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Kinderbetreuung Qualitätsstandards: Halbzeit in Sicht

Seit 2015 wird in den Kitas der Niederen Börde ein einheitliches System zum Qualitätsmanagement erarbeitet. Die Arbeit geht weiter.

Von Vivian Hömke 30.03.2017, 01:01

Groß Ammensleben l Nach der für den 10. Juni geplanten gemeinsamen Kita-Konferenz für die Erzieher aller kommunalen Kindereinrichtungen in der Niederen Börde ist Halbzeit. Dann sollen vier von insgesamt acht Themenschwerpunkten erarbeitet sein, die wiederum Bestandteil eines gemeinsamen Qualitätsmanagementsystems (QM) werden sollen. Im Gespräch mit der Volksstimme zieht Daniela Baars, Leiterin der Sozialverwaltung der Gemeinde, eine Zwischenbilanz.

Die ursprünglich sechs Qualitätsbereiche „Eingewöhnung“, „Beobachtung und Dokumentation“, „Eltern“, „Gruppe und Raum“, „Inklusion“ und „Übergänge“, zu denen mit Hilfe von Fachleuten jeweils gewisse Standards formuliert wurden oder werden sollen, seien zwischenzeitlich noch um zwei weitere ergänzt worden: „Pflege und Mahlzeiten“ sowie „Schlafen und pädagogische Ansätze“, erklärt Daniela Baars.

Zum zuletzt genannten Schwerpunkt finden in den kommunalen Kindertagesstätten derzeit nacheinander weitere ganztägige Teamberatungen statt. Auch diesmal wird die Gemeinde als Träger dabei von außen unterstützt: Dozenten der Fachstelle für elementare Bildung der gemeinnützigen Beratungsstelle „Start“ (ehemals „Bildung: elementar – Bildung von Anfang“) stehen bei der Einführung des QM helfend zur Seite. „Wir brauchen eine fachliche Begleitung“, betont Daniela Baars. Und aus dieser fachlichen Arbeit mit den Einrichtungen heraus werden die Qualitätsstandards entwickelt, ergänzt sie.

„Es ist eine Herausforderung, alle Erzieher und alle Einrichtungen auf ein Qualitätsniveau zu bringen“, sagt die Leiterin der Sozialverwaltung. Einiges würde in den Kitas schon immer so umgesetzt werden, wie es im QM festgeschrieben wird, anderes sei dafür neu.

Ist ein Schwerpunkt abgearbeitet, werden sogenannte Indikatoren formuliert, nach denen die Erzieher handeln beziehungsweise an denen sie sich orientieren sollen. „Jedes Kind hat mindestens eine(n) feste(n) Bezugserzieher(in) in der Einrichtung. Diese(r) ist während der Eingewöhnungszeit für das Kind verlässlich verfügbar und die Person, an welche sich das Kind vorrangig wendet“, heißt es beispielsweise auszugsweise unter dem Punkt „Eingewöhnung“.

„Wir prüfen jetzt nach einem Jahr, inwieweit die Indikatoren umgesetzt werden“, erläutert Daniela Baars. Dies geschehe anhand einer Art Checkliste für mögliche Nachweise. Beim genannten Indikator zum Beispiel könnte der Nachweis durch ein System für Bezugserzieher und einen Jahresüberblick über Eingewöhnungskinder erbracht werden.

Bis zum Jahr 2019 sollen alle Schwerpunktthemen erarbeitet und schließlich in einem eigenen Qualitätshandbuch für jede Kindertageseinrichtung festgeschrieben werden. Dieses solle das Leistungsangebot der Einrichtung nach außen transparent machen, den Mitarbeitern als Orientierung dienen und die Grundlage für pädagogische Professionalität bilden. Durch genau formulierte Ziele soll die Qualität in den einzelnen Bereichen messbar sein, heißt es weiter.

Laut Kinderförderungsgesetz muss jede Tageseinrichtung nach einer Konzeption und einem durch den Träger frei zu wählenden QM arbeiten. Finanziert wird die Einführung des QM in den kommunalen Kitas der Niederen Börde laut Sozialverwaltung mit Haushaltsmitteln, die zur Weiterbildung der Erzieher vorgesehen sind.

Auf der Kita-Konferenz am 10. Juni in Dahlenwarsleben wollen alle pädagogischen Fachkräften der Gemeinde die erarbeiteten Standards zum Thema „Schlafen und pädagogische Ansätze“ dann gemeinsam beraten und verabschieden.