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Verkehr Eltern machen weiter für Schulbusse mobil

Nach den Hüttenröder Eltern und dem Stadtelternrat haben auch Heimburger ihre Kritik an den Plänen der Schülerbeförderung geäußert.

Von Jens Müller 21.12.2017, 00:01

Heimburg/Blankenburg l Das Chaos um die geplante und inzwischen wieder zurückgestellte Änderung der Schülertransporte im Harzkreis ist zur jüngsten Stadtratssitzung thematisiert worden. Wie angekündigt waren zahlreiche Elternvertreter aus Hüttenrode als Gäste erschienen und baten die Ratsmitglieder und die Blankenburger Stadtverwaltung um Unterstützung. Nicole Schröder von der Gemeinde-Elternvertretung (GEV) untermauerte die Forderung, den Schülerverkehr auch nach den Winterferien in bewährter Form fortzuführen, um vor allem den Grundschülern ein Umsteigen und unbeaufsichtigte Wartezeiten zu ersparen. Laut Nicole Schröder betreffe dies nicht nur die Hüttenröder Kinder, sondern auch Schüler aus dem Gehren, aus Börnecke, Cattenstedt und Wienrode.

Landrat Martin Skiebe (CDU)hatte nach großen Protesten den zum 10. Dezember angekündigten Fahrplanwechsel bis zu den Winterferien ausgesetzt. Dieser sah unter anderem vor, dass alle Schüler künftig mit dem Linienbus zur Schule fahren sollten. Die bis dato zusätzlich eingerichteten Schulbusse sollten wegfallen.

Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) erklärte in der Ratssitzung, dass die Stadt zwar Mitgesellschafter der Harzer Verkehrsbetriebe ist, das Thema Schülerbeförderung im Vorfeld aber nicht diskutiert worden sei. Auch die Schulen seien in keiner Weise eingebunden worden.

In der Stadtverwaltung würden ab sofort alle Hinweise der Einwohner zum künftigen Busfahrplan gesammelt. „Auch zur Streckenführung und zu den Fahrplänen gibt es Gesprächsbedarf - nicht nur für den Schülerverkehr, sondern auch für die Linien“, erklärte Breithaupt. Im Januar sollen die Kritiken mit Vertretern der Kreisverwaltung besprochen werden. „Ziel muss sein, die Hinweise zur Schülerbeförderung und zum ÖPNV weitestgehend zu klären, damit sie im neuen Fahrplan Berücksichtigung finden.“ Er persönlich unterstütze die Forderung der Eltern ausdrücklich: „Kinder mit sechs Jahren kann man nicht allein an der Bushaltestelle warten lassen.“

Das sehen auch die Heimburger Eltern so, die sich aktuell im Förderverein der Kindertagesstätte engagieren. Heimburgs „Fahrschüler“ wurden nicht nur von den neuen Fahrplänen kalt erwischt, sondern müssen aktuell wegen der Brückensperrung vor der Stukenbreite eine zehnminütige Umleitung in Kauf nehmen. Um pünktlich um 8 Uhr in die Schule zu kommen, müssten laut neuem Fahrplan die Kinder schon um 6.59 Uhr in den Bus einsteigen, da der Zubringer um 7.35 Uhr wegfallen soll. Hinzu komme, dass der Linienbus bereits gut gefüllt in Heimburg ankomme. Zu den 30 Kindern der Bebel-Schule und des Gymnasiums würden noch 15 Grundschüler zusteigen. Im nächsten Schuljahr seien es sogar 30. Bis zur Rückfahrt müssten die älteren knapp eine Stunde auf den Bus warten.

In Schreiben an den Landrat und die Blankenburger Kreistagsmitglieder wollen die Eltern erreichen, dass die Schülerbeförderung weiterhin sichergestellt und an die Anfangszeiten der Schulen gekoppelt wird. „Auf der einen Seite freuen wir uns über mehr Kinder, auf der anderen Seite werden die Dorfschulen abgeschafft. Deshalb muss sichergestellt sein, dass unsere Kinder pünktlich zur Schule kommen und von dort auch wieder abgeholt werden“, so die Elternvertreter. Aus ihrer Sicht würde ein Schulbus funktionieren, der von Heimburg über den Pfeifenkrug in die Oesig fährt und alle Kinder zur Regenstein-Schule, zur Bebel-Schule und zum Gymnasium bringt.