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Namenssuche Ebendorfer wollen Lehrer ehren

Der große Steinbruch in Ebendorf soll einen Namen bekommen. Als Pate ist der Lehrer Georg Schultze im Gespräch.

Von Ariane Amann 30.11.2017, 23:01

Ebendorf l Kein Name schmückt bisher den großen Steinbruch an der Ortsgrenze, der eben nur als großer Steinburch bekannt ist. Das soll sich ändern, finden die Mitglieder des Kultur- und Geschichtsvereins der Ortschaft. Als Namensgeber haben sie Lehrer Georg Schultze auserkoren, dessen Zeit als Pädagoge an der Ebendorfer Schule prägend für unzählige Schüler in Ebendorf gewesen sein muss.

Jens Barthel, Vorsitzender des Ebendorfer Kultur- und Geschichtsvereins, erklärt, warum dem ehemaligen Lehrer Georg Schultze mit der Namensgebung am Steinbruch ein Denkmal gesetzt werden soll. „Ab 1928 war Georg Schultze in Ebendorf als Lehrer tätig, und für ihn war das nicht einfach nur ein Beruf, sondern eine echte Berufung“, weiß Jens Barthel aus Gesprächen mit zahlreichen Ebendorfern, die den Lehrer als Schulkinder erlebt haben.

Barthel erinnert sich auch: „Die Liebe zur Natur und seine humanistische Einstellung, die er sich trotz der schwierigen politischen SItuationen innerhalb seiner Schaffensperiode bewahren konnte, haben eine ganze Generation geprägt.“

Zum großen Steinbruch, der seinen Namen bekommen soll, hatte Schultze auch eine ganz besondere Beziehung, im Rahmen des Sportunterrichtes lehrte er dort auch die Jugendlichen das Schwimmen. „Die Kinder haben das Schwimmen in der Tongrube an der heutigen Olvenstedter Straße gelernt, da war das Wasser seichter. Ab zwölf Jahren durfte man dann in den großen Steinbruch“, sagt Barthel. Bis 1964 hat Georg Schultze ungefähr 400 Freischwimmer- und einige Rettungsschwimmer-Prüfungen abgelegt.

Allerdings hat Georg Schultze für den Kultur- und Geschichtsverein noch eine besondere Bedeutung. „Er hat auch als Hobbyforscher den Grundstein für die heutige Chronik von Ebendorf gelegt und Artikel für regionale Zeitschriften geschrieben“, weiß Jens Barthel. Die Verbindung zum heutigen Kultur- und Geschichtsverein der Ortschaft Ebendorf sei so unverkennbar.

Der Ortschaftsrat in Ebendorf hat sich am Mittwoch mit dem Anliegen des Vereins befasst und dieses einstimmig unterstützt. Auch im Hauptausschuss und Gemeinderat steht der Antrag des Kultur- und Geschichtsvereins noch im Dezember auf der Tagesordnung. Wann genau der Steinbruch offiziell den Namen des Ebendorfer Lehrers bekommen kann, steht noch in den Sternen. „Bisher haben die Barleber Gewässer keine Namen, das wäre ein Novum für die Gemeinde. Als echtes Hindernis sehe ich das aber nicht“, sagt Barthel.

Erst im Februar dieses Jahres hatte der Kultur- und Geschichtsverein nach langem Hin und Her die Verantwortung über den Steinbruch übernommen. Im August hatten der Verein dort das große Steinbruchfest gefeiert, auch einen Badesteg haben die Vereinsmitglieder gebaut und aufgestellt.

Für einen Platz nahe der Einfahrt zum Steinbruch stellt sich Jens Barthel einen Info-Punkt vor, an dem er das Namensschild des Lehrers anbringen würde. „Wir haben noch viel vor, und mit einem offiziellen Namen wäre das am Steinbruch natürlich schöner“, so Barthel.