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Städtepartnerschaft Neustadts Neuer begeistert von Wernigerode

Für Neustadts neuen Oberbürgermeister war das 28. Weinfest in Wernigerode eine Premiere. Marc Weigel will die Städtepartnerschaft beleben.

Von Holger Manigk 02.07.2018, 01:01

Wernigerode l Als „echten Pfälzer Bub“ hat Rieslingspatz Norbert Herold Neustadts neuen Oberbürgermeister Marc Weigel zum Auftakt der Weintage angekündigt. Für den 39-Jährigen, der seit Januar in Wernigerodes Partnerstadt an der Weinstraße das Zepter schwingt, war es der erste offizielle Besuch im Harz.

„Die Atmosphäre auf dem Marktplatz kann sich mit jedem Weinfest in der Pfalz messen“, zeigte sich der Politiker der Freien Wähler beeindruckt. Besonders begeisterte ihn am Weinfest die „Feiermentalität der Wernigeröder und, dass Jung und Alt zusammen ein tolles Wochenende verbringen“.

So sei die Verbindung zwischen Neustadt und der bunten Stadt am Harz auch nach 29 Jahren noch lebendig. „Als neuer Oberbürgermeister möchte ich frischen Wind bringen: Städtepartneschaften dürfen nicht zu Karteileichen mutieren, mit denen wir uns nur auf Schildern und Plaketten schmücken“, sagte Weigel.

Deshalb lud der ehemalige Gymnasiallehrer die Wernigeröder zum Demokratie-Festival im September nach Neustadt und seinen Ortsteil Hambach ein. „Das nehmen wir gern an“, antwortete Wernigerodes Rathaus-Sprecher Tobias Kascha.

Beide Stadtverwaltungen planen bereits, wie 2019 das 30-jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert werden soll. „Es wird ein Fest für die Bürger, dazu wollen wir den Austausch intensivieren“, sind sich Kascha und Weigel einig.

Für den Neustadter Oberbürgermeister war das 28. Weinfest aber nicht der erste Aufenthalt in Wernigerode. „Die Stadt war eine Station, als ich 1994 mit Rucksack und Zelt die neuen Bundesländer erkundete“, erinnert sich Weigel. Als damals 16-Jähriger habe er die historische Stadt als „auffällig schön“ abgespeichert. „Der Eindruck wurde nun bestätigt, zumal sich Wernigerode wirklich herausgeputzt hat in den vergangenen 20 Jahren.“

So reise er „mit ein wenig Neid“ zurück nach Rheinland-Pfalz, sagte das Stadtoberhaupt nach einer Führung durch das Rathaus. „Ein altes, ehrwürdiges Gebäude, das technisch gut aufgerüstet wurde und vor allem barrierefrei ist – damit ist uns Wernigerode einen Schritt voraus“, urteilte Marc Weigel. Von den sieben Stadthäusern der Neustadter Verwaltung seien einige komplett für Rollstuhlfahrer zugänglich, „aber leider nicht das Rathaus“.

Ebenso staune er über die reiche Kulturszene und Denkmalpflege in der Fachwerkstadt. Für Neustadt sei es aufgrund von Sparzwängen durch die Kommunalaufsicht undenkbar, ein eigenes Orchester zu unterhalten.

Dennoch sah Weigel viele verbindende Elemente zwischen beiden Kommunen und gab sich zuversichtlich: „Die Städtepartnerschaft kann uns auch in Zukunft noch helfen – gerade in einer Zeit, in der politisch vieles auseinander fällt.“