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Musik-Aktion Rogätzer feiern einen neuen Weltrekord

788 Mitwirkende haben auf Boomwhackers den Titel „Stand by me“ gespielt und den Rekord von 661 Mitwirkenden übertroffen.

Von Detlef Eicke 02.05.2016, 21:05

Rogätz l Nun hoffen die Beteiligten auf einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde.

Seit einem halben Jahr liefen die Vorbereitungen auf dieses große Ereignis, wie Jens Gloede, einer der Mitinitiatoren, erzählt. „Wir haben immer sonntags in der Rogätzer Sporthalle mit bis zu 80 Leuten aller Altersklassen geprobt. Im Laufe der vergangenen sechs Monate sind hier hunderte Probanden durchgegangen“, stellt der Musiker fest. Selbst am Auftrittstag ist noch intensiv bis kurz vor dem Auftritt geübt worden, da noch etliche Kurzentschlossene mittun wollten.

Rogätz quillt am Sonnabend förmlich über von den Menschenmassen, die auf die Schlosswiese drängen. Durch ihre Teilnahme wollen sie den Weltrekord wirklich werden lassen. 1000 lautet die magische Zahl, doch auch die 788 Mitspieler, die mit Boomwhackers, unterschiedlich langen Plastikröhren, den Titel dicht am Original intonieren, übertrumpfen den alten Weltrekord um 127.

Vor dem Auftritt steht das Erfassen aller Startnummern. „Das Einscannen hat über eine Stunde in Anspruch genommen. Zuvor musste die Schlosswiese vollständig geräumt werden, um hundertprozentige Sicherheit bei der Zählung zu gewährleisten“, beschreibt Jens Gloede die Prozedur. Die Oberaufsicht haben Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Schmette und Pfarrerin Christa Kohtz. Ihr Fazit lautet: Alles ist mit rechten Dingen zugegangen. Auch die Nettospielzeit von geforderten dreieinhalb Minuten wurde getoppt. Auf fünf Minuten haben es die Rogätzer Mitwirkenden gebracht. Anke Reich übernahm den Gesangspart, so dass am Ende eine rekordwürdige Veranstaltung daraus geworden ist. Jetzt müssen die Daten ausgewertet werden. Zur Auswertung werden Kameraaufnahmen, Zählung der Startnummern und die offizielle Beglaubigung herangezogen. Dann sollte dem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde nichts im Wege stehen.

Geboren wurde die Idee des Weltrekordversuchs während eines Musikcamps in Arendsee vor zehn Jahren. Dort wurde eine Woche gemeinsam geprobt. Um sich zu verbessern und die soziale Komponente zu entwickeln, erklärt Jens Gloede. Im Gepäck die Boomwhackers, um erstmals den Basslauf des Ben E. King-Songs zu probieren. „Wir haben die Schlagzeugformation Drumline in Rogätz gegründet. Bei den Vorbereitungen zum Martinstag waren Erzieherinnen der Rogätzer Kindertagesstätte auf Gloede zugegangen und hatten darum gebeten, den Martinsumzug musikalisch zu begleiten. Finanzielle Mittel für ein Blasorchester waren nicht vorhanden. „So haben wir einfach improvisiert und uns ein paar Musikstücke nur für Trommeln ausgedacht. Gemeinsam mit Stefan Eulenberg habe ich dann für die Kinder getrommelt und den Martinsumzug begleitet. So begann das Projekt“, stöbert Jens Gloede in der Geschichte. Im Lauf der Zeit wuchs die Gruppe. Mittlerweile zählen mehr als 50 Leute im Alter von fünf bis 45 Jahren zum Projekt.

Soullegende Ben E. King zu Ehren sollte an dessen erstem Todestag am 30. April 2016 der Weltrekordversuch gestartet werden – so war der Plan. Der Gedanke wurde an die Gemeinde Rogätz herangetragen. Die stimmte sofort zu und versprach Unterstützung. Also wurde geprobt, Mitstreiter gesucht und die Daumen gedrückt. Mit Erfolg, wie sich am Sonnabend gezeigt hat. Rogätz hat einen Weltrekord aufgestellt. Dank der vielen Mitwirkenden, wie Jens Gloede weiß. „Ohne Beteiligung der umliegenden Orte wären es eine große Herausforderung geworden. Selbst über die Landesgrenze Sachsen-Anhalts hinaus und vereinzelt aus dem gesamten Bundesgebiet haben wir Leute begrüßen können“, freute sich der Rogätzer.