigerode l Auf den ersten Blick sind die Schäden nicht zu sehen. Auf den zweiten allerdings schon. Der Kunststoffbelag auf dem Sportplatz in der Großen Dammstraße weist erhebliche Mängel auf. Dazu kommen zahlreiche Einsenkungen – eine davon quer über die ganze Fläche der Wernigeröder Sportstätte. „Es herrscht Unfallgefahr“, so Amtsleiterin Silvia Lisowski in der Sitzung des Kulturausschusses. Die Verkehrssicherheit sei nicht mehr gegeben.

Das Problem: „Wir können bisher nicht nachvollziehen, woher die Senkungen kommen.“ Es habe zwar Probebohrungen gegeben. Um aber dem Schaden tatsächlich auf den Grund gehen zu können, müsse der gesamte Belag abgetragen werden.

Auf dem Gelände findet regelmäßig der Sportunterricht der Stadtfeld-Grundschüler statt. Nach 16 Uhr ist der Platz für den Freizeitsport freigegeben. Das wird laut Silvia Lisowski rege genutzt. Die Erneuerung des Kunststoffbelages habe daher Priorität.

Deshalb hatte die Stadtverwaltung bereits 2018 69 000 Euro eingeplant. Die Bauarbeiten konnten bisher allerdings nicht in Angriff genommen werden. Im November/Dezember 2018 wurden die notwendigen Arbeiten ausgeschrieben. „Das Ergebnis hat uns eiskalt erwischt“, so die Amtsleiterin. Die Angebote aller Bieter lagen deutlich über dem eingeplanten Betrag. „Wir mussten die Ausschreibung aufheben.“ Das Geld habe bei weitem nicht gereicht. Inzwischen gibt es eine neue Kostenschätzung: 125 000 Euro.

Rund 60 000 Euro des für 2018 eingeplanten Geldes sind noch übrig. Der Rest wurde für Planungsleistungen ausgegeben. Es bleibt ein Mehrbetrag von etwa 65 000 Euro, den die Stadt auftreiben muss.

Glücklicherweise wurde im Haushalt eine Deckungsquelle gefunden. Geld, das für die Erneuerung der Verrohrung des Sturzbaches vorgesehen war, werde in diesem Jahr nicht mehr benötigt – heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Die Arbeiten müssten im Kreuzungsbereich Friedrichstraße/Frankenfeldstraße erfolgen. Eine Sperrung der Friedrichstraße und eine Umleitung des Verkehrs über die Frankenfeldstraße wären notwendig, heißt es in dem Papier weiter. Da der Bahnübergang in der Frankenfeldstraße noch immer unbeschrankt ist, habe es von der Harzer Schmalspurbahnen GmbH keine Zustimmung gegeben, den Verkehr in beide Richtungen darüber zu führen.

Die Mitglieder des Kulturausschusses haben sich in ihrer Sitzung mehrheitlich für die Umschichtung im Haushalt ausgesprochen. Im Finanzausschuss am Donnerstag, 13. Juni, wird das Thema erneut behandelt. Das letzte Wort in der Angelegenheit hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag 27. Juni. Fakt ist aber: Die Summe, die jetzt von der Neu-Verrohrung des Sturzbaches abgezweigt werden soll, muss 2020 wieder in den Haushalt eingestellt werden.

Es ist nicht das erst Mal, dass die Stadtverwaltung in diesem Jahr wegen unerwarteter Mehrkosten zu Umschichtungen gezwungen ist. So ist der Bau der Einsatzzentrale für die Schierker Feuerwehr, den Bauhof und die Bergwacht deutlich teurer als angenommen. 750 000 Euro fehlten, um die Arbeiten in Schierke abzuschließen. Deshalb musste auf Geld, das für den Gerätehaus-Bau in Minsleben und die Erschließung des Ochsenteichgeländes reserviert war, zurückgegriffen werden. Und es geht noch weiter: Wernigerodes Stadtwald ist voll von Schadholz. Die Stadt musste die Aufräumarbeiten stoppen, weil das Geld dafür alle war. Weitere 70 000 Euro werden benötigt. Die Arbeiten sind laut Verwaltung aber dringend notwendig, um die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern.