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Jubiläen Gutensweger Oktoberfest und viel mehr

Das Festwochenende in Gutenswegen hatte es in sich: Oktoberfest im Vereinshaus und eine Festveranstaltung für drei Jubiläen.

Von Gudrun Billowie 25.09.2017, 01:01

Gutenswegen l Der Rabe im Wappen Gutenswegens stehe für Klugheit, betonte Historiker Wilfried Lübeck am Freitagabend im Rahmen der Festveranstaltung, die drei Jubiläen gleichzeitig galt. Die Ortschaft feiert die 1080. Wiederkehr ihrer ersten Erwähnung, der Gemischte Chor wurde 155 Jahre alt und die Feuerwehr feierte ihren 125. Geburtstag.

Gutenswegen erschien am 21. September 937 erstmals auf einer Schenkungsurkunde, allerdings noch unter anderem Namen. Wilfried Lübeck führte die Gäste der Festveranstaltung ausführlich durch die Geschichte des Ortes, der aufgrund des guten Bördebodens reiche Zeiten erlebte. „1926 baute die Gemeinde sogar ein eigenes Schwimmbad“, wusste der Historiker zu berichten, „darin hat während der Olympiade im Jahr 1936 sogar die italienische Wasserballmannschaft trainiert.“

Einst siedelten sich auch Hugenotten als Kolonisten an, deren Leben in Frankreich zu schwierig geworden war. Sie prägten die Dorfgeschichte wesentlich mit - einer von ihnen sogar bis heute. „Der letzte Kolonist ist Lothar Chelvier“, verkündete Wilfried Lübeck. Lothar Chelvier ist Ortsbürgermeister, der im Übrigen zu diesem Wochenende ein viertes Jubiläum beisteuerte. Am Sonnabend war er genau zehn Jahre im Amt.

Nach der ausführlichen verbalen Reise durch die Gutensweger Geschichte ergriff Rüdiger Pfeiffer das Mikrofon und ließ die 155 Jahre andauernde Geschichte des Chores Revue passieren, zeigte auf einer Leinwand die Bilder zu seinen Ausführungen. Passend dazu stellte sich der Chor in seiner aktuellen Besetzung und unter der Leitung von Bärbel Pfeiffer musikalisch vor, unter anderem mit einer Gutensweger Hymne.

Die Festrede für die 125-jährige Feuerwehr bestritt Andreas Leonhardt. Auch Bürgermeisterin Erika Tholotowsky schloss sich den Glückwünschen für die Gemeinde, den Chor und die Feuerwehr an.

Dass die Gutensweger feiern können, war am Sonnabend und Sonntag unübersehbar. Bereits mittags um 12 Uhr war der Saal im Vereinshaus gut gefüllt, der Anlass erfreulich. Ortsbürgermeister Lothar Chelvier stach das erste Fass Bier für das Oktoberfest an und benötigte dafür vier Schläge. Die Stendaler Stadtmusikanten spielten auf, es gab bayerische Speisen, Kaffee und Kuchen. Die Kinder der Kinderfeuerwehr tanzten, zum Abend übernahm die Partyband „einzig&artig“ die Bühne, der Sonntag begann mit Frühschoppen und setzte sich mit Stimmung und Blasmusik fort.

Das Oktoberfest wurde bereits zum 7. Mal gefeiert und ist aus dem Ortsleben längst nicht mehr wegzudenken. Eine Premiere gab es dennoch, und zwar das Kinderfest, zu dem am Freitag auf den Spielplatz geladen war. Auch das geht als voller Erfolg in die Gutensweger Geschichte ein.