Neue Ausstellung im Zerbster Museum Berliner Künstlerin ist infiziert vom „Grünfieber“
Die Berliner Künstlerin Marianne Schröder gewährt beim Aufbau ihrer neuen Ausstellung in Zerbst Einblick in ihre Person und die Werke, die die Besucher erwarten.

Zerbst - Grün ist die Farbe der Hoffnung, aber auch der Natur und Entspannung - für die Berliner Künstlerin Marianne Schröder ist sie ein kreatives Abenteuer, in das Zerbster nun eintauchen können.
„Als ich noch nicht gehen konnte, hab’ ich schon gekritzelt“, sagt Marianne Schröder. Das habe zumindest ihre Mutter stets erzählt, bemerkt sie mit dem Hinweis, dass sie sich selbst freilich nicht daran erinnern könne. Auf alle Fälle steckte das Kreative schon immer in der gebürtigen Berlinerin. Und seit 2001 kann sie ihre Passion als freischaffende Künstlerin voll ausleben.
Zufallsmuster sind die Spielwiese der passionierten Zeichnerin
Einen ersten Eindruck erhielten Besucher des Zerbster Museums bereits vor zwei Jahren, als sich Marianne Schröder mit ausgewählten Werken an den traditionsreichen Kulturfesttagen beteiligte. Jetzt kehrt sie mit einer Kabinettausstellung zurück.
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„Im Grünen“ lautet der Titel, in dem sich die etwa 30 Arbeiten eindrucksvoll widerspiegeln. „Dabei war Grün nie meine Farbe“, verrät Marianne Schröder. Blau und Grau waren ihr künstlerisches Terrain, bevor eine Käuferin eines ihrer Werke sie zu Grün inspirierte. „Nun bin ich im Grünfieber drin“, gesteht sie und lacht.

In allen Nuancen sind die Grüntöne, zu denen sie greift. Es handelt sich um Acrylfarben, die ein Zufallsbild ergeben, eine „Spielwiese für die Zeichnerin“, so die Berlinerin, deren Muster und Formen sie mit schwarzer Tusche interpretiert. Menschen, Tiere und Pflanzen lassen sich entdecken, sehr viel Weiblichkeit und auch Abstraktes, heitere Elemente ebenso wie der Tod.
Literatur und Lyrik liefern Anregungen für Bilder
Äußerst detailreich sind die einzelnen Werke. Um alles zu erfassen, muss man sich darin verlieren. „Das ist das Spannende“, findet Marianne Schröder. Der Betrachter muss in das Bild eintauchen, um es in Gänze zu erschließen. Ein flüchtiger Blick genügt da bei Weitem nicht. Das gilt für die kleinen Formate genauso wie für die großen, und erst recht für das Leporello-Buch, das in einer der gläsernen Vitrinen ausliegt.
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Anregungen zu ihren Arbeiten findet Marianne Schröder viel in der Literatur, in Gedichten, wie sie sagt. Die Zerbster Geschichte hingegen bewog sie zu einem Bild der russischen Zarin Katharina II., die bekanntlich ihre Wurzeln im Anhalt-Zerbster Fürstenhaus hat. Es ist ein individuelles Porträt, bei dem die Berlinerin auch die weibliche Seite der Herrscherin aufgriff. Wie bei den anderen ausgestellten Werken dominiert das Grün neben blau-grauen Schattierungen.
Berliner Künstlerin bevorzugt für ihr Schaffen die Ruhe des Ateliers
Die Kunst von Marianne Schröder entsteht in ihrem Berliner Atelier, wie sie schildert. Sie braucht die Ruhe, um der Kreativität, die sie in sich trägt, freien Lauf zu lassen. Und die ist manchmal schneller als der Pinsel, den sie führt, wie Marianne Schröder sagt. Sie sprüht vor Energie, wenn sie von ihrer künstlerischen Arbeit erzählt. „Ich kann jetzt endlich das machen, was ich gern mache“, ist sie glücklich.

Und darüber kann jeder gern bei der Vernissage am 7. Juni 2025 mit Marianne Schröder ins Gespräch kommen. Um 15 Uhr beginnt die Ausstellungseröffnung, und zwar wahrlich „Im Grünen“ – im Lichthof des Museums. Kaffee und Kuchen erwarten die Besucher und bieten den geselligen Rahmen, bevor es in die sogenannte „Tonne“ geht, jenen gewölbten Raum, in dem bis zum 10. August 2025 die Werke der Berlinerin dann ausgestellt sind.
Die Kabinettausstellung „Im Grünen“ von Marianne Schröder ist immer donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt sind 3 Euro zu zahlen.