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Fördermittel Kaliwerk saniert wichtigsten Transportweg

530.000 Euro will das Kaliwerk Zielitz in die Sanierung seiner Gleise und Weichen stecken. Die Hälfte der Kosten übernimmt das Land.

Von Christian Besecke 18.08.2020, 01:01

Zielitz l Die Schiene ist für das Kaliwerk Zielitz wichtig, laufen doch 80 Prozent der Transporte aus dem Werk über diesen ökologisch sinnvollen Weg. Jährlich verlassen durchschnittlich 18.000 Waggons den Verladebahnhof auf dem Betriebsgelände.

„Sie befördern 1,4 bis 1,5 Millionen der Produkte“, erläuterte der Chef des Kaliwerks, Dr. Holger Hoppe. „Das sind etwa 80 Prozent unserer Transporte.“ Die weiteren gut 500 000 Tonnen befördern Lkw meist zum Haldensleber Hafen, wo sie von dort aus verschifft werden. Die anderen Güter gehen direkt mit dem Zug von Zielitz zum Hamburger „Kalikai“ und von dort aus per Containerschiff auf die Reise nach Südamerika oder Asien.

Der Scheck über die 265.000 Euro Fördermittel, den Verkehrsminister Webel überbracht hat, kommt dem Unternehmen gerade recht, denn die Schienenanlagen müssen in Schuss gehalten werden, das betrifft Gleise wie Weichen. Das gilt nicht nur für die eigenen Transporte, sondern auch für die Deutsche Bahn, mit der es eine Kooperation gibt, wobei das Kaliwerk selbst eigene Loks besitzt.

„Wir unterstützen das Unternehmen dabei, den Güterverkehr auf der Schiene zu erhalten und perspektivisch weitere Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern“, sagte Webel bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides. Er verwies zudem auf die hohe ökologische Komponente, die sich durch die Nutzung der Schiene ergebe.

Das Land Sachsen-Anhalt hatte bereits im Februar grünes Licht für Fördergelder von der EU erhalten. Somit stehen für die Förderung im Rahmen der „Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Investitionen zur Stärkung des regionalen Schienengüterverkehrs in Sachsen-Anhalt“ in den nächsten vier Jahren drei Millionen Euro für die Ertüchtigung von Gleisen und Weichen zur Verfügung. Eigentümer privater Schienengüterverkehrsinfrastruktur können jederzeit entsprechende Anträge beim Landesverwaltungsamt stellen.

„Durch diese Investition in Zielitz können die Schüttgüter auch künftig auf der energieeffizienten Schiene durchgeführt werden“, sagte der Minister. Damit werde auch die Straße entsprechend entlastet.

Das Kaliwerk Zielitz ist das größte Einzelwerk der K+S Minerals and Agriculture GmbH und gehört mit 1 850 Mitarbeitern zu den größten Unternehmen Sachsen-Anhalts. Die Förderleistung des Werkes beträgt 40.000 Tonnen Rohsalz pro Tag. In der Region ist das Unternehmen auch einer der größten Arbeitgeber und die Beschäftigten kommen aus einem weiten Einzugsbereich. Jährlich werden hier zudem 50 Lehrlinge in sechs Berufen ausgebildet. Derzeit sind im Werk 150 Lehrlinge tätig. „Die Übernahmequote liegt bei etwa 95 Prozent“, versichert der Werkleiter. Außerdem sei vor kurzem ein eigenes Mitarbeiterticket eingeführt worden. Somit können auch diese ökologisch den Weg zu ihrer Arbeit finden, zumal es Absprachen mit der Deutschen Bahn gibt, die ihre Fahrzeiten an die Schichten angepasst hat.

Mit Spannung schauen die Verantwortlichen zudem auf die von der Bahn geplante Sanierung des Zielitzer Bahnhofs, die wohl 2024 erfolgen soll. „Wir könnten uns vorstellen, dass die Station dann auch Zielitz-Kaliwerk heißt“, erzählte Holger Hoppe weiter. Erste Gespräche dazu habe es bereits gegeben. Die Entwicklung bleibe abzuwarten. Auch als Unterstützer für soziale und kulturelle Zwecke und Veranstaltungen hat sich das Kaliwerk einen Namen gemacht.