1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Ortsteile fordern Geld für Breitband

Glasfaserausbau Ortsteile fordern Geld für Breitband

Die Thematik Breitband war in den Ortschaftsratssitzungen von Farsleben und Mose Thema.

05.03.2021, 04:00

Wolmirstedt l Die Thematik Breitbandausbau ist im Wolmirstedter Ortsteil Mose ein schon mehr als leidiges. Seit Jahren müssen die Anwohner mit extrem langsamen Internet auskommen. Besserung ist nur vage in Sicht.
„Wir haben den gleichen Stand beim Internet wie 2012“, ärgert sich Ortsbürgermeister Marco Röhrmann. Im Sinne der Anwohner müsse endlich eine Lösung gefunden werden, welche alle Menschen zufrieden stellt. „Letztendlich hätten wir schon viel eher reagieren müssen.“ Er selber hat auf seinem Balkon eine Richtfunkantenne stehen, damit er wenigstens etwas schnelleres Internet beziehen könne. Bereits 2015 hatte sich der Internetanbieter MDDSL zum Ausbau des Breitbandes in dem 330-Seelen-Ort bekannt. Geschehen ist seitdem nicht viel. Nur ein einsamer Verteilerkasten wurde als Vorbote für das „Gigabit-Zeitalter“ aufgestellt.
Röhrmann ergänzt: „Vor allem die aktuelle Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie abgehängt wir eigentlich in Mose sind.“ Es gehe nicht darum, dass man Videos im Internet schauen wolle, sondern die einfachsten Arbeiten nicht durchführen oder nur mit großem Zeitaufwand bewältigen könne. Dinge wie Homeschooling oder Videoanrufe bei Verwandten seien von vornherein zum Scheitern verurteilt. „Es ist eine Farce. MDDSL hat sich 2015 zum Ausbau des Breitbandnetzes bereit erklärt und bisher ist nichts geschehen.“Das fehlende schnelle Internet ist jedoch nicht die einzige Sache, welche den Anwohnern Sorgen bereitet, wie die Ortsräte erklären. „Wir müssen perspektivisch damit rechnen, dass alle Haushalte für die Anschlusskosten selber aufkommen müssen“, erklärt Röhrmann weiter. Das seien nach seinen Angaben etwa 600 bis 1000 Euro pro Anschluss. Der Preis variiere nach der Nachfrage. Um diesen Kosten entgegen zu wirken, wollen sich die Moser das Geld von der Stadtverwaltung wiederholen. Dafür wurde ein Antrag für den aktuellen Haushaltsplan der Stadt Wolmirstedt gestellt. Insgesamt fordern die Moser die Einstellung von rund 56000 Euro für die Kompensierung der Anschlusskosten. Begründet wird der Antrag damit, dass das geplante Vectoring nicht mehr zeitgemäß sei und der Ausbau eines Glasfasernetzes sinnvoller sei.
Durch unterschiedlichste Einflussfaktoren könnten dadurch Wirtschaftlichskeitslücken entstehen, welche jedoch nicht von den Bürgern sondern von der Gemeinde kompensiert werden müssten. Deshalb sei es aus Sicht des Ortschaftsrates nicht vertretbar, die Anwohner nach jahrelangem hinhalten auch noch mit den Anschlusskosten zu belasten.