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Wirtschaft Trotz Corona nicht auf dem Trockenen

Die Harzer Mineralquelle Blankenburg ist bisher recht gut durch die Corona-Krise gekommen - mit Absatzeinbußen, aber ohne Kurzarbeit.

Von Jens Müller 22.05.2020, 01:01

Blankenburg l Tradition und Regionalität – dafür steht die Harzer Mineralquelle Blankenburg GmbH wie kaum ein anderer Betrieb in der Harzstadt. „Im Laufe der Jahre wurden wir immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich das Unternehmen auch 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung am Markt behaupten kann“, heißt es in einer Mitteilung des Getränkeproduzenten. Vieles, so Unternehmenssprecher Josef Schmieder, hat sich nach dem Fall der Mauer für das Unternehmen geändert. Ebenso die Rechtsform: Aus den einstigen VEB Harzer Mineralquellen wurde am 1. Mai 1990 die Harzer Mineralquelle Blankenburg GmbH. Aktuell sind am Standort am Hasenwinkel rund 80 Mitarbeiter und drei Auszubildende beschäftigt. Die Wurzeln des Unternehmens reichen jedoch zurück bis in das Jahr 1947, wo es durch Hans Bachmann gegründet wurde.

Das 30-jährige Firmenjubiläum der GmbH nutzte Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU), um Ralph Weitemeyer, dem geschäftsführenden Gesellschafter, seine persönlichen Glückwünsche zu überbringen. Bei ihrem Treffen sprachen sie natürlich auch über das beherrschende Thema der letzten Wochen: Corona.

Im Vergleich zu anderen Unternehmen sei die Harzer Mineralquelle demnach relativ gut durch die letzten Wochen gekommen: „Wir mussten keine Kurzarbeit anmelden“, so der Unternehmenssprecher.

In der Firma gelten generell schon hohe Hygienestandards, die pandemie-bedingt sogar noch verschärft wurden: „So herrscht im Unternehmen nun sowohl für Mitarbeiter als auch für Besucher die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Die Pausenzeiten wurden geteilt, so dass in den Pausenräumen ein gewisser Abstand eingehalten werden kann“, zählt Schmieder auf. Besuche von Externen seien auf ein notwendiges Minimum reduziert worden. Jeder Besucher müsse zudem eine Selbstauskunft abgeben, unter anderem über mögliche Symptome und die Kontaktdaten hinterlassen, die im Falle des Falles zur Nachverfolgung und Dokumentation der Infektionskette notwendig sind. „Alle Mitarbeiter werden zudem ständig für die Einhaltung der Hygienevorschriften sensibilisiert“, so der Firmensprecher. „Seit 4. Mai sind die Außendienstmitarbeiter unter Einhaltung aller Hygieneregeln nun wieder in der Kundschaft unterwegs.“

Mit der Schließung von Hotels, Gaststätten, Kantinen in Unternehmen, Schulen und Kindertagesstätten sowie der Absage von Veranstaltungen musste das Unternehmen im April gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang der Nachfrage verzeichnen. Da auch viele Krankenhäuser zu den Kunden der Harzer Mineralquelle zählen, die bedingt durch die Pandemie ihre Belegung reduziert haben und somit weniger Patienten versorgt werden mussten, seien auch dort geringere Bestellmengen aufgelaufen, erläutert Schmieder. Zudem hätten sich viele Haushalte zu Beginn der Pandemie mit Mineralwasser eingedeckt. „Dies wird nun erstmal aufgebraucht, bevor neues gekauft wird. Dort gibt es also auch eine kleine Absatzverschiebung“, gibt er Einblicke in die aktuelle Situation, die aber keinen Grund zur Sorge biete.

„Wir blicken positiv in die Zukunft. Insbesondere die anstehende Öffnung der Gastronomien und die Aufnahme des Regelbetriebs in den Krankenhäusern sind ein gutes Zeichen dafür, dass die Nachfrage bald wieder steigen wird“, so Schmieder. „Es bleibt zu hoffen, dass keine allzu große zweite Welle kommt. Dennoch sollten wir nicht zu leichtsinnig werden und die Hygiene-Regeln auch weiterhin einhalten.“