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Rotes Kreuz Die Pflege gehört zum Wohnkonzept

Das Wohnquartier des Deutschen Roten Kreuzes in Wolmirstedt wird bezogen. Auch die Tagespflege hat den Betrieb aufgenommen.

Von Gudrun Billowie 18.02.2020, 00:01

Wolmirstedt l Beinahe täglich stehen Umzugswagen am neuen Wohnquartier des Deutschen Roten Kreuzes. Es trägt den Namen „Am Stadtpark“ und bildet mit der Diesterweg-Grundschule, der Halle der Freundschaft und dem Seniorenwohnpark ein Viereck. Im neuen Wohnquartier leben Menschen in der eigenen Wohnung, sie können sich je nach Bedarf betreuen lassen. Inwieweit die Bewohner dieses Betreuungsangebot nutzen, wird individuell ausgehandelt. Fakt ist: Dieses Wohnquartier ist kein Pflegeheim.

Das steht genau gegenüber. Im Seniorenwohnpark gibt es 184 Plätze für Menschen, die rund um die Uhr betreut werden. Dort ist das Personal Tag und Nacht ansprechbar, Einrichtungsleiter Frank Seggelke nennt als Fachbegriff „vollstationäre Pflege“. Diese vollstationäre Pflege können Menschen in diesem Haus auch über einen kurzen Zeitraum in Anspruch nehmen, sei es, weil sie sich von einer Operation erholen oder einen Knochenbruch ausheilen müssen. So eine Kurzzeitpflege kann 28 Tage im Jahr andauern. Manchmal kommen auch Pflegebedürftige für einige Tage oder Wochen, weil ihre pflegenden Angehörigen selbst krank geworden sind oder eine Auszeit benötigen und den pflegebedürftigen Menschen gut unterbringen möchten.

Barrierefreies Wohnen nimmt im Stadtbild einen immer größeren Raum ein. Längst haben sich auch die großen Wohnungsgesellschaften AWG und WWG darauf eingelassen. Die AWG bietet in der Farsleber Straße, dort, wo einst der Pavillon stand, barrierefreie Wohnungen an. Titel dieser Wohnform ist „WohnenPlus“. Ein spezielles Betreuungsangebot ist an diese Wohnungen nicht gekoppelt, aber wer möchte, kann sich über einen Signalknopf mit einem Hausnotruf verbinden lassen.

Die Wolmirstedter Wohnungsgesellschaft (WWG) hat am Zentralen Platz barrierefreie Wohnungen geschaffen und stattet nach und nach auch alle Zehngeschosser mit Fahrstühlen aus, die ebenerdig erreichbar sind. Ein Pflege- oder Betreuungsangebot ist daran allerdings nicht gekoppelt.

Zum Bodelschwingh-Haus gehört das Wohnquartier „Ohreblick“ in der Angerstraße. Das war von einem privaten Investor einst ebenfalls als Seniorenwohnanlage konzipiert worden, ein Pflegedienst hat seinen Sitz ebenfalls auf dem Gelände. Beides gehört inzwischen zum Bodelschwingh-Haus und das Leben in diesem Areal hat sich deutlich verjüngt. Die Wohnungen sind barrierefrei, aber keineswegs allein Senioren vorbehalten. „Hier leben inzwischen auch junge Leute“, sagt Bodelschwingh-Haus-Vorstand Swen Pazina. Wer dennoch Pflege benötigt, kann zwar den benachbarten Pflegedienst in Anspruch nehmen, aber auch jeden anderen. „Diese Wahlmöglichkeit nutzen die Bewohner auch“, weiß Swen Pazina.

Außerdem gibt es auf diesem Gelände eine Tagespflege, deren zwölf Plätze stets begehrt sind. Tagespflege heißt, die Pflegebedürftigen kommen morgens und werden nachmittags wieder nach Hause gebracht.

Den Bedarf an Tagespflegestellen will auch das DRK in seinem Wohnquartier „Am Stadtpark“ decken. 40 Plätze sind vorhanden, viele davon sind schon belegt, seit Anfang Februar werden dort bereits tagsüber Menschen betreut.

„Wir freuen uns über den großen Zuspruch“, sagt DRK-Geschäftsführer Ralf Kürbis. Inzwischen ist auch der ambulante Pflegedienst des DRK von der Heinrich-Heine-Straße in das Wohnquartier gezogen, Ende März werden wohl alle Wohnungen bewohnt sein. Im Frühling werden die Außenanlagen gestaltet. Dazu gehört auch, dass der Weg an der Mauer zum Bildungs- und Freizeitzentrum befestigt wird. Der steht der Öffentlichkeit weiterhin zur Verfügung.