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Umwelt Zielitz ist Gastgeber für EU-Projekt

Die Ganztagsschule „Werner Seelenbinder“ ist im Projekt „Wasteless“ eingebunden. Was steckt dahinter?

Von VS 05.03.2024, 16:11

Zielitz - Bei der Zusammenarbeit mit Partnern aus der Türkei, Rumänien, Portugal (Insel Madeira) und Griechenland geht es um den Erfahrungsaustausch in puncto Müllvermeidung und Recycling. In den teilnehmenden Ländern ist man hier erst am Anfang der Maßnahmen. Warum die Delegation ins Staunen kam.

Mit viel Enthusiasmus und auch Kreativität möchte man ein Umdenken bei der Bevölkerung erreichen. Deutschland ist hier ein Vorreiter und ein gutes Beispiel dafür, was möglich ist.

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„Bei den Treffen in den Partnerländern waren wir erstaunt, wie viel Abfall noch im Erdreich verklappt wird und wie viele Ressourcen verschenkt werden“, berichtet Ute Fruth, Projektleiterin an der Ganztagsschule Zielitz. Die Mülltrennung steckt in den Kinderschuhen. Aber überall ist man sich des Problems und der Bedeutung einer möglichst schnellen Lösung bewusst und versucht durch Engagement und Kreativität darauf aufmerksam zu machen.

Beeindruckend waren die Kunstwerke auf Madeira, die aus angeschwemmtem Müll aus dem Meer kreiert wurden. In der Türkei beginnt man, Wertstoffhöfe zu etablieren, die jedoch im Vergleich zu den hiesigen noch wie „Spielplätze“ wirken. Auch Griechenland versucht, das Problem in Angriff zu nehmen – allerdings bis jetzt noch mit wenig Erfolg. In Rumänien sind die Bewohner kreativ und nutzen alte Abfälle, um Mangel – zum Beispiel Bewässerung in abgelegenen Gebieten – auszugleichen. Auch hier ist man kreativ.

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„Wichtig ist uns allen eines: Schon von Kindheit an müssen die Menschen dafür sensibilisiert werden – spielerisch, mit interaktiven Theaterstücken oder in Kreativworkshops. Methoden, die auch unsere Schüler bei den Treffen begeistert haben“, betont Ute Fruth. Jetzt war die Ganztagsschule Zielitz Gastgeber eines Treffens.

Dass für Menschen hierzulande Mülltrennung, Recycling und die Nutzung der Wertstoffhöfe selbstverständlich ist, sorgte bei den Gästen für Staunen, Bewunderung und die Frage nach dem: „Wie ist das möglich?“ Bei einer Führung auf dem Wertstoffhof Krakauer Anger zeigten sich die Beteiligten interessiert und es mussten zahlreiche Fragen beantwortet werden. Fast ungläubig nahmen die Gäste die Aussage zur Kenntnis, dass etwa 400 Bürger diese Möglichkeit der Entsorgung täglich nutzen.

Mit Ideen in die Heimat zurückgekehrt

Aber auch die teilweise vollkommen andere Ausrichtung der Supermärkte in Bezug auf Mehrwegverpackung oder Vermeidung von Umverpackung oder Angeboten aus recycelten Materialien beeindruckte. Genauso wie der Umstand, wie relativ gut das Netz der Einrichtungen ist, die auf Nachhaltigkeit und Fair Trade setzen.

„Unsere Partner nehmen viele Ideen in ihre Heimat mit, gekoppelt mit dem Vorhaben, für die Umsetzung in ihren Ländern zu kämpfen“, ist sich Ute Fruth sicher. „Wir alle wissen, dass wir die Bewirtschaftung unseres Heimatplaneten nicht mehr in der Art fortsetzen können, wie es bisher geschah. Für eine wirkliche Veränderung und Verbesserung kann jeder einzelne beitragen und müssen alle Bewohner an einem Strang ziehen. Mit diesem Projekt ist ein kleiner Schritt getan.“