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Elbingeröder Kirche ist beim Weihnachtsmärchen bis auf den letzten Platz gefüllt Stadtmusikanten verjagen die Olsenbande

Von Günter Breutel und Andreas Bürkner 10.12.2012, 01:43

Elbingerode l Esel, Jagdhund, Katze und Hahn - die Grimmschen Märchenfiguren der Bremer Stadtmusikanten erlebten zum Weihnachtsmärchen ihren großen Auftritt in der Elbingeröder Stadtkirche. Dass auch die Olsenbande mit Egon, Kjeld, Benny und Ivonne in dem Stück auftauchte, hatte aber mit dem ursprünglichen Märchen nichts mehr zu tun. Autorin Sigrid Vorpahl vermischte beides für ihr Kindertheater "Die Bremer Stadtmusikanten verjagen die Olsenbande" zu einem unterhaltsamen, lustigen Stück.

Spielleiterin und Regisseurin Christiane Woratz wählte es für die Theatergruppe der Kirchengemeinde aus. Nach monatelangen Proben erlebte es zum Weihnachtsmarkt auf der Bühne in der Kirche seine Premiere.

Der Inhalt ist kurz erzählt: Der geplagte Esel Anton (Reinhard Freisprecher), der blinde Jagdhund Waldi (Heike Dannhauer), der Hahn Friedericus (Silva Scharun) und die Katze Griselda (Sabine Piotrowski) finden sich und wollen in Bremern ihr Glück als Stadtmusikanten versuchen. "Heutzutage werden sogar Rindviecher zum Superstar gemacht", weiß Esel Anton.

Doch bis Bremen kommt das Quartett nicht, denn sie entdecken die Wohnung der Olsenbande. Sie heckt gerade Egons Plan zum Überfall einer Sparkasse auf Mallorca aus. Egon (Ronald Fiebelkorn) hat alles bestens vorbereitet, so dass Kjeld (Gerhard Beyer) begeistert ist und Benny (Jan-Niklas Fiebelkorn) sein "mächtig gewaltig" ausruft. Ivonne (Susanne Fiebelkorn) will natürlich mit nach Spanien, warnt aber: "Keine krummen Dinger mehr." Doch dazu kommt es nicht mehr. Die Stadtmusikanten beobachten die Bande aus sicherer Entfernung - von der Kanzel - und stürmen dann mit gewaltigem Ia, Wau-Wau, Kikeriki und Miau ins Haus. Die Kleinkiminellen fliehen erschrocken.

In der Wohnung machen es sich Esel, Hund, Hahn und Katze gemütlich und verspeisen das Essen. Für Jagdhund Waldi findet sich sogar eine Brille. Die quirlige-spannende Handlung wird durch Erläuterungen von Tierärztin Diana Doolittle (Ernst Wachter) zusammengehalten. In weiteren Rollen sorgten Brunhilde Peters (Müller), Monika Mues (Köchin) und Detlef Papra (Jäger) für das Gelingen der Aufführung.

Die vielen Kinder und Erwachsenen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche wurden ins Spiel einbezogen - als Geräuschkulisse. Beifall zwischendurch belohnte die Schauspieler, Begeisterungsrufe trieben sie zu Höchstleistungen, wie die ruhige Art von Reinhold Freisprecher zum Esel Anton ebenso passte wie das flippige Spiel von Sabine Piotrowski als Katze Griselda.

Bühnenbild und Kostüme wurden selbst gefertigt. Christiane Woratz setzte alles in Szene und Techniker sorgten für den guten Ton. Alles war kostspielig, weshalb Pfarrer Ernst Wachter am Ausgang um Spenden bat, die reichlich flossen. Bleibt zu hoffen, dass die beliebte Theatergruppe ihren oft gefassten Vorsatz, "das war das letzte Mal", auch im nächsten Jahr erneut umstößt und wieder ein Märchen spielt.