Im Unterricht an der Fachschule für soziale Berufe in Wolmirstedt gibt es nicht nur Theorie Schüler nähen niedliche Krippenfiguren
Wolmirstedt l Mit der Weihnachtsgeschichte kennen sich die Schüler der Evangelischen Fachschule für soziale Berufe in Wolmirstedt jedenfalls aus, findet Bernadette Olma, Pressesprecherin vom Wolmirstedter Bodelschwingh-Haus. Schließlich steht das Fach Religionspädagogik auf ihrem Stundenplan. Auch wenn für eine Ausbildung zum Erzieher keine konfessionelle Bindung vorausgesetzt wird, lernen die Frauen und Männer doch das, was eigentlich auch zur Allgemeinbildung gehört.
Nicht nur Theorie lernen
Zurzeit geht es in dem Fach aber nicht um bloße Theorie. Vielmehr sind Kreativität und Geschick im Umgang mit Nadel und Faden gefragt. Sechs Schülerinnen der Fachschule sind in der Textilwerkstatt von Lehrerin Dr. Gisela Krohn damit beschäftigt, Krippenfiguren herzustellen. Das Verfahren ist aufwendig, handelt es sich doch um so genannte biblische Erzählfiguren, deren Körper flexibel und deren Erscheinung möglichst individuell sein sollen.
Weihnachtsgeschichte nachstellen
"Etwa 16 Stunden werden wir an den Figuren gearbeitet haben, wenn sie fertig sind", sagt Christina Krajinski, die das Fach Religionspädagogik an der Schule unterrichtet. "Dann werden sie im Foyer der Schule in der Krippe zu sehen sein." Aber nicht nur das. "Die Schüler können mit den Figuren dann die Weihnachtsgeschichte nachstellen."
Damit das gelingt, bekommen die Figuren einen Körper aus Sisaldraht, einen Kopf aus Styropor und Füße aus Blei. "Die Füße bieten den nötigen Halt", sagt Krajinski.
"Wir nähen sogar die Haut in unterschiedlichen Farben an den Körper"
Schülerin Luisa Vogt
Mit Stoffen und Naturfell werden die Puppen ausstaffiert, damit ihre Körper und Gesichter möglichst individuell wirken. "Wir nähen sogar die Haut in unterschiedlichen Farben an den Körper", sagt Schülerin Luisa Vogt und schiebt ganz vorsichtig die Nadel durch den Oberarm der Figur. Alles entsteht in Handarbeit. Auch die Kleider werden mit der Nähmaschine mit aller Sorgfalt selbst geschneidert.
Nähen liegt im Trend
In der Textilwerkstatt sind die Voraussetzungen dafür perfekt. Nebenbei lernen die Schülerinnen noch viel über Material und Technik. Da Nähen und Stricken derzeit voll im Trend liegen, sind auch die Schülerinnen von der Handarbeit begeistert. "Es ist zwar sehr aufwendig, aber macht auf jeden Fall Spaß. Mal raus aus dem Klassenzimmer, sich inspirieren lassen und selbst kreativ werden - so gefällt uns Unterricht", sagt Darinka Fietz.
Bis zum ersten Advent müssen die Figuren auf jeden Fall fertig sein. Dann wird im Eingangsbereich der Schule alles weihnachtlich hergerichtet und geschmückt, und in der Krippe werden Maria und Josef, die drei Weisen aus dem Morgenland, die Hirten und irgendwann dann auch das Christkind Einzug halten.