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Vandalismus Ärger über Partymeute am Steinbruch

Viele Einwohner von Ebendorf sind stinksauer. Eine Partymeute hat auf dem Platz neben dem Steinbruch Müll hinterlassen.

Von Christian Besecke 10.07.2020, 01:01

Ebendorf l Der Steinbruch am Ortsrand von Ebendorf in Richtung Barleben ist ein beliebtes Ausflugsziel. Gerade in den wärmeren Monaten sind hier viele Erholungssuchende anzutreffen, die einfach die Natur genießen oder einen Abstecher in den See machen. Das dürfen sie zwar nicht, aber es wird schon einmal das eine oder andere Auge zugedrückt. So lange anfallender Müll in den entsprechenden Behältern landet und die Leute sich ordentlich benehmen, sind Besucher in Ebendorf immer gern gesehen.

Was Einwohner aber jetzt entdeckt haben, stellt einen neuen Auswuchs dar. Mitglieder des Kultur- und Geschichtsvereins, der seit drei Jahren das Gelände gepachtet hat, haben daher Ortsbürgermeister Manfred Behrens (CDU) und seinen Stellvertreter, Marcel Leon (Freie Wähler), informiert und allerhand Bildmaterial zu einem Vor-Ort-Termin mitgebracht.

Der Vereinsvorsitzende, Michael Oeltze, und sein Stellvertreter, Heinz Reckler, zeigen den beiden Kommunalpolitikern den Ort des Geschehens. Hier ist sogar noch eine Brandstelle zu sehen. Den Müll haben die Ebendorfer inzwischen schon aufgesammelt und in Tüten verpackt. Auch ein abgestellter Einkaufswagen aus dem örtlichen Supermarkt hat den Weg zurück in sein Depot gefunden. „Der war voll mit leeren Flaschen und Müll“, berichtet Heinz Reckler. „Außerdem haben wir Bierkästen und herumliegende Pfandflaschen hier vorgefunden.“

Manfred Behrens hockt sich derweil nieder und untersucht die Feuerstelle. „Das ist auf keinen Fall erlaubt“, merkt er an. „Hier wurde mitten auf dem Platz gegrillt und das Gras ist dabei weggebrannt.“

Nur wenige Meter weiter steht eine geräumige Feuertonne, die die Besucher dazu hätten nutzen können, zumal in ihr eine Blech-Trennwand angebracht worden ist.

Eine Camping-Grillschale, wie sie verwendet worden ist, hätte da bequem Platz drin gehabt. Behrens will die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. „Wir werden die Gemeinde und die Polizei darüber informieren“, sagt er. „Wenn wir nicht beizeiten einschreiten, dann kann das hier zur Norm werden und das wollen wir alle nicht.“

Die Mitglieder des Vereins nicken zustimmend, haben sie das Gelände doch von der Ortschaft gepachtet und bieten dem Tauchverein TC Delfin eine Heimstatt. Die Wassersportler nutzen den See zu Tauchgängen. Für sie wurde vom Verein extra ein eigener Zugang angelegt. „Unsere Untermieter benehmen sich immer vorbildlich“, betont der Vorsitzende. „Ich bin mir sicher, dass es nicht Jugendliche aus dem Dorf waren.“ Das hat seinen Grund, denn diese haben erst kürzlich eine Tanzfläche mit neuer Holzlasur versehen und dann auch dort gegrillt – allerdings so wie es die Vorschriften vorgeben.

Michael Oeltze macht noch auf einen weiteren Umstand aufmerksam. „Etliche Besucher kommen auch nicht auf dem normalen Weg auf das Gelände“, erzählt er. Vielfach werde der hintere Bereich des Steinbruchs, welcher an ein Feld grenzt, zum Einstieg genutzt. Dort haben die Vereinsmitglieder unliebsame Entdeckungen gemacht.

„Am Anfang war da nur ein Zaunfeld hochgebogen, jetzt ist es ganz verschwunden“, sagt er weiter. „Außerdem finden sich dort gleich mehrere Fahrspuren, die scheinbar gern genutzt werden.“

Die ungebetenen Besucher haben mittlerweile kleine Pfade von dieser Seite her ausgetreten und diese wühlen sich schon einmal tief in den Steilhang ein. Das sehen die Ebendorfer nicht gern. So stellen die Unterhöhlungen Gefahren dar, zum anderen wollen die Einwohner sich ihr Biotop nicht verschandeln lassen. Die Sache mit dem Zaun ärgert sie gleich noch mehr. „Wir haben eine Aktion ins Leben gerufen, an der sich die Bürger als Paten für den Zaun beteiligen können“, erklärt der Vorsitzende. „Errichtet wurde die Abgrenzung in Eigenarbeit und die Menschen haben die Anschaffung bezahlt.“

Von den Schäden seien die Einwohner daher keineswegs begeistert, werden ihre Arbeit und ihr Einsatzwille doch so mit Füßen getreten. Manfred Behrens kennt die Geschichte nur zu gut. „Wir werden einmal mit dem Landwirt reden“, sagt er. „Der dürfte auch nicht begeistert sein, wenn ihm da die Leute über das Gelände fahren.“ Ihm schwebt die Erweiterung eines Walls vor, der schon in Grundzügen vorhanden ist. Auf jeden Fall will er sich für die von ihm angeregten Kontrollen einsetzen. Er geht davon aus, dass es sich um eine Partymeute gehandelt hat, die hier einfach nur übermütig gefeiert hat.

Nur wenige Meter weiter gibt es noch eine Entdeckung zu machen. Hier ist ein Fahrrad an einen Holzzaun angeschlossen worden. Der Besitzer hat es offenbar vergessen. Das Gefährt steht schon etliche Tage einfach nur so da. Auch das soll der Gemeinde gemeldet werden.