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Tiere Wie Hunde im Wolmirstedter Tierheim sozialisiert werden

Oft landen Hunde im Tierheim, die nur an erfahrene Halter vermittelt werden können. Nun gibt es Ideen, Hunde im Vorfeld zu sozialisieren.

Von Gudrun Billowie 28.07.2023, 06:00
Otfried Müller (Mitte) freut sich über die Spende von Mike Andrys,   Eileen Klaukin und Melanie Lüdecke.
Otfried Müller (Mitte) freut sich über die Spende von Mike Andrys, Eileen Klaukin und Melanie Lüdecke. Foto: Gudrun Billowie

Wolmirstedt - Vier Hunde sind derzeit im Wolmirstedter Tierheim untergebracht, dazu Pensionshunde. Während Pensionshunde nach dem Urlaub oder der Genesung ihrer Menschen wieder ins heimisches Refugium zurückkehren, brauchen die abgegeben und gefundenen Hunde ein neues Zuhause. Doch dabei gibt es oft eine Hürde: Diese Hunde sind meist das Gegenteil von Schoßhündchen. Tierheimchef Otfried Müller will nun schon vor der Vermittlung gegensteuern.

Hunde sollen bereits während ihres Aufenthaltes im Tierheim stärker sozialisiert werden. Zum Teil passiert das schon, indem Tierheimmitarbeiter sie an gemeinsame Spaziergänge und Kommandos gewöhnen, die ihnen die Vorbesitzer nicht oder nicht ausreichend beigebracht haben. Doch nun soll es einen Schritt weitergehen.

Freilauf mit Übungsplatz

„Wir wollen einen neuen Freilauf für Hunde mit Übungsplatz anlegen“, erklärt Otfried Müller, „darauf sollen Geräte wie Wippe oder Schwebebalken stehen.“ Das ermöglicht ein intensives Training und erhöht die Chance, dass die Hunde vermittelt werden, beziehungsweise nicht nach kurzer Zeit wieder im Tierheim landen, weil der Umgang mit ihnen zu viel abverlangt.

Die erste Spende für diesen Plan ist eingetroffen. Die Fahrschule Andrys stellte 350 Euro bereit. „Wir wissen, dass ein Tierheim nicht ohne Spenden auskommt“, sagt Inhaber Mike Andrys, der in Wolmirstedt, Stendal, Tangerhütte und Magdeburg Auto- und Zweiradfahrer ausbildet. Mit Hilfe von Spenden wurde kürzlich das Dach des Katzenfreigeheges errichtet, demnächst soll noch ein Container aufgestellt werden, der als Lager für Ausstattungsgegenstände dient.

Kratzbäume, Körbchen und mehr werden vor allem für Katzen benötigt. Derzeit leben etwa 60 Katzen im Tierheim, darunter viele Kitten. „Die Vermittlung läuft schleppend“, sagt Otfried Müller und hofft, dass sich bald viele Tierfreunde finden, die ein Katzenpärchen „adoptieren“ möchten.