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Bauvorhaben Die Selbermacher in Wolmirstedt

Bauvorhaben gibt es in Wolmirstedt zuhauf. Während es bei den kleineren gut voran geht, stagnieren die Fortschritte bei großen Plänen.

Von Gudrun Billowie 30.09.2020, 01:01

Wolmirstedt l Im Rathaus herrscht Hochbetrieb. Heute müssen die Fördermittelanträge für eine zentrale Sportstätte in den Ministerien vorliegen. Die Stadt ist wild entschlossen, entweder das Stadion „Glück auf“ im Küchenhorn zukunftssicher zu gestalten, besser noch: ein neues Stadion zu bauen. „Wir stellen die Anträge für beide Varianten“, versichert Bürgermeisterin Marlies Cassuhn.

Ein Fördermittelantrag wird an das Innen- und Sportministerium geschickt, ein zweiter an das Verkehrsministerium. Mit der Zusage aus dem Innen- und Sportministerium wird fest gerechnet, denn bereits beim Neujahrsempfang im Februar hat Minister Holger Stahlknecht (CDU) erklärt, dass 1,18 Millionen Euro für Wolmirstedts Küchenhorn-Stadion-Sanierung bereitstehen. Später wurde verhandelt, das Geld könne auch in einen Neubau fließen.

Das Förderprogramm Städtebau des Verkehrsministeriums wurde erst im August bekannt und auch aus diesem Programm möchte Wolmirstedt Geld fürs Stadion bekommen.

Das Umweltministerium kommt als Fördermittelgeber nicht mehr in Frage, diese Hoffnungen hat die Stadt begraben. Dabei war ausgerechnet von dort großer Zuspruch für einen Neubau gekommen. Sollte Wolmirstedt das Küchenhornstadion aufgeben, das Areal also keinen Deich benötigen, sollten die eingesparten 1,9 Millionen Euro in einen Neubau fließen. Die Idee gefiel allen, doch dann stellte sich heraus: Der Deichbau bedarf erst eines Planfeststellungsverfahrens, Geld stünde erst in einigen Jahren zur Verfügung. Eine verbindliche Zusage wollte und konnte niemand geben. Auf gute Worte will sich die Stadt nicht verlassen.

Doch auch mit der Abgabe der Fördermittelanträge an das Innen- und das Verkehrsministerium ist die Zitterpartie noch nicht vorbei. Erst müssen Zusagen vorliegen, dann kann die Stadt loslegen und entscheiden, ob es eine kleine Sanierung des Küchenhornstadions für zweieinhalb Millionen Euro gibt, eine große für fast fünf Millionen Euro oder einen fast sechs Millionen Euro teuren Neubau. In Wolmirstedts Haushalt stehen auf jeden Fall eigene Gelder bereit.

Geld ist auch für einen Schultausch eingeplant. Mit 1,45 Millionen Euro will Wolmirstedt unterstützen, die ehemalige Harnisch-Schule als Grundschule herzurichten. Doch das Projekt stagniert seit Jahren. Hauptakteur ist der Landkreis, dessen Gemeinschaftsschule nicht mehr genug Platz im Gutenberg-Schulhaus findet. Einige Klassen mussten bereits in die Außenstelle Harnisch-Schule ausweichen. Trotz der Enge hat es der Landkreis bisher nicht geschafft, verbindlich zu entscheiden, wie er das Platzproblem lösen will. Sechs Jahre schon währt die Debatte.

Stellt der Landkreis nicht endlich die Weichen, muss Wolmirstedts Stadtrat diskutieren, wie lange Wolmirstedt die 1,45 Millionen Euro noch parken möchte. Denn längst bedarf auch das eigene Gutenberg-Schulhaus samt Schulhof einiger Erneuerungen. Bereits im vergangenen Jahr wurden aufgrund fehlender Entscheidungen 290 000 Euro in die Halle der Freundschaft investiert, die Wolmirstedt aus dem Topf „Verbesserung der Schulinfrastruktur finanzschwacher Kommunen“ eigentlich zur Lösung des Gutenbergschul-Platzproblems beisteuern wollte.

Die unendliche Geschichte des Dorfteiches Mose geht in die letzte Runde. Mindestens seit 2014 wurde immer wieder über eine Sanierung diskutiert, wurden Fördermittel beantragt und abgelehnt. Nun hat es geklappt. Der Teich wurde entschlammt, das Umfeld wird renaturiert und für die Bürger hergerichtet, ein Sitzplatz angelegt, Bänke werden aufgestellt. Der Löwenanteil der 119 900 Euro wird aus dem Dorferneuerungsprogramm gefördert.

Solch jahrelange Warterei kann sich Wolmirstedt nur dann ersparen, wenn die Stadt selbst ausreichend Geld für ihre Bauvorhaben hat und in die Hand nimmt. Das ist bei der Gehwegsanierung in der Straße der Deutschen Einheit der Fall, die beinahe abgeschlossen ist. Kosten: fast eine Million Euro.

Überraschend wurde auf dem Elbeuer Friedhof eine Stele aufgestellt, die als Zentrum einer Urnengemeinschaftsanlage dient. Heute legen die Wirtschaftshofmitarbeiter einen Weg an. Damit ist ein Wunsch des Elbeuer Ortschaftsrats erfüllt. Kosten: 4300 Euro.

Glindenberg bekommt ein neues Spielgerät, das wird nächste Woche eingeweiht. Kosten: 6800 Euro.