Elbe-Heide: Was Kinder und Jugendliche bewegt

Elbe-Heide - Sandra Kirchmann ist die Kinder- und Jugendkoordinatorin der Verbandsgemeinde Elbe-Heide. Neben regelmäßigen Angeboten und Ferienprogrammen bietet sie jetzt als Pilotprojekt eine Kinder- und Jugendsprechstunde an. Im Interview erzählt sie, warum einfach nur zuhören so wichtig ist:

Wie entstand die Idee, eine Kinder- und Jugendsprechstunde einzurichten?

Sandra Kirchmann: Die Idee dazu entstand im vergangenen Jahr, als ich meinen Jahresplan für 2024 erarbeiten wollte. Die Beteiligung von jungen Menschen an solchen Prozessen ist sehr wichtig. Sie sind schließlich die Zielgruppe, die an meinen Projekten teilnimmt. Um die Bedarfe und Wünsche der Kinder und Jugendlichen aus den Gemeinden der Verbandsgemeinde Elbe-Heide zu ermitteln, braucht es einen regelmäßigen Kontakt. Dies ist mir verständlicherweise nicht immer im vollen Umfang möglich. Möglichst gut verteilt sollte es dann auch sein. Um möglichst direkt mit den Kindern und Jugendlichen zu agieren, entstand bei mir die Idee zu einer Jugendsprechstunde.

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Der erste Termin in Zielitz ist gelaufen. Welche Themen bewegen die Kinder und Jugendlichen?

Der erste Termin im Jugendclub Zielitz ist erfolgreich gelaufen. Ich freue mich schon sehr auf die kommenden Mittwochs-Termine. Welche Themen bewegen? Dies möchte ich gern wie folgt beantworten: Die Jugendsprechstunde ist eine Art „Schutzraum“ für Kinder und Jugendliche mit der Regel, hier darf alles gesagt und angesprochen werden. Dies geschieht zunächst wertfrei und neutral. Kinder und Jugendliche brauchen einen Ort, an dem sie alles loswerden dürfen. Dies kann und darf alles sein: Sorgen, Nöte, Probleme, Wünsche und mehr. Natürlich gehört auch mal so richtig „abkotzen“ oder den Ärger mal so richtig rauslassen dazu. Das ist in der Jugendsprechstunde möglich.

Da die Mitgestaltung von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Bereich wichtig ist, ist natürlich auch dies ein Thema. Wünsche zur Verbesserung, was fehlt in der Gemeinde …. Sollte ein Thema angesprochen werden, bei dem ich nicht mehr schweigen darf, bespreche ich dies zunächst mit dem Kind oder dem Jugendlichen und leite dann weitere Schritte ein. Ansonsten schweige ich, höre zu und gebe hier und da auch Ratschläge.

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Themen, die ich mir vorstellen könnte, was die Kinder und Jugendlichen bewegt, könnten unter anderem sein: Die Freizeitgestaltung in den Gemeinden, jugendgerechte Orte in den Gemeinden, Mobilität in der Verbandsgemeinde, Freunde, Schule, Projekte in den Ferien, Ferienfreizeitgestaltung, kreative Hobbys in einer Gruppe und vieles mehr.

Wie weit können Sie helfen und wo sind Ihre Grenzen?

Nun, zunächst einmal höre ich aufmerksam und interessiert zu. Wo kann ich helfen? Ganz klar, ist das Zuhören schon mal Unterstützung und Hilfe.

Helfen im klassischen und praktischen Sinne könnte Unterstützung bei Hausaufgaben – nur in einem gewissen Rahmen, zum Beispiel wie bereite ich eine Präsentation vor – und die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Freizeitaktivitäten sein, beispielsweise Vereine oder Aktivitäten finden.

Wo sind meine Grenzen? Wie bereits angesprochen, hört mein Schweigen bei bestimmten Dingen auf, bei denen nicht mehr geschwiegen werden darf und unbedingt gehandelt werden muss. Da ist dann auch meine Grenze. Das bedeutet, dann darf und kann ich nicht mehr schweigen und muss Hilfe anfordern beziehungsweise andere Institutionen oder Ämter einschalten.

Die Jugendsprechstunde ist vorerst ein Pilotprojekt. Wie lange läuft es und unter welchen Voraussetzungen könnte es fortgeführt werden?

Die Jugendsprechstunde ist für das Jahr 2024 angedacht und geplant. Die Termine sind auf der Homepage der Verwaltungsgemeinde Elbe-Heide und auf wasgehthier.de einsehbar. Sollte die Jugendsprechstunde ein voller Erfolg werden und sich etablieren, würde ich sie sehr gern als einen festen Bestandteil meiner Arbeit weiterhin anbieten.