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Tourismus Neue Pläne für alte Mühle in Blankenburg

Um Blankenburgs Goldbachmühle war es lange still geworden. Nun will eine neue Besitzerin dem einstigen Ferienheim neues Leben einhauchen.

Von Holger Manigk 17.11.2019, 00:01

Blankenburg l In das alte Herrenhaus hat sie sich auf auf den ersten Blick verliebt. „Wir haben uns beim Wandern auf dem Rückweg vom Regenstein verirrt und standen plötzlich vor der Goldbachmühle“, sagt Jaqueline Fischer. Sofort habe für die Ilsenburgerin festgestanden: „Hier will ich meine Zukunft aufbauen.“ Im Mai 2019 kaufte sie schließlich das Gebäude.

Die ehemalige Arzthelferin, die ihr Herzblut für die Gastronomie entdeckt hat, will das einstige Ferienheim wieder als Pension und Ausflugscafé für Wanderer öffnen. Übernachtungsgäste sollen in den beiden Obergeschossen in acht Doppelzimmern mit Balkon Platz finden, während im Erdgeschoss unter urigen Schiffsbalken Wein ausgeschenkt und Frühstück sowie Snacks aufgetischt werden sollen.

„Der Vorbesitzer hat mit unheimlich viel Liebe zum Detail an den Innenräumen gearbeitet, nur leider nie eröffnet – von daher bauen wir auf besten Voraussetzungen auf“, sagt Fischer, die im nächsten Frühjahr mit ihren Angeboten an den Start gehen will. Dafür laufen derzeit die Bauarbeiten im und um das Haus aus den 19030er Jahren.

Mit dem großen Außengelände, auf dem sich zu DDR-Zeiten ein vom Goldbach gespeistes Schwimmbecken befand, hat die 42-Jährige ebenfalls viel vor: „Ich träume von einem Naturbadeteich, Sauna, einem Kneippfad und einem E-Bike-Verleih – ein Hauch von Abenteuerurlaub“, erläutert sie schmunzelnd. Dazu sollen Touristen auf dem Grundstück in Schäferwagen oder dem eigenen Wohnmobil schlafen können. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite – an einem steilen Berghang – will Jaqueline Fischer Wein in einem vorhandenen Felsenkeller ausschenken und die alte Scheune zu Appartements umgestalten.

Voraussetzung für letztere Ergänzungen der Goldbachmühle ist grünes Licht des Blankenburger Stadtrates für einen entsprechenden Bebauungsplan. Ein erstes Signal in diese Richtung sendete in seiner jüngsten Sitzung der Ortschaftsrat von Heimburg, auf dessen Gemarkung das Planungsgebiet teilweise liegt. Die acht Mitglieder empfahlen den Plan einstimmig weiter. „Tourismus ist für uns ein wesentlicher Wirtschaftszweig – von daher befürworten wir diese Belebung“, sagte Ortsbürgermeisterin Ilona Maria Kresse (IG Pro Heimburg). Als nächstes berät der Bauausschuss am Dienstag, 19. November, über das Projekt, bevor der Stadtrat am Donnerstag, 12. November, entscheidet.

„Ich bin mir sicher – unsere Idee ist ein echter Gewinn für Blankenburg“, gibt sich Fischer zuversichtlich. Sie und ihr Partner versprechen am Pfeifenkrug ein für die Blütenstadt völlig neuartiges Konzept auf historischem Grund.