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Integration Flüchtlinge singen in Glindenberger Chor

Im Glindenberger Chor singen auch Flüchtlinge mit. Das Zusammenspiel mit den Sängern aus Glindenberg und Umgebung klappt problemlos.

Von Ariane Amann 10.11.2015, 23:01

Glindenberg l Als Artur Roma und Basem Sido das Sportlerheim der Glindenberger am Montagabend zur Chorprobe betreten, begrüßen die Mitglieder des Glindenberger Chors beide herzlich, als würden sie schon lange dort singen. Tatsächlich sind es erst wenige Monate. Die beiden Männer sind Flüchtlinge aus Albanien und Syrien, sie wohnen im Wolmirstedter Flüchtlingsheim. Mit den Mitgliedern des Chors kommen sie zur Probe und auch wieder in ihr momentanes Zuhause.

Vor ihren Erfahrungen mit dem Glindenberger Chor haben beide Männer nicht gesungen. Ihre neue Sangeskarriere sehen sie als Bereicherung für ihren Alltag und die Zeit in Wolmirstedt. „Die anderen Sänger sind sehr nett zu mir und ich freue mich, wenn ich hierher komme“, sagt Artur Roma. Der 26-Jährige stammt aus Albanien und nennt die Zusammenarbeit mit den Sängern im Chor „perfect“, perfekt. Und Spaß mache ihm das Singen auch.

Basem Sido ist ein syrischer Kurde, auch er hat zuvor nie im Chor gesungen. „Aber das ist sehr gut für meine Stimme“, findet er. Und die Glindenberger Sänger? „Everyone‘s very nice“, alle sind sehr nett zu ihm, sagt er. Das Singen findet er „very good“, sehr gut.

Den Eindruck hat auch Sängerin Steffi Seifert. Sie singt schon jahrelang im Chor. Dass Basem Sido und Artur Roma keine Erfahrungen mit dem Singen haben, tut dem Zusammen-Singen keinen Abbruch. „Wir sind ja alle keine Profis. Und sie singen wirklich schön mit“, sagt sie.

Doppelt schwer sei es allerdings bestimmt, einmal die unbekannte und schwere deutsche Sprache zu singen und sich auch noch auf die Noten und die Anweisungen von Chorleiterin Christine Bauer zu konzentrieren. „Aber die beiden machen das richtig gut“, ergänzt sie.

Chorleiterin Christine Bauer ist von den Sanges-Ambitionen der beiden Männer ganz angetan. „Wir verstehen gegenseitig nicht immer jedes Wort, aber das müssen wir auch nicht. Die Musik hilft uns schon dabei“, sagt sie. Mit ein paar Worten Englisch und Russisch komme man schon recht weit, und die beiden neuen Sänger sind schon dabei, Deutsch zu lernen. Momentan üben die Sänger unabhängig von ihrer Herkunft die Lieder für die kommenden Weihnachtskonzerte.