Ausflugsziel im Advent im Harz Weihnachtsmarkt bis 30. Dezember? Wernigerode steuert auf Entscheidung im Juni zu
Eine Verlängerung des Weihnachtsmarktes über die Feiertage hinaus steht offenbar auf der Wunschliste vieler Hotelgäste, die das Fest in Wernigerode verbringen. Wie die Chancen dafür stehen und was dagegen spricht.

Wernigerode. - Rund um Weihnachten sind die 540 Betten des Harzer Kultur- und Kongresshotels alljährlich so gut wie ausgebucht. Geschäftsführer Björn Rosenberg zufolge erleben Gäste, die kurz vor dem Fest in der größten Herberge Wernigerodes anreisen, eine kleine Enttäuschung: „Viele wollen auf den Weihnachtsmarkt“ - doch der wird dann schon abgebaut.
CDU und Kaufmannsgilde fordern Weihnachtsmarkt bis 30. Dezember
Kaufmannsgilde und CDU fordern daher: Ab 2026 soll das Adventsspektakel am Montag nach Totensonntag starten und bis zum 30. Dezember dauern. Wegen rechtlicher Bedenken schlägt die Stadtverwaltung eine Alternative vor. Demnach soll der Aufsichtsrat des Veranstalters, der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG), mit deren Geschäftsführung über neue Öffnungszeiten beraten.
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Die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses empfahlen zuletzt mit sieben zu eins Stimmen die zweite Variante. Der Stadtrat soll sich für eine der beiden Möglichkeiten am 8. Mai entscheiden.
Der Aufsichtsrat sei schon im März unterrichtet worden, sagte WTG-Chef Andreas Meling. Im Juni solle dem Gremium, in dem Vertreter der Ratsfraktionen sitzen, dann „eine entscheidungsfertige Vorlage“ präsentiert werden. Er betonte: „Ich wünsche mir eine Entscheidung auf Grund von Fakten, nicht von Bauchgefühl.“
Wintermarkt bis Januar als Alternative zum Weihnachtsmarkt in Wernigerode
Meling verwies darauf, dass Gäste mit dem zuletzt Jahren gewachsenen Wintermarkt an der Blumenuhr bereits ein Angebot bis über den Jahreswechsel vorfinden. „Für das Personal in den Buden wäre die Verlängerung nach vier Wochen Weihnachtsmarkt eine Gratwanderung“, gab er zu bedenken.
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Der Adventstrubel muss für die Stadt und die WTG „mindestens ein Nullsummenspiel bleiben“, ergänzte Vize-Oberbürgermeister Immo Kramer. Die Organisation kostet den Veranstalter nach eigenen Angaben rund 300.000 Euro - wie Rathausfest oder Schokoladenfestival finanziert aus den Einnahmen der Kurtaxe.