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Engagement Manon arbeitet im Minsker Kinderhospiz

Die 18-jährige Manon-Luise Schwaneberger aus Angern hat gerade ihr Abitur gemacht. Jetzt will sie in einem Kinderhospiz in Weißrussland arbeiten.

Von Burkhard Steffen 30.06.2017, 01:01

Angern l Die Abiturprüfungen hat Manon-Luise Schwaneberger erfolgreich absolviert. „Schon relativ lange vorher habe ich überlegt, was mache ich nach der Schule?“, erzählt die 18-Jährige. Bei Recherchen im Internet stieß sie auf den Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst (IJGD).

„Bei den einzelnen Projektbeschreibungen hat mich besonders der Einsatz in einem Kinderhospiz der weißrussischen Hauptstadt Minsk interessiert“, so Manon-Luise, „ich sehe darin die Chance, einen Dienst an der Gesellschaft zu leisten und persönlich zu wachsen.“ Außerdem sieht sie die perfekte Möglichkeit, weitere Sprachkenntnisse zu erwerben.

Beim IJGD bewarb sich die Angeranerin erfolgreich. Am 3. September geht es los. „Dann besteige ich in Berlin einen Bus, der mich in einer 20-stündigen Fahrt nach Minsk bringt.“ Dort wird die Abiturientin im Kinderhospiz arbeiten, die Eltern der erkrankten Kinder unterstützen, sich um die Geschwister kümmern oder sich mit Kindern beschäftigen, die nicht durchgängig im Hospiz leben. Manon freut sich auf diese Tätigkeit. „Ich werde unschätzbare Erfahrungen sammeln und definitiv auch meine Stärken und Schwächen herausfinden.“

Die Wochen vor ihrem Einsatz nutzt das junge Mädchen, um sich im Selbststudium die russische Spache beizubringen. „Im Gymnasium hatte ich neben Englisch nur noch Französisch als zweite Fremdsprache gelernt“, meint sie fast entschuldigend.

Ihr Leben in Minsk stellt sie sich wie das in einer Gastfamilie bei einem Schüleraustausch vor. Da kann sie bereits Erfahrungen vorweisen, war schon für ein Schuljahr in Südafrika.

Der IJGD-Einsatz im Minsker Kinderhospiz zählt als entwicklungspolitischer Freiwilligendienst im Rahmen des so genannten „Weltwärts-Prgrammes“. Das wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Doch diese Fördermittel finanzieren nur einen Teil des Programmes. Um die Umsetzung des Projektes zu ermöglichen, werden neben den öffentlichen Fördermitteln und den Leistungen der Einsatzstellen noch Drittmittel benötigt.

„Dafür sind wir angehalten, eine Förderkreis aufzubauen. Das ist ein unterstützendes privates Netzwerk, bei dem Personen private Gelder oder Unternehmen Mittel aus ihren Gewinnen bereitstellen.“ Manon-Luise Schwaneberger hofft, dass sich Menschen finden, die ihr soziales und interkulturelles Engagement unterstützen wollen.

Wenn Manon-Luise im September 2018 zurückkommt möchte sie studieren. „Vermutlich etwas im sozialen Bereich“, blickt sie schon voraus. Dann wird sie auch wieder mehr Zeit für ihre Hobbys haben. So läuft sie bei Kali Wolmirstedt gern die Mittel- und Langstrecken, spielte die Querflöte im Kammerorchester des Magdeburger Norbertus-Gymnasiums oder liest, kocht, bäckt und handarbeitet gern.