Einkaufen in Barleben An der Theke gehen die Lichter aus
Seit Monaten beklagen sich Kunden des Edeka-Marktes in Barleben über die frühen Schließungen der Wurstabteilung. Die Konsum-Genossenschaft als Betreiberin erklärt, wo es hakt.

Barleben - Wer nachmittags im Supermarkt von Edeka in Barleben frische Wurst oder Fleisch kaufen will, hat es nicht einfach dieser Tage. Oft ist der Stand nicht beleuchtet und die Theke leer. Nur etwa ein Dutzend Bratwürste hängen einsam an der Wand. Von Verkäuferinnen ist weit und breit nichts zu sehen. Erst gestern hing stattdessen wieder ein Schild in mehreren Ausführungen an der Glasfront der Auslage. Darauf war zu lesen: „Werte Kunden, unsere Bedientheken schließen am 11.12.24 bereits um 13 Uhr. Wir bitten um Ihr Verständnis!“ Ist eine Lösung in Sicht?
Und das ist keine Ausnahme. Offenbar gingen in der vergangenen Monaten immer wieder die Lichter an der Fleischtheke lange vor Ladenschluss aus. „Das geht schon eine ganze Weile so“, schimpft Axel Theil. „Immer, wenn ich nachmittags von der Arbeit komme, ist die Theke geschlossen. Dann kann ich nichts kaufen, zumindest was Wurst angeht“, fügt der Barleber hinzu. „Das ist da so desolat. Das kann doch nicht sein.“ Er kenne viele, die anderenorts zum Einkaufen fahren, so beispielsweise nach Wolmirstedt oder Magdeburg.
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Kampf ums Personal
Doch bringt Axel Theil auch Verständnis auf, zumindest wenn das Problem im Fachkräftemangel liegt. „Aber warum muss die Theke dann immer nachmittags geschlossen werden? Die arbeitende Bevölkerung hat ja keine andere Möglichkeit, als nach getaner Arbeit einkaufen zu gehen. Und dann steht man vor leeren Regalen. Das kann doch nicht sein.“ In anderen Edeka-Märkten in der Region sei die Situation offenbar eine ganz andere.
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Bestätigung kommt von Nadine Lemm-Goschala. Sie ist Vorstandsmitglied der Konsum-Genossenschaft „Optimal-Kauf“ mit Sitz in Haldensleben. Das Unternehmen betreibt an 19 Standorten in Sachsen-Anhalt drei Edeka-Märkte, einen Markt der Marke „nah und gut“ sowie 14 Discounter der Marke NP – und den Edeka in Barleben. „Es ist so wie derzeit in vielen Branchen: Wir haben große Schwierigkeiten, Personal zu bekommen“, sagt die Vorständin und fügt hinzu: „Außerdem kämpfen wir mit krankheitsbedingten Ausfällen.“ Bei Spezialisten für Fleischertheken sei es besonders eng, berichtet Nadine Lemm-Goschala weiter. Hier eingesetztes Personal benötige nämlich ganz bestimmte Zertifikate. Schließlich müsse es möglich sein, hinter der Ladentheke Spezialitäten herzustellen.
Jobs an der Theke
Um den Engpass zu lösen, werde stets versucht, neues Personal einzustellen. „Wir arbeiten eng mit dem Arbeitsamt zusammen. Dennoch ist eine kurzfristige Lösung nicht in Sicht“, erklärt die Konsum-Chefin.
Interessierte könnten sich auch direkt in der Zentrale in Haldensleben bewerben. Eine Qualifikation sei zunächst nicht erforderlich. „Wir können die Leute auch weiterbilden. Damit wäre uns auch schon geholfen“, sagt Nadine Lemm-Goschala.
Eingeschränktes Angebot
Und dass die Frischetheke ausschließlich am Nachmittag geschlossen ist, und nicht über die Vormittagsstunden, hat einen einfachen Grund. „Das liegt daran, dass unsere Frischware ausschließlich morgens angeliefert wird“, erklärt die Vorständin. „Und die Ware muss natürlich schnell verräumt beziehungsweise weiter verarbeitet werden. Damit kann nicht bis zum Nachmittag gewartet werden.“
Axel Theil und die anderen Kunden des Edeka-Marktes in Barleben werden also zunächst weiter mit diesem eingeschränkten Angebot leben müssen – und das so lange, bis das Personalproblem gelöst ist.