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Corona-Krise Weihnachtsmarkt in Wernigerode möglich?

Wie kann Wernigerodes Weihnachtsmarkt in Zeiten von Corona aussehen? Die Organisatoren wollen alle Hebel in Bewegung setzen.

Von Ivonne Sielaff 01.09.2020, 01:01

Wernigerode l Der Weihnachtsmarkt ist für Wernigerode noch nicht gestorben. Das betont Rathaussprecher Tobias Kascha. Denn in der Stadt kursiere das Gerücht, dass der Markt bereits abgesagt sei. „Dazu ein klares Nein von mir.“ Das Gegenteil sei der Fall. „Wir überlegen gerade, wie wir es trotz Corona hinbekommen“, so Kascha im Volksstimme-Gespräch.

Der Wernigeröder Weihnachtsmarkt zählt zu den beliebtesten Adventsmärkten Sachsen-Anhalts. Jährlich reisen Zigtausende nach Wernigerode, um in die weihnachtliche Atmosphäre vor dem Rathaus und in den Gassen der historischen Altstadt einzutauchen. „Wir sind uns des Wirtschaftsfaktors bewusst“, so Kascha. „Deshalb wollen wir es gerne hinkriegen - für die Stadt, die Gastronomie- und Tourismusbranche, für die Weihnachtsmarkthändler und den Handel in der Stadt.“

Und zwar diesmal unter der Federführung von Wernigerodes Tourismus GmbH (WTG), die den Adventsmarkt 2020 erstmals - mit Unterstützung der Stadtverwaltung - organisiert.

Es habe in den letzten Wochen mehrere Gespräche mit der Stadt und einigen Partnern gegeben, informiert der neue WTG-Chef Andreas Meling. „Fakt ist: Wir sind an die Pandemieverordnung des Landes gebunden.“ Der Landkreis entscheide über Hopp oder Top. Fest steht auch: Das klassische Bild mit Budenzauber zwischen Markt und Nicolaiplatz und Menschen, die sich zwischen den Buden entlang drängen, sei in diesem Jahr „äußerst unwahrscheinlich“.

Wernigerode ist über Weihnachten und Silvester regelmäßig ausgebucht. Auch in diesem Jahr ist damit zu rechnen, dass die Stadt voll ist, sollte es nicht zu einer erneuten Zwangsschließungen der Hotels und Pensionen kommen. „Die Leute sind da“, sagt Kascha. „Wir müssen sehen, wie wir die Besucherströme steuern und kontrollieren. Das können wir nicht dem Selbstlauf überlassen.“

In den nächsten Wochen soll deshalb ein Konzept erarbeitet werden, das dann dem Landkreis zur Genehmigung vorgelegt werden soll. Laut Meling gebe es verschiedene Modelle, über die aktuell diskutiert werde. Darunter die räumliche Streckung des Marktes oder Buden an verschiedenen Einzelplätzen, die dann besser reglementiert werden können. Livemusik auf der Bühne sei dagegen nicht möglich. „Wir könnten Schwierigkeiten bekommen, weil Musik dazu führt, dass die Leute eng beieinander stehen“, so Kascha.

Die Händler selbst stehen in den Startlöchern. Bis Ende April konnten sie sich für einen Standplatz auf dem Weihnachtsmarkt bewerben. Mit gutem Zulauf, wie es damals aus der WTG hieß. Darunter überwiegend altbekannte Händler, aber auch einige neue. Mit den Budenbetreibern werde ein Vorvertrag abgeschlossen, informiert Meling. Mit einem Hintertürchen für die WTG. Denn bei einem neuen Lockdown fällt der Markt aus. „Auch das muss man wissen. Es kann passieren, dass der Markt gar nicht stattfinden kann.“

Deshalb warten die Wernigeröder auf eine schnelle Entscheidung der Landesregierung. „Wir hoffen darauf, dass es in der nächsten Verordnung verbindliche Regelungen für die Weihnachtsmärkte gibt“, so Rathaussprecher Kascha. Denn bislang seien in Sachsen-Anhalt Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober untersagt.

Gleichzeitig hofft man in Wernigerode auf eine länderübergreifende Harzer Lösung. Die Stadtchefs der Harzer Weihnachtsstädte seien sich da einig, informiert Tobias Kascha. Über Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) und Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) gebe es dazu bereits Kontakte ins niedersächsische Wirtschaftsministerium.