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Sportverein Barleber ärgern sich über Brandloch

Der Vorstand des FSV Barleben ist ratlos. Immer wieder entstehen durch Vandalismus Schäden auf den Sportanlagen und ringsherum.

Von Ariane Amann 25.10.2017, 23:01

Barleben l Wenn bei Ingolf Nitschke, dem Vorsitzenden des FSV Barleben, in diesen Tagen das Handy klingelt, heißt das immer wieder nichts Gutes. „Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten schon so viel Vandalismus und Zerstörungswut auf dem Sportgelände erlebt, ich bin langsam ratlos, wie wir damit weiter umgehen sollen“, sagt er.

In den gerade erst vergangenen Herbstferien habe er täglich Anrufe vom Platzwart bekommen, der Glasscherben und anderen Müll vom Fußballplatz sammeln musste. „Außerdem haben sogenannte Spaßvögel unsere Rasenwalze in der Sülze versenkt und Zuschauerbänke auf eine Garage neben dem großen Spielfeld verfrachtet“, weiß Nitschke zu berichten.

Mit offensichtlichem Frust zeigt er auf das 2008 eingeweihte DFB-Minispielfeld im hinteren Bereich des Sportareals. Die grünen Banden sind von bunten Schmiereien überzogen, die Ballfangnetze sind an vielen Stellen zerschnitten, das Spielfeld liegt voller Schnipsel und Müll. „Wir kommen einfach gegen unsere ungebetenen Besucher nicht mehr an“, sagt Nitschke. Jugendliche aus dem Ort hat er im Verdacht, Langeweile und Frust an den Sportanlagen auszulassen. „Einige haben wir sogar erwischt, manches zur Anzeige gebracht, weniger wird der Vandalismus dadurch nicht“, sagt er. Mittlerweile könne man zu einem beliebigen Zeitpunkt den Platz fürs Training beräumen, maximal wenige Tage später sehe es wieder genauso aus.

Der Gipfel ist für Nitschke und seinen Stellvertreter aber ein Brandfleck auf dem Kunstrasenplatz, direkt neben dem Elfmeterpunkt. Nitschke erklärt: „Das Stück Kunstrasen müssen wir austauschen lassen, weil sonst der Platz uneben und die Verletzungsgefahr zu hoch ist.“ Was das kosten soll, weiß er noch nicht genau, allerdings: „Das sind wieder Ausgaben für uns, die nicht eingeplant waren und Gelder, die uns dann an anderer Stelle fehlen werden.“

Leidgeplagt sind die Mitglieder des FSV Barleben in der Hinsicht schon seit Jahren. Das Kassenhäuschen am Eingang des Geländes an der Angerstraße wird regelmäßig das Ziel von Einbrechern. „Dabei schließen wir nicht mal mehr ab, dann bleiben wenigstens die Scheiben heil“, sagt Andreas Ibe, Nitschkes Stellvertreter. Zu holen sei dort ohnehin nichts.

Beim kürzlich erst aufgestellten Container als Umkleidetrakt war das anders. „Die Container standen kaum, da ist jemand eingebrochen und hat das ganze Werkzeug geklaut, das dort gelagert war. Rasenmäher und Rasentraktor sind dieses Jahr auch schon gestohlen worden“, zählt Ibe auf. Insgesamt summieren sich die Schäden durch Diebstahl, Einbruch und Vandalismus mittlerweile auf eine fünfstellige Summe. Einiges zahlt eine Versicherung, anderes wiederum nicht.

Wie man Herr über diese ärgerlichen Vorkommnisse werden könne, darüber sind sich die Mitglieder des FSV noch nicht ganz klar. „Eine einfache Lösung gibt es wohlo nicht. Wir haben schon über Schließ- und Öffnungszeiten nachgedacht, aber der Platz ist ja ein öffentlicher und gehört der Gemeinde. Vielleicht würde ein Zaun helfen, der sich nicht einfach umwerfen oder überklettern lässt“, denkt Nitschke laut nach. Provisorisch aufgestellte Bauzäume zur Abgrenzung hätten bisher jedenfalls keinen nennenswerten Effekt gehabt.

Trotz des Ärgers auf und neben dem Platz steht für den Vereinsvorstand aber immer noch der Sport an erster Stelle: „Wenn ich dann am Trainings- oder Spieltag glückliche Kinder über den Platz flitzen und Bälle kicken sehe, dann weiß ich, wofür ich im Verein bin“, sagt Nitschke.